2. Sep, 2016

Noch eine Leseprobe .."Herr Meier beschliesst Faschist zu werden"

Bei diesem Projekt kann ich volle Kanne auf die
Charakterien "meiner geliebten Antilopen" zurückgreifen.
Es ist mir auf der Fahrt zurück von einem Kunden ein -
gefallen.
Ich werde dieses Projekt so nebenbei betreiben.
Der Arbeitstitel:"Herr Meier beschliesst Faschist zu werden"

Diese "Antilopen" :Linke, Radio- und TV Leute
von kleinen Lokalsendern, Mitarbeiter des nationalen
Rundfunks,Kleinkrimininelle, Angestellte städtischer
und ländlicher Justizbehörde,Lehrer,Pfarrer usw..
Hier .. eine Minderheit.

Eines zeichnet sie alle aus.Ausserhalb ihres eigenen Umgangs
fallen sie sofort auf.Gemeinsam haben sie dieses geradezu
krankhafte Bestreben ihrer Person und ihrer Tätigkeit,so
weltfremd oder absurd sie/es auch sein mag Geltung zu ver -
schaffen.Was von aussen an sie ankommt ist feindlich,gefährlich
oder was auch immer...keinesfalls gut.

Es ist nicht so ,dass sie sich für unsichtbar halten.
Ihr Hang zur Selbstüberschätzung fällt sofort auf.Da diese Kreise
in unserem Kanton jeglichen Schutz und Unterstützung geniessen
wird offensichtlich ihr Wahrnehmungsvermögen völlig getrübt.
Und ..sie müssen seitens Behörde nicht mit einer Strafe rechnen.

Sie haben einen Psychiater finanziert von .. ,der sie
mit seinen nicht über alle Zweifel erhabenen "Menschenkenntnissen
berät.Seine Beratung ziemlich teuer und ziemlich untauglich.
Sein Ruf ist nicht der Beste. Seine psychiatrischen Kenntnisse
eher dürftig. Ein Gefälligkeitsdiagnostiker der Presse .

Eine weitere Gemeinsamkeit, sie arbeiten für den Staatsschutz.
Die Qualität der Überwachung angesichts dieses Personenkreises
ist eher zweifelhaft.

Die Konfrontation mit ihrem eigenen ich.Die Landung auf dem Boden
der Realität endet meistens in einer Katastrophe.
Für Aussenstehende aber eher harmlos.Die Selbstmordrate in diesen
Kreisen ist fast doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung.


Ich nenne sie deshalb auch autistische Arier.Oder kurz und deutsch:
ein Arschloch.

Ich wohne und lebe in und um Zürich.Ich beziehe die Persönlichkeiten,
Situationen,Stimmungen und was auch immer grösstenteils aus dieser
Umgebung.Meine "Antilopen" bieten eine schier unerschöpfliche Quelle
skuriller Charakterien.Vom durchgeknallten Serienkiller bis zum
stocklangweiligen Spiesser.
Zurück in die Vergangenheit reisen um Eindrücke zu erfassen muss
ich also nicht.Alles was ich brauche liegt direkt vor meinen Füssen:
Krieger-Gen, die Unfehlbarkeit (Linke .. nicht der Pabst gemeint)
skurile Weltanschauungen ,überdrehte Lebensweisen ( Vegis und Müslis)
Glaubt mir damit kann ich in jede Richtung arbeiten.
Satire ,Dramatik usw.  
Viel Vergnügen

 

Aber nun zur Geschichte :

Erlauben sie mir, dass ich mich vorstelle.Meier - Max Meier.
Hmm .. ich finde diesen Namen immer noch lustig "Doppel M" mein
Spitzname seit meiner Jugend. Da wo er nicht bekannt war,habe
ich ihn selbst vorgestellt.
Warum ich flüstere ..?Nun ich wurde gerade gefangen genommen von
russischen Partisanen.Meine Rippen schmerzen von den Fusstritten
in meinem Mund sammelt sich immer wieder Blut.Meine Hände mit
starken Seilen zusammengeschnürt wirken gefühlslos.Alles schmerzt.
Wir müssen knien und nach vorne gebeugt. So wollen es unsere Bewacher.
Wir sind nur noch fünf.Alle andern .. tot.
Schrott .. Hauptsturmführer Schrott.Seinen Titel zu unterlassen steht
unter schwerer Strafe. Jetzt kniet er in der selben Haltung etwas
weiter vor uns. Die Pistole hatte er sich an den Kopf gesetzt als die
aussichtslose Lage bewusst wurde.Ein Partisan entriss im die Waffe und
verletzte sich sogar selbst dabei als sich ein Schuss aus der Luger löste.
Diese Luger sind wirklich heimtückisch und man muss damit umgehen können.
Mit Partisanen so weit im Westen,nahe Hrodna hatten wir nicht gerechnet.
Wir waren abkommandiert zur Patrouille.Um nach Saboteuren und geflohenen
Juden zu suchen.Es ist April 1943 .Das SS Panzerkorps hatte vorigen Monat
Charkow zurück erobert.Ein erlösender Jubel hatte sich breit gemacht.
Es geht wieder vorwärts so die allgemeine Ansicht .. und jetzt das.

Ich betrachte den Waldboden vor mir.Suche eine möglichst
bequemere Haltung einzunehmen.Der stechende Schmerz vor
allem in den Rippen lässt nur leicht nach.Ich keuche
möglichst flach um keine weitere Schmerzen durch Dehnung
der Rippen zu verursachen.Meine linke Gesichtshälfte fühlt
sich dumpf an.Der Schlag mit dem Gewehrkolben hatte mich bei
der Gefangennahme mit voller Wucht getroffen.Ich spürte nur
noch wie mir die Knie wegsackten.Die weiteren Verletzungen
bemerkte ich erst als ich auf dieser Lichtung wieder
aufgewacht bin.Ich starre jetzt in dieser knieenden Haltung
auf den Waldboden und versuche so gut wie es eben geht meine
Lage zu erfassen.Allmählich lässt das starke Ohrensausen nach
und ich nehme die verhaltenen Stimmen um mich etwas deutlicher
wahr.Mir ist schlecht.Vor Angst oder durch die Schmerzen weiss
ich nicht.Ich denke an gestern Abend in unserer Unterkunft.
Was für ein angehmes Leben wir dort doch hatten.So weit weg
erscheint das jetzt alles.Genau so weit weg wie Frauke meine Frau
und mein Sohn Knut.Ich zittere leicht mich fröstelt jetzt.
"Na mein grosser Arier?",höre ich eine Stimme ganz in meiner
Nähe,"hast du Schiss ?"Die Stimme scheint nun fast über mir zu
sein.Ich versuche vorsichtig in dieser Haltung etwas zu sehen.
So gut es eben geht.

Er spricht deutsch ?,als würde ich aus einem bösen Traum
erwachen.Ich spüre einen Stoss auf meinen Kopf."Du ..da!"
"Sieh mich an!"Die Stimme war derjenigen von Schrott ganz
ähnlich.Ich hebe meinen Kopf.Ein paar Schnürstiefel stecken
in einer braunen Wollhose.Das sehe ich zuerst.
Dann sinkt der Sprecher in die Hocke.Ein blaues Augenpaar
mustert mich prüfend aber ohne eine Spur Mitgefühl.
Er mustert noch kurz meine Schultern und dreht den Kopf
zu einem seiner Begleiter und spricht sie auf russisch an.
Sie lachen.Über mich."Sie heissen also Meier ..",zögert kurz,
"Max Meier ..""Welche Einheit und wo sind sie staioniert?"
Fast wie im Traum höre ich nun Schrott,"Nennen sie diesem
Abschaum  nur ihren Namen und Dienstgr.."Ein dumpfer Schlag,
Gebrüll und hörbares Röcheln das ich Schrott zuschreibe.
Der Sprecher hat sich zu Schrott umgedreht und gibt
offenbar eine Anweisung ,auf russisch natürlich.Er dreht sich
wieder zu mir,"Ich bin Volkskommissar Frank Lubliner und sie
werden meine Fragen beantwortet .. nicht wahr?",fast sanft.
"Frank Lubliner?",ich kann mit dem gebrochenen Kiefer nur
Murmeln,"Sie sind J.. ?"Ich halte inne .Der Sprecher fast sich
ans Kinn und betrachtet mich kurz,"Ja ..ich bin Jude."Seine
Stimme jetzt höhnisch,"aber du darfst auch Genosse Kommissar zu
mir sagen .. mein Stolzer." Das Letztere ging in dröhnendem
Gelächter unter.
Der Sprecher, der sich als Genosse Kommissar vorgestellt hat.
Fast 1.85 muss er sein.Sportliche Gestalt,blonde Haare und
blaue Augen.Die russische Feldjacke, die Patronengurten und
die gepflegten Wehrmachtsstiefel,welche er wahrscheinlich einem
Gefallenen oder Gefangenen abgenommen hat. Eine sehr beeindruckende
Erscheinung.Hmmm .. er sieht gar nicht so aus wie ein Jude.
"Der sieht eigentlich selbst genauso aus wie diese "Untermenschen"
die er beschreibt",Fraucke sieht das Bild mit wenig Begeisterung an.
"Müssen wir sein Bild wirklich mitten in unser Wohnzimmer hängen?"
Ich mochte Fraucke von Anfang an.Ihr hübsches Äusseres genauso wie
ihr lebhaftes Naturell."Hüte deine Zunge etwas..",mahne ich sie,
"Eine Bemerkung dieser Art ..",ich sehe auf ihren Nacken.Sie schaut
auf."Was ..?".Ich zuckte nur mit meinen Schultern.
Fraucke hat das Wohnzimmer nach ihren eigenem Geschmack eingerichtet.
"Gefällt es dir ..?",sie rückt näher an mich,"habe ich für uns gemacht
du bist ja nie hier.""Was ist denn in diesem Paket?"Na ja eben das
Porträt des Führers,welches in allen Wohnzimmern prangen soll.Uns an
unsere Pflichten erinnernd und zu seinem Gedenken.Auf seinen Wunsch,
auf seinen Befehl.Etwas anderes als sein Porträt hätte ehrlich
gesagt sicher besser in unser Wohnzimmer gepasst.

Eine charmante Gemahlin haben sie da Unterscharführer.
( Das war ich damals noch..) der Standartenführer nahm
meinen Gruss mit einem wie mir schien wohlwollenden
Lächeln entgegen.Ohne die Kaffetasse hinzustellen.
Ich war damals sein Fahrer und er hatte mir erlaubt
auf dem Weg zurück ins HQ bei meiner Familie
vorbeizuschauen."Vorausgestzt sie laden mich zu einem
Kaffee ein."Standartenführer Nolte eine distanzierte
kultiviert wirkende Persönlichkeit aber sehr angenehmes
Gegenüber.Vormals Professor für Geschichte.Immerhin.
Ich musste den Dienstwagen noch etwas einparken und er
war deshalb mit Fraucke eine kurze Zeit allein.Ob das
eine gute Idee war fragte ich mich hinterher.
Ich suchte in Frauckes Gesicht eine Antwort auf diesen
Satz."Charmante Gemahlin ...?"Eine Andeutung? Mir war nicht
wohl dabei.Sie hatte etwas Schelmisches in ihren Augen als
ich sie ansah."Wissen sie ..",der Standartenführer Nolte macht
mit der Hand eine ins Wohnzimmer weisende Geste,"wir haben uns
gerade über euer geschmackvolles Wohnzimmer unterhalten."
"Gefällt es ihnen?",habe ich nur gesagt und ich spürte wie
sich ein Kloss in meinem Halse zu bilden begann,"Fraucke ist
der Stylist von uns beiden."Das sollte die Situation etwas
zerstreuen."Charmant und geshmackvoll ..wie ich schon sagte"
,begann Nolte von Neuem."Sie sollten ihrer Frau wirklich erlauben
das Bild des Führers etwas beiseite zu hängen und dafür dieses
hier",er zeigte den Musterbogen des Bildes welches Fraucke so
mochte,"in die Mitte zu hängen."
Später einmal sagte Fraucke zu mir,"Eine schöne neue Welt ist das
die schon beim ersten freien Wort anfängt zu zittern."
Ich schämte mich etwas und sagte nichts.
"He , Faschist träumst du??",ein kurzer Tritt in die Seite gefolgt
von einem stechenden Schmerz."Ich rede mit dir .."

Ich sehe zwei schwarze Stiefelspitzen vor mir .
Es sind die Stiefel des "Schweigsamen" so nenne
ich ihn.Er stand während der Verhöre immer hinter
dem Kommissar,musterte mich nur,ab und zu flüsterte
er diesem Lubliner etwas zu.Er hat kalte Augen,genau
wie Schrott so erscheint es mir jedenfalls.Er und drei
Männer hatten Schrott von uns weggeführt.Mit Schauern
habe ich seine Schreie gehört, die allmählich in ein
Wimmern übergingen."Jeder hat seine Grenze ..",hat
Schrott nach einem Verhör einmal zu mir gesagt als er
die Baracke verliess und meine offensichtliche Frage
beantwortete.Dann hat er sich mit zufriedener Miene eine
Zigarette angezündet und schlenderte zu seiner Unterkunft.
Haben sie Schrott's Grenze erreicht ?
Zwischen Schrotts Schreie hat Schütze Hartmann leise unter-
drückt "Schweine" gerufen ,fast mehr ein Schluchzen.
Einer unserer Bewacher hat ihn gehört und nach ihm getreten.
Während des Appells hat unsere Wache immer wieder unwillige
Häftlinge mit Fusstritten zur Räson gebracht."Mistfaules Pack!",
oder ähnlich,"was glaubt ihr wo ihr hier seit!""Stillgestanden!"
Die setzten sich mancmal einfach hin.Vor allem Neue und Alte,die
den Lagerbetrieb nicht kannten oder vorgaben erschöpft zu sein.
"Was für eine Funktion hatten sie im Lager inne..",auch er spricht
einwandfrei deutsch."Antworte Faschist ..!",seine Stimme war hart
und fordernd."Bewachung ..",antworte ich."Richten sie sich auf!"
Ich leiste seinem Befehl folge.Meine Knie schmerzen im Moment fast
noch mehr als meine Rippen.Mir wird schlecht.Meine Magengegend hat
diesen seltsamen Druck bevor ich erbrechen muss.Ich spüre Schweiss
auf meiner Stirn.Mir schwindelt."Erklären sie ihre Aufgabe etwas
genauer."
"Was machst du eigentlich in diesem..Lager ?",fragte sie mich einmal
als ich in Gedanken im Garten sass.Die Frage kam so überrraschend wie
ein Sommergewitter."Bewachung .. nichts weiter."Ich mochte nicht wie
sie mich dabei ansah. Ihre Blicke waren so merkwürdig..fremd auf einmal.

"Nun unsere Aufgaben waren je nach Situation entsprechend..",
meine Antwort gerät ins Stocken.Schrott wird zurückgebracht.
Viel mehr geschleift.Schwer atmend,stöhnend von zwei Partisanen
unter der Schulter gefasst.Es ist schon fast dunkel darum
sehe ich nichts von äusseren Verletzungen.Aber den Strick der
im um den Hals baumelt...! Die werden doch nicht.. ?
"Was für Situationen entsprechend ?",auch er hatte einen
Moment nach Schrott gesehen und wendet sich jetzt wieder mir zu.
Jemand neben mir, ich glaube Hartmann schluchzt leise.
"Wenn die Züge eintrafen mussten wir den Auslad der Einheiten
protokollieren und überwachen."Ich ringe nach Atem.Ich kann
meinen plötzlich auftretenden Zustand nicht erklären.Es ist
als ob ein lähmendes Fieber in mir wüten würde.
"Was haben sie überwacht?""Was heisst Einheiten?"Er kommt etwas
näher.Seine Stimme wirkt ungeduldig.Ich atme kurz durch,"Nach der
Lagerregel ist das genau vorgeschrieben.""Mit Einheiten ist eine
bestimmte Anzahl Häftlinge gemeint.""Als erstes wurde gemustert und
gezählt."

"Das erledigen meist die Kapos.""Musterung der Häftlinge auf
Arbeitstauglichkeit in zwei Gruppen Frauen und Männer getrennt."
"Die Arbeitsunfähigen in separate Gruppen."Ich werde den Eindruck
nicht los,dass er schon etwas oder alles weiss.
"Eine schwere Aufgabe ist uns aufgebürdet worden."Der Gauleiter hält
kurz inne.Er schritt, während er diesen Satz aussprach vor uns auf
und ab.Unser Jahrgang auf der Junkerschule kurz vor dem Abschluss.
"Die Geschichte wird uns später einmal für diese Verdienste ehren.
Wenn die Zeit dafür reif ist.""Aber gegenwärtig verlangt es die
Situation,dass wir dies im Geheimen tun."
Er ist etwas näher an mich herangetreten.Ich kann sogar den erdigen
Geruch seiner Kleider riechen.Das leichte knirschen des Leders seiner
Stiefel hören,"Die arbeitsunfähige Gruppe?"
"Na ja , alle die physisch nicht in der Lage waren zum Arbeitsdienst
eingezogen werden."Er beugt sich vor und ich spüre seinen Atem in
meinem Gesicht.Sehr unangenehm .Ich wünschte dieser Lubliner wäre an
seiner Stelle."Los weiter .. die arbeitsunfähige Gruppe."
Ich rutsche etwas in der Hoffnung,dass die Schmerzen in den Knieen
nachlassen,"Kranke,Gebrechliche .. halt wie vorgeschrieben."
Er mustert mich feindselig,"Schwangere und Kinder?"Es ist wirklich
unangenehm.Eine Ohrfeige,es brennt in meinem Gesicht."Na wird's bald!"
Ich schlucke,mein Hals ist etwas trocken und ich will eigentlich, dass
meine Stimme stark und fest ist während ich antworte,"Ja sind auch dabei."
Er starrt mich die ganze Zeit aus nächster Nähe an.Was erhofft er sich zu
sehen?

In der Hocke wie Lubliner direkt vor mir klopft er mit
den Fingern rythmisch ungeduldig auf seine lederne
Feldtasche.
"Hast du das schon mal gehört?",der Scharführer steht
dicht vor dem Tor zum Duschraum.Hält den Zeigefinger
vor die Lippen und schwenkt seinen Kopf zum eisernen
Tor.Es ist ein dauerndes Klopfen zu hören.Aber keine
Stimmen."Es hört immer nach der gleichen Zeitspanne auf",
erklärt er,"gleiche Zeitspanne,die Mischung stimmt."
Er lächelt fast stolz.

"Weggeführt zur Sonderbehandlung ..",er schnaubt diesen Satz.
In seinem Gesicht scheint mir .. purer Eckel.
"Morgen früh ..gut.""Durch Erschiessen?",der Kommandant sitzt
neben Lubliner auf einer Kiste im Zelt.Es riecht nach Essen und
Zigarettenrauch.Einer ihrer Leute summt "Weisse Lilien".
Lubliner sieht auf,"Tod durch den Strang .. sie sind alle Schuldig."
Der Kommandant hebt die Augenbrauen und nickt,"Hmm durch den Strang",
fast nachdenklich."Das Urteil für Verbrecher",und etwas nachdrücklich,
"Mein Genosse Kommandat und zwar direkt an der Strasse nach Hronda."
Dieser nickt und schliesst kurz die Augen.Als er sie wieder öffnet
haben seine Gesichtszüge etwas Forderndes und Spöttisches,"Die Faschisten
werden dafür Vergeltung ausüben mein Genosse Kommissar."
Lubliner sieht auf seine Papiere als würde er dort die nächste Antwort
suchen,"Das werden sie so oder so.""Wir haben bereits einen ganzen Zug
von ihnen abgeschlachtet.""Schon vergessen,Genosse Kommandant?"

Gleichmütig wackelt dieser mit dem Kopf.Lubliner nickt mit
dem Kopf in die Richtung wo er die Gefangenen jetzt vermutet,
"Keine Spur der Reue, nicht einmal den Ansatz eines Gedankens
des Unrechts ihrer Taten."Er wendet sich dem Kommandanten zu,
"weil sie nicht mit einer Bestrafung rechnen und sie hören  
niemals eine Stimme die ihr Handeln verurteilt."Der Kommandant
runzelt die Stirn,"Gut gesprochen mein Freund,gut gesprochen."
Wieder erscheint etwas schalkhaftes in seinem Gesicht,"Wir sind
Zeuge der Geburt einer neuen Gesellschaft,mit der Erschaffung
eines neuen Menschen,Führerkult usw.."grinst und sieht Lubliner
an,"etwas unangenehm viele Parallelen ..nicht wahr?""Eine neue
Gesellschaft oder Gemeinschaft die alles anders Denkende,
Andersartige , wie zum Beispiel Juden ausschliesst."
Lubliner versucht ironisch streng zu wirken,"Mein Genosse
Kommandant du bist ja ein Intellektueller." Vergeblich sucht er
eine Reaktion in seinem Gesicht.Dieser grinst nur breit und verzieht
etwas theatralisch seine Lippen,"Die Beschreibung einfältig wäre mir
lieber."Er senkt den Kopf etwas und sieht auf Lubliners Hände die auf
dem Portokoll liegen,"Intellektuell ist fast so gefährlich wie Jude."
Befriedigt sieht er wie sich Lubliners Zeigefinger beim Wort Jude
kurz anhebt.Er hebt sein Kopf wieder an,"Einfältig ,Neffe eines
Delegierten des Sowiets mit viel Einfluss .. das würde mir gefallen."
Lubliner versucht ein möglichst fröhlichen Gesichtsausdruck zu machen,
"Ich würde sagen du bist ein aussergewöhnlich,umsichtiger,einfältiger
und verantwortungsvoller Genosse Kommandant."Dieser lehnt sich mit
einem dröhnenden Lachen zurück ,dann kneift er beim Aufstehen Lubliner
in die Backe,"Ich wusste ,dass wir gute Freunde werden."Lacht erneut.

"Meinen Anteil an diesen Verbrechen ..?",es macht
mich etwas ärgerlich.
"Das sind alles Feinde des Volkes..!"Die Zeitungen,
die Bücher und der Rundfunk.Alle haben sie uns so
mitgeteilt,berichtet oder .. gelehrt."Der Schweigsame
sieht mich an,"So ,alle sagen das ?"
Ich mag nicht wie er das ausspricht.
"Wie die Tiere... ",eine Stimme hinter uns im Kino.
Ich war auf Urlaub und Fraucke und ich wollten uns
einen Film ansehen.Vor der Hauptaufführung die Wochen-
schau.Russiche Kriegsgefangene bei der Essensausgabe.
"Wie die Tiere ..?",wiederholte Fraucke auf dem Weg nach
Hause und blickte nachdenklich vor sich hin.Ich sagte
nichts.Und sie fuhr fort in die Stille,"Diese Menschen
waren völlig ausgehungert",zögert kurz und sah mich
an,"nur ein kleiner Eimer und tausende ausgehungerte
Menschen.. ha ..wilde Tiere.""Jeder würde sich in der
gleichen Situation so verhalten."
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.Wie ich schon
erwähnte, ich mochte ihre lebhafte Art schon immer.
Doch diesmal erschauerte ich.
"Es ist Krieg..!"Ich fand nichts Besseres als Erklärung.
Irgendwie empfand ich es als Vorwurf.Sie sah mich nur
kurz an.Ihr Blick hatte diesmal nichts liebevolles wie sonst.

Im Gegenteil anklagend,etwas verachtendes
glaubte ich in ihrem Blick zu lesen als
sie mich kurz ansieht.Sonst genoss ich es
so nahe bei ihr zu sein.Bei jedem Schritt
etwas von ihr berührend.Das kurze Streifen
ihrer Hüfte,ein kleiner Schubser an ihrer
Schulter oder der leichte Druck ihrer Arme.
Plötzlich fühlte ich eine Entfremdung kalt
und schauerlich wie ein Nebel kroch es über
mich."Das sind offizielle Berichte von der
Front",werfe ich ein."Die können sich nicht
leisten zu lügen."Sie sieht mich an und ich
erfahre keine Erlösung."Wir haben nur diese
Presse und das Propagandaministerium.""Nur
diese Wahrheit..Max."Ich sah mich um wie ein
ertappter Schuljunge.Sie lächelte mich an,
"Mein armer Max hier hört uns doch keiner."

"He .. hörst du mir zu ?",der Schweigsame hat
mich am Schopf gepackt und schüttelt mich.
"Ja doch ,ja doch..",beeile ich mich seine
Wut zu besänftigen.Er schlägt mich kurz ins
Gesicht auf die rechte Seite wo mein Kiefer
ohnehin schon schmerzt.Ich schliesse kurz die
Augen und neige den Kopf etwas.Ein stechender
Schmerz breitet sich über die rechte Gesichts-
hälfte aus."Antworte .. oder ..",aus seiner
Stimme ist kein Mitgefühl oder Verständnis zu
meiner Lage zu hören.
"Ein neues Leben ..",antworte ich so schnell
ich kann auf seine Frage worauf meine persönliche
Entscheidung für unsere Sache zu kämpfen beruhte.
"Eure Sache ..ein neues Leben",kommentiert er
höhnisch.
"Es ist doch ein schönes Leben",dachte ich als
ich das Haus verliess und mich auf mein Rad schwang.
Fraucke stand am Fenster unseres kleinen Muster-
häuschen mit Knut im Arm und warf mir noch einen
Kusshand zu.Je nach Stimmung die sie hatte öffnete
sie manchmal noch etwas ihren Morgenrock und spitzte
die Lippen.Liebe und Leidenschaft gleichermassen.
Ich bog in die Allee ,die zur Giesserei,meinem
damaligen Arbeitsplatz führte.Das Plakat der
Waffen SS "Meldet euch freiwillig" zog mich
trotz meines Glücks seltsamer weise magisch an.

Diese Unruhe konnte ich nicht erklären.
"Ja wenn das nicht unser Doppel M ist..",reisst
mich die Stimme aus meinen Träumen.

Etwas abseits eines Pulks von SA-Leuten, winkte
er mir zu.Jakob dritter Sohn des Freiherrns aus
unserem Dorf im Harz.Wir waren so etwas wie
Jugendfreunde.Ich der zweite Sohn eines Bauern.
Er,"Ein Nachzügler,Schachfigur für die Heiratspolitik
des Adels",wie er einmal spöttisch bemerkte.
"Wir teilen das gleiche Schicksal nicht der
Erstgeborene zu sein",klopfte mir lachend auf die
Schulter."So steht es uns frei unsere Bestimmung
selbst zu wählen."Verwirrt und geschmeichelt zugleich
hatte ich ihm zugehört.Gleiches Schicksal aber fremde
Welten.Er besuchte wie wir alle anfangs die Dorfschule.
Kein auffälliges Talent.Auffallend trotz allem.
Gut gekleidet seiner Herkunft entsprechend hob er sich von
uns ab.Sein Selbsverständnis,seine Gewandtheit in der Sprache
und seine Manieren zog alle Aufmerksamkeit auf sich,was
sich in seiner Nähe befand. Er war mit allem gut ausgestattet
was seine adlige Abstammung versprach.Die Mädchen mochten ihn.
"Du hier ??",ich bremste überrascht und stieg vom Rad.
"Du bist nicht nach Amerika gefahren?"Etwas wie Enttäuschung
breitete sich in mir aus.Er hatte sich von uns verabschiedet
als er ins Internat bei Konstanz aufbrach,"Und dann fahre ich
nach Amerika.. ihr werdet schon sehen."Als würde mir jemand
den Hals abschnüren.So hatte ich diesen Satz aufgenommen.
"Die neue Welt!"Diesen Satz sprach und spreche ich heute noch
aus.Manchmal.Eine Mischung von Neugier und Sehnsucht.Ein magischer Satz.

Er lachte laut,"Das weisst du noch?"
"Boston ,Massachusetts.Dort habe ich studiert."
Ein bisschen Stolz schwang in seiner Stimme.
So schien es mir jedenfalls.Seltsam,dass ich
so etwas wie Erleichterung verspürte.Wenigstens
einer von uns hatte es geschafft seine wahren
Träume zu erfüllen.Selbst jetzt gekleidet in brauner Uniform der
SA beherrschte sein unbeschwerter Wesenszug seine
Umgebung.Ich sah auf die Uhr.Meine Zeit war knapp.
Noch genau wie früher ,schien Zeit und Raum für
ihn nur nützliche Kulisse durch die er
besitzergreifend schritt.Lachend hielt er mich
am Arm und stellte mich seinen Leuten vor.
"Leute ,das ist Meiers Maxe.Mein bester Freund
aus meinen Flegeljahren."
"Konstruktionsabteilung ?",kurzer Pfiff der
Anerkennung."Ich bin für eine Weile in deiner
Stadt.""Wir müssen uns mal sehen ..nicht wahr ?"
Steckte mir seine Karte zu und winkte fröhlich
hinterher .. fast wie früher.So viele fast vergessene
Bilder kehrten an diesem Tag zurück. Sie störten
meine Konzentration und Eifer.War das die Nahrung oder
Ursache meiner Unruhe?

Lubliner arbeitet noch immer an seinem Protokoll.
Penibel und neutral sollte es sein.So wollte es die
Partei.Der Schweigsame, eigentlich Jakob Dinges kriecht
durch die schmale Öffnung ins Zelt.Seine Notizen
zusammengerollt in den Händen hockt er sich an die Kiste,
welche Lubliner als Arbeitstisch dient.Das Lachen des
Kommandeurs aus dem hinteren Teil der Unterkunft lenkt beide
kurz ab. Sie sehen sich an und Lubliner macht auf der Höhe
der Schläfe eine kurze drehende Bewegung mit der Hand.
Beide senkten sofort ihre Köpfe als Jegor der Kommandant zu
ihnen hinüber sieht.Zu spät ! Missmutig stellen beide fest ,
dass er offensichtlich nicht so sehr betrunken war wie sie
zuerst annahmen.Dieser schlurfte mit zufriedenem Grinsen
durchs Zelt in ihre Richtung.Mit einem, an eine Lokomotive
erinnernden Schnaufen,liess er sich zwischen ihnen nieder.
Er machte sich zu seinem Vergnügen etwas breiter.Mal lehnt
er sich nach rechts um nach seinem Feuerzeug zu suchen, mal
nach links um in der anderen Tasche zu kramen.Sowohl Lubliner
als auch Dinges mussten nachgeben."Mein Freund Kommissar ..",
klopfte Lubliner mehrmals kräftig auf die Schulter,"du schreibst
ja immer noch.""Die Biografie eines Schweins ..?",witzelt er und
darauf bedacht ,dass Lubliner dabei seine Schnapsfahne
mitbekommt.Amüsiert nimmt er dessen rümpfende Nase zur
Kenntnis."Der Untersuchungsbericht für die Zentrale ,
Genosse Kommandant",Lubliner schlug einen nachsichtigen
Ton an, seine Reaktion auf Jegors Spielerein.
"So,so ...",zu Dinges hinwendend,"Berichte..!"Er bläst den
Rauch seines ersten Zuges aus der Zigarette in seine Richtung.
Im Gegensatz zu Lubliner ,den er mehr um sich zu amüsieren
neckt ,mag er Dinges persönlich nicht.
"Du kämpfst gegen deine eigenen Leute.Ich traue niemandem ,der
so etwas tut.Auch wenn es unsere schlimmsten Feinde sind."
Klaglos hatte Dinges damals die Nachricht über die Auflösung der
wolgadeutschen Sowietrepublik hingenommen,obwohl er dessen Vertreter war.
Für sein Verständnis etwas zuviel Parteidisziplin.
"Alles für die Partei ? Alles für die Sache?",er sah ihm dabei ins
Gesicht.Er konnte keine Regung feststellen.Er nickte nur.
Er ist vorsichtiger ,wenn Dinges in seiner Nähe ist.Ein Mann
der alles opfert für seine Überzeugung. Wahrscheinlich seine
Familie ,Freunde .. . Hmhm ,Dinges hat keine Freunde.
Er hat nur die Partei.Lubliner sieht auf,"Wir müssen diese Verbrechen mit
Personen und mit Identitäten versehen.Wenn die Täter
Gesichter und Namen zugeordnet werden können,wird es
schwerer dieses Grauen zu leugnen."Lubliner streicht
kurz über den Stapel,"Was sind ihre Motive?
Was sind die Ziele?"
Jegor räuspert sich kurz und hält seine Pistole hoch,
"Macht !""Völlige Macht über andere..,lächelt sieht in
die Runde und flüstert,"Macht über die ganze Welt ?"
Lubliner etwas verwundert,"Interessante Theorie."
"Und einfach zu verstehen..!",Jegor wieder lauter.

"Neue Menschen widerspruchslos ,so gehorsam",
Jegor mustert während diesem Satz Dinges,
"Kein Platz für Individualität.Lager und
Todesurteile für Untermenschen und Konterrevolutionäre.."
"Ihr seit betrunken ,Genosse Kommandant",fällt
Lubliner ihm ins Wort.Ein Vergleich ihrer Welt mit
der unseren ist Blasphemie."Der Kommandeur zuckt
grinsend die Schultern,"Weisst du mein Freund und Genosse.
wenn ich diese neuen Welten betrachte nehme ich vorher
immer einen kräftigen Schluck.""Ich könnte sonst
in Versuchung geraten mir eine Kugel durch den Kopf
zu jagen."Jegor wendet seinen Blick wieder Dinges zu,
"Oder besser, ein paar von diesen Neuweltsaffen
zu erschiessen."
Er rappelt sich umständlich hoch und stützt sich dabei
schwerfällig auf Dinges Schulter ab.Für einen kurzen
Moment sieht er ihm dabei fest in die Augen.Zufrieden
sieht er wie dessen Adamsapfel mehrmals den Hals hoch und
runterfährt.

"Diese Schmerzen in meinen Knien.Es ist kaum noch
auszuhalten.Die Verhöre sind unterbrochen.Die Kommissare
haben sich in ein Zelt in der Nähe verkrochen.""Ich konnte
es sehen, weil ich eben noch vom "Schweigsamen" verhört wurde
und mich deshalb aufrichten durfte."
Er spricht ausgezeichnet deutsch .. beide.""Überläufer ?"
"Wer weiss..""Viele Fragen über meinen letzten Vorgesetzten
Gustav Willhaus vom Lager Lemberg."Er fiel mir ins Wort,"Lwiw .."
klopfte mir mit der Faust auf den Kopf.
"Na ja .. er war ein strenger Kommandant.Alles musste ordentlich,
eher penibel befolgt werden.Er war bei den Häftlingen und den
Wachmannschaften gleichermassen gefürchtet."
"Seine Appelle waren berüchtigt.Im Winter vor allem.Er liess
krankgemeldete Häftlinge auf dem Platz erfrieren und um es zu
Beschleunigen in Wasserfässer stecken.Seiner Ansicht nach Drückeberger."
Der Schweigsame murmelte fast,"Drückeberger ..war da überhaubt ein
Arzt zugegen ?"Ich sah zu Boden,er griff in meine Stirnhaare und
zerrte meinen Kopf hoch."Nun ..?""Eine Krankenstation .. es gab eine
Krankenstation",erkläre ich schnell.Ich mag es nicht wie er mich ansieht.
Ich tat nur immer das was im Tagesbefehl geschrieben stand.
Er will wissen was Willhaus für ein Mensch war,ob ich ihn persönlich
kennen würde."Eine eher grobschlächtige Natur aber ein sehr besorgter
Kommandant zu seinen Mannschaften",meine kurze Erklärung.Er tauscht sich
kurz mit seinem Begleiter aus.Sie nicken in meine Richtung schütteln
ihre Köpfe."Sein Stellvertreter Neumann dagegen war ein äusserst auf Kultur
bedachter Mensch."Hah ..",er brüllte beinahe,"Kultur besonnen ..was ?"
"Hat er Geige gespielt, während Willhaus Häftlinge von der Veranda aus
erschoss?"Sie unterhalten sich wieder auf Russisch.Ihr Lachen ist in seiner
Tonart nicht zu deuten.Ich nehme an es ist Spott.Ich raffe mich auf und
obwohl ich dafür mit Prügel rechne,"Nein, nein ich meine wir haben uns
mal kurz über Nietsche unterhalten,als wir unter uns waren."
"Der hat Nietsche gelesen ?",entfährt es dem Begleiter des Schweigsamen.
Er drängt sich vor,"Welche Schriften?"Seltsam, etwas euphorisches breitet
sich in mir aus.Ein Funken Hoffnung?"Der eurpäische Nihilismius",antworte
ich fast etwas zu laut."Nietsche steht bei uns auf dem Index",entfährt es
dem Schweigsamen sieht seinen Nachbarn an,"wieso kennst du dieses Buch?"
Dieser sieht kurz zu Boden,"Zensur... ich war vor dem Krieg bei der Zensur-
behörde in Kiew.""Ist bei uns auch verboten..",der Schweigsame haut mir eine
runter."Du sprichst nur wenn du gefragt wirst.
"Max ,das ist Teufelszeug.Wer hat dir diese Buch gegeben?",der Pfarrer war
ausser sich."Gefunden ..",war natürlich gelogen.Ich hatte es von Jakob
erhalten.

"Diese Schmerzen in meinen Knieen.Es ist kaum noch
auszuhalten.Die Verhöre sind unterbrochen.Die Kommissare
haben sich in ein Zelt in der Nähe verkrochen.""Ich konnte
es sehen weil ich eben noch vom "Schweigsamen" verhört wurde
und mich deshalb aufrichten durfte."
Er spricht ausgezeichnet deutsch .. beide.""Überläufer ?"
"Wer weiss..""Viele Fragen über meinen letzten Vorgesetzten
Gustav Willhaus vom Lager Lemberg."Er fiel mir ins Wort,"Lwiw .."
klopfte mir mit der Faust auf den Kopf.
"Na ja .. er war ein strenger Kommandant.Alles musste ordentlich,
eher penibel befolgt werden.Er war bei den Häftlingen und den
Wachmannschaften gleichermassen gefürchtet."
"Seine Appelle waren berüchtigt.Im Winter vor allem.Er liess
krankgemeldete Häftlinge auf dem Platz erfrieren und um es zu
Beschleunigen in Wasserfässer stecken.Seiner Ansicht nach Drückeberger."
Der Schweigsame murmelte fast,"Drückeberger ..war da überhaubt ein
Arzt zugegen ?"Ich sah zu Boden,er griff in meine Stirnhaare und
zerrte meinen Kopf hoch."Nun ..?""Eine Krankenstation .. es gab eine
Krankenstation",erkläre ich schnell.Ich mag es nicht wie er mich ansieht.
Ich tat nur immer das was im Tagesbefehl geschrieben stand.
Er will wissen was Willhaus für ein Mensch war,ob ich ihn persönlich
kennen würde."Eine eher grobschlächtige Natur aber ein sehr besorgter
Kommandant zu seinen Mannschaften",meine kurze Erklärung.Er tauscht sich
kurz mit seinem Begleiter aus.Sie nicken in meine Richtung schütteln
ihre Köpfe."Sein Stellvertreter Neumann dagegen war ein äusserst auf Kultur
bedachter Mensch."Hah ..",er brüllte beinahe,"Kultur besonnen ..was ?"
"Hat er Geige gespielt, während Willhaus Häftlinge von der Veranda aus
erschoss?"Sie unterhalten sich wieder auf russisch.Ihr Lachen ist in seiner
Tonart nicht zu deuten.Ich nehme an es ist Spott.Ich raffe mich auf und
obwohl ich dafür mit Prügel rechne,"Nein, nein ich meine wir haben uns
mal kurz über Nietsche unterhalten,als wir unter uns waren."
"Der hat Nietsche gelesen ?",entfährt es dem Begleiter des Schweigsamen.
Er drängt sich vor,"Welche Schriften?"Seltsam, etwas euphorisches breitet
sich in mir aus.Ein Funken Hoffnung?"Der eurpäische Nihilismius",antworte
ich fast etwas zu laut."Nietsche steht bei uns auf dem Index",entfährt es
dem Schweigsamen sieht seinen Nachbarn an,"wieso kennst du dieses Buch?"
Dieser sieht kurz zu Boden,"Zensur... ich war vor dem Krieg bei der Zensur-
behörde in Kiew.""Ist bei uns auch verboten..",der Schweigsame haut mir eine
runter."Du sprichst nur wenn du gefragt wirst.
"Max ,das ist Teufelszeug.Wer hat dir diese Buch gegeben?",der Pfarrer war
ausser sich."Gefunden ..",war natürlich gelogen.Ich hatte es von Jakob
erhalten."So, gefunden ...",äffte er mich nach und hielt mich am
Arm fest ,wie ein auf frischer Tat ertappten Verbrecher.
Die Ohrfeige brannte etwas.Aber Pastor Friedensreich war
kein sportlicher Mensch.Seine erzieherischen Watschen waren
nur bei den "Kleinen" gefürchtet.Ich stand vor der Klasse
zur Schau gestellt am Pranger.Harrend der "Strafpredigt",die
nun folgen würde."Er hat dieses verderbende Werk noch nicht
einmal zu Ende gelesen",hielt das Buch hoch wie eine Trophäe.
"Schon kriecht die Sünde in unseren Max.Lügen und Betrügen
sind die Eigenschaft der gottlosen Verderbtheit."ich richtete
meinen Blick heimlich zu Jakob.Er zwinkerte mir zu.In seinen
Gesichtszüge wähnte ich Spott oder Verachtung zu lesen.
Fasziniert sah ich ihm zu wie er sich erhob."Das Buch hat er
von mir erhalten!"Der Klang seiner Stimme machte nicht den
Eindruck eines Geständnis.Der Pastor hielt inne und starrte
ihn mit steinernen Miene an.Ich spürte wie seine Hand an meiner
Schulter kurz zuckte.Dann liess er sie los als wäre sie aus
glühenden Kohlen.Die zuckenden Lippen des Pastors formten sich,
aber Jackob doppelte nach,"ein Geschenk meines Vaters.Mit Verlaub."
Deutete mit dem Kopf eine kurze Verbeugung an.Friedensreichs
Stimme wurde viel sanfter,"Aber so ein Buch .. ich meine,so etwas
gehört doch nicht in Kinderhände.""Das sollte euer Vater doch wissen."
"Mein Vater bestimmt in seinem Haus, was er richtig hält!"
Er senkte etwas seinen Kopf.Er war in seinem Alter bereits fast
einen Kopf grösser als der Pastor.Hämisch fügte er hinzu,
"Ihr könnt euch selbstverständlich bei meinem Vater beschweren."
Ich schielte etwas zur Seite wo der Pastor immer noch stand.
Ich weiss nicht genau was ich fühlte als ich in ansah.War es seine
Hilflosigkeit ob dem Verlust seiner Autorität.Sein mangelnder Mut
für seine Überzeugung weiter zu gehen.
"Er wird es nicht wagen..",Jakob drehte sich grinsend um,"mein grosser
Held."Ich fragte ihn was passieren würde ,wenn er doch zu seinem
Vater ginge.Er lachte übermütig,"Mein Vater lässt ihm jedes Jahr
etwas Geld zukommen.Du siehst mein Held, sogar Gott kann man kaufen."
Mir war etwas mulmig zumute.Auf mein Zögern aufmerksam geworden.
"Max,du wurdest gerade Zeuge eines Zusammenbruchs einer Macht.
Im Verbund einer autoritären Ordnung ,wähnte er sich bis vorhin sicher."
"Jede Veränderung ,jedes laute Lachen weckt ihr Misstrauen."
"Ein einziges Buch,ein freier Geist erschreckt sie schon."
"Hab' kein Mitleid mit ihm.Der alte Kinderschreck  hat es nicht
anders verdient"Was ist mit unserer Welt? So frage ich mich.Der Kaiser
ist fort.Mein Vater ist fort.Die Geborgenheit der alten
Werte .Nur noch Erinnerung.Diese neue Freiheit nach dem
grossen Krieg ist laut und schrill.Die Nachfolger auf des
Kaisers Thron.Sie klammern sich daran aber halten sich nicht.
Zu unruhig um eine sichere Zukunft zu sehen.Keine Nahrung für
die Sehnsucht nach Ruhe und Beständigkeit.Woran sollte man
glauben wenn man kein leichtes Herz wie jenes von Jakob hat?
Die Jakobs können überall gut leben.Aber wir ?

"Neue Welt .. vergiss es",Jakob machte eine abwehrende Haltung
rückte sich im Sessel noch etwas bequemer."Wir werden hier eine
neue Welt aufbauen.Für uns und nach unserer Vorstellung."Trotzdem
wollte ich mehr über Amerika wissen.Als Kinder haben wir die
Geschichten von Carl May,James Cooper,Jack London und nicht
zuletzt Mark Twain verschlungen."Hast du noch etwas aus ihrer
Welt gefunden?",ich warf meine Frage ein wie zum Protest.
Das kann doch nicht nur einfach ein Jugendtraum gewesen sein?
Nur ein Hirngespinst unserer Neugierde ? Ich fühlte mich
etwas betrogen.Jakob schien zu verstehen was ich meinte.Seine
Gesichtszüge wurden ernster."Ja mein alter Freund es gibt sie
noch diese Abgeschiedenheit,die Indianer und Cowboys zumindest
in Filmen.Es ist aber auch eine moderne Welt geworden, wo es für
deine romantischen Vorstellung keinen Platz mehr gibt."Seine
Erklärung hatte etwas sanftes,fast tröstendes.

"Stell dir vor!Wir hier werden mitten in Europa eine neue
Welt aufbauen.Eine neue Gesellschaft,eine neue Ordnung und
eine neue Zukunft,wie du dir nicht einmal in deinen kühnsten
Träumen ausmalen kannst."Er schien aufgeregt zu sein als er
dies aussprach. Ich kannte ihn ja seit frühester Jugend.
Ich erinnerte mich etwas amüsiert an seine Schwärmereien und
Tagträume, wenn wir durch die Wälder streiften oder abends
irgendwo noch am Feuer sassen.Diese Lebhaftigkeit, der wir
kaum folgen konnten und zu unserem Bedauern den Mädchen so
gefiel.Offenbar bis heute."Das der bei der SA ist ,diesem
Schlägerhaufen",Frauke mehr zu sich selbst.Ihre Stimme klang
fasziniert und fast abwesend.Sie runzelte die Stirne und sah mich
mit einem seltsamen Ausdruck an,"Ein geborener Verführer."
Es hatte aber nichts schwärmerisches in ihrer Aussage.
Eher Besorgnis."Er will zur SS",erkläre ich kurz.
Wieso verteidige ich ihn ? Ich eröffnete Frauke an diesem
Abend als wir schon im Bett lagen,dass ich es ebenfalls tun
würde.Sie drehte sich zu mir um."Zur SS ?",etwas ungläubig .
"Glaubst du es ist das was du suchst?""Was für eine
Funktion hat diese SS?"

"Es bedeutet Schutz Staffel...",ich versuchte ihre Zweifel
zu zerstreuen.Schutz bedeutete zu dieser Zeit etwas Gutes.
Sie wurde plötzlich lebhafter,"Alle wollen eine neue Welt
und neue Menschen schaffen.""Die Nationalsozialisten und
die Sozialisten.""Alle beide wollen die ganze Welt für
sich.""Es macht mir Angst.Und dir ?"Im schwachen Licht des
Schlafzimmers sah ich das Leuchten ihrer Augen.Nicht ängstlich
aber fragend.Ich rückte näher zu ihr.Ihre Nähe und ihre Wärme
beflügelten meine Entschlossenheit."Die Nationalsozialisten
tasten nicht nach unserem Besitz",flüsterte ich.Jemandem der
nicht nach unserer Habe trachtet kann man eher trauen.""Alles
was sie tun ist neu.Dieses Selbstvertrauen,die Berufung auf
Traditionen und Vertrautem.Damit kann ich leichter auf eine
neue Welt entgegen gehen.""Ich verstehe es besser und ich habe
das Gefühl besser verstanden zu werden.""Mit diesen Jakobs
sollte ich dir den Umgang verbieten",lacht etwas hell."Mein
Mäxchen hat nur noch Flausen im Kopf."

"Bedürfnis nach Schutz und Ordnung ?",die Stimme Lubliners
hebt sich an zum Schluss des Satzes."Das ist dein Motiv zum
Beitritt einer Verbrecherorganisation?"Er blickt nickend
zu seinen Kameraden,"Was heisst da die
Presse und Bücher haben uns nichts Schlechtes nachgesagt oder geschrieben ?"
"Ihr habt doch nur noch die eine Quelle !"

"Die Presse hatte nur noch eine Stimme.Wie war !
Alle sprachen von einer neuen Ära.Das Gute und Böse
so klar definiert wie nie zuvor.Es war plötzlich so
einfach sich zu entscheiden oder zu handeln.Kein
Gedanke ,dass es falsche, schlechte oder gar kriminelle
Handlungen sein könnten."Lubliner hört bis hier
aufmerksam zu.Nun unterbricht er mich,"Wie kann man
tausende Menschen töten und nichts daran falsch finden?"
Er stellt die Frage eher ruhig.Sein höhnischer Unterton,
wie sonst gewohnt ist verschwunden.Es scheint einer
gewissen Neugier ,wie ich meine gewichen zu sein.
"Wie ich schon sagte ..Volksfeinde, Asoziale und andere
mehr",erkläre ich.Ich meine er müsste das doch verstehen.
Diese "Behandlung von Verbrechern" wird doch auch bei
ihnen praktiziert.Ich traue mich allerdings nicht zu fragen.
Seine Reaktionen auf Vergleiche sind jeweils äusserst heftig.

Der Hauptsturmführer im Dienst kühl und distanziert
öffnete mir die Tür und bat mich herein.Privater Umgang
mit gewöhnlichen Untergebenen entsprach nicht der Art
des Lagerkommandaten."Es ist Weihnachten,ihr seit befördert
worden und ihr könnt nicht nach Hause",freundlich fast
väterlich schwang seine Stimme."Nur ein kleiner Imbiss unter
uns mit einigen Offizieren bei meiner Familie."Lässig in
die Lehne seines Sessels hinter seinem fast protzig wirkenden
Schreibtisch gelehnt.Er betrachtete mich kurz und zog an
seiner Pfeife.Er liess eine bläuliche Wolke aus seinem Mund gegen
die Decke seines Büros steigen und sah ihr nach."Um acht ?"
seine Frage ähnelte eher einem Befehl.Ich teils verwirrt und
überrascht wiederholte ihn und fügte noch so etwas wie "sehr
erfreut" oder ähnlich hinzu.Nun war ich in diesem grossen
Haus wo der Lagerkommandant sich jeden Abend zurück zog.Nahe
genug um schnell vor Ort zu sein.Aber auch weit weg genug.
Es ist ein altes Gutshaus.Beschlagnahmt für dienstliche Zwecke.
Der Zweck,die Dienstwohnung des Lagerkommandanten und seine
Familie.Eine andere Welt.Es roch nach gebratenem Fleisch und
Gebäck.Irgendwo aus dem Haus war Kindergeschrei zu hören.
Nur zögernd folgte ich ihm ins Herrenzimmer wo schon einige
Offiziere des Lagers sich unterhielten,rauchten und die
angebotenen Erfrischungen genossen.Die Stimmung war ausgelassen.
Noch immer etwas verwirrt nahm ich die überschwenglichen Gratulationen
entgegen.Meist schulterklopfende Anerkennung was in mir das Gefühl
der Zugehörigkeit zu etwas Besonderem verstärkte.

Die Dame des Hauses,die Frau des Lagerkommandanten
war eine exzellente Gastgeberin.Für jeden von uns ein
freundliches Wort,ein freundliches Lächeln und ihr
Geruch aus der Nähe liess unseren Alltag verblassen.
Dankbar empfing auch ich ihre Aufmerksamkeit.
Fragte nach meiner Frau und nach Knut.Ich fühlte mich
plötzlich leicht und rein."Wissen sie wir wohnen hier
ganz ordentlich und die Kinder haben einen Hauslehrer,"
"Aber von allem anderen sind wir schon sehr isoliert."
Lächelnd zustimmend nicke ich.Dankbar etwas anderes zu
hören als den Lageralltag.Heute haben wir 500 Einheiten.
Es wird von uns erwartet ,dass die Kapazitäten verdoppelt
werden usw. .Wie aus dem Nebel taucht ihre Stimme zurück
in mein Bewusstsein,"Die Winter sind zwar kalt aber angenehmer.
Die Winde vom Norden treiben den Gestank der Hochöfen
in die andere Richtung."Hochöfen ?"Mein Mund blieb offen.
Ich drehte meinen Kopf nach links und sah direkt in des
Kommandanten Augen.Es war plötzlich sehr still im Raum.
Der Kommandant trat herbei ein freundliches Lächeln auf
seinen Lippen.Nur seine Augen hatten ein seltsames Glitzern.
Er fasste seine Gattin um die Hüfte und erkundigte sich
nach dem Stand der Mahlzeit.Sie zuckte etwas verwirrt die
Schultern und verliess den Raum.Wie ich vermute um in der
Küche nach dem Rechten zu sehen.Der Kommandant sah ihr nach
als wollte er sich versichern ,dass sie ausser Hörweite sei.
Drehte sich um und blickte fast entschuldigend in die Runde.
"Wir wollen unsere Frauen ja nicht mit dem Russ unserer Arbeit
belästigen."Verhaltenes Lachen unsererseits.Ich war froh,
dass aus dem Zwischenfall keine weiteren Folgen entstanden.

Der Zwischenfallwar schnell vergessen.Ich vermied
aber die Nähe des Kommandanten an diesem Abend.
Wir tranken auf den Führer ohne an ihm zu zweifeln.
Wir genossen mit Stolz die Anerkennung Himmlers unserer
geleisteten Einheiten im letzten Jahr.Machten verhaltene
Witze über Göbbels.Sturmführer Scholz ahmte seine Stimme
nach ,von wegen vorwärts Marschieren, und zog seinen Fuss
gleichzeitig nach.Die um in versammelte Gruppe fiel in
dröhnendes Gelächter.Über Göbbels und Göring durfte man
Witze machen.Wenn auch leise.
"Göring dieser fette Angeber..",Frauke schnaubte wütend
angesichts der Schäden durch die britischen Bomber.
Hatte er nicht versprochen, dass seine Luftwaffe genau dies
verhindern werde? Sie schaltete wütend den Volksempfänger aus.
Görings Ansprache an den Willen des deutschen Volkes dieses
Los mit Stolz zu tragen hatte ihr nicht gefallen."Dieser
Fettwanst hat gut reden ..",ihre Augen hatten sich zu schmalen
Schlitzen geformt,"er sitzt da in seiner Villa in Sicherheit."
Warum hatten sich gerade solche Szenen aus meinem eher knapp
bemessenen Urlaub in der Heimat so festgesetzt.

Diese kurzen Tage.Ich hatte mich jeweils so darauf
gefreut.Die Freude währte nicht lange und ich musste
feststellen dass,selbst die Heimat kein Ort der Ruhe
mehr war.Alles was man liebte und wofür ich zu kämpfen
glaubte nicht sicher war.Die Gegenwart des Krieges war
auch hier da ein ständiger Begleiter.Viel schlimmer noch.
Eine ständige Bedrohung. Zerbombte Städte,Rationierung
und die wiederkehrenden Luftalarme.Alles was man liebte.
Alles was vertraut war wurde nun zerbrechlich oder
verletzlich.Über den Glanz meiner neuen Welt hatte
sich diese dünne Schicht Staub des Unheils gelegt
wie nach einem Luftangriff.
So habe ich mir das nicht vorgestellt.

Ich sehe kurz auf.Mir ist kalt.Lubliner sieht mich
von der Seite an.Versucht er meine Gedanken zu lesen?
Ich wende den Kopf nach unten.Zu spät!Ich höre das
Scharren seiner Stiefel neben mir."Was grübelst du
Faschist?"Ich schlucke kurz.Er wird ungeduldig.Ein
kurzer Tritt gegen meine Waden.Obwohl durch das
ständige kniende Haltung gefühllos geworden zuckt
ein brennender Schmerz den ich glaubte bis in den
Nacken zu spüren."Antworte gefälligst ..!" Sein
Ton hat sich geändert.Wieder einmal wie so oft
während seiner Verhöre."Nach ein paar Stunden in
dieser Haltung verliert man völlig die Kontrolle",
erklärt er mit hämischer klingender Stimme."Das
haben wir von euch gelernt."Er hat recht ich bekomme
kaum noch Luft.Mir ist übel und alles schmerzt auch
wenn ich mich nicht bewege.Aber wir haben das doch nur
bei widerspenstigen Häftlingen ...! Mit einem flüchtigen
Schlag mit der flachen Hand auf den Kopf mahnt er meine
Aufmerksamkeit an."Dein Freund ? Dieser Jakob ?"
Auch wenn ich mein Kopf wie verlangt vornüber gebeugt
halte spüre ich seine Blicke auf mir ruhen."Er hat dir
also geraten dich bei der SS freiwillig zu melden?"
Ich nicke nur.Er machte es sich vor mir auf dem Boden
bequem.So nahe ,dass ich ihn atmen hören kann.
"Was macht dein Freund heute? Ist er einer deiner
Vorgesetzten?"Ich schüttle den Kopf."Nein ?"Ich scheine
seine Geduld zu strapazieren."He , nicht einschlafen!"
"Wo ist er jetzt ?"Ich antworte als würde ich eine lästige
Fliege abschütteln."Er ist tot !"Ich schreie es fast aus.
Lubliner zögerlich."So also tot!""Gefallen?" Schwer zu
sagen ob der Schmerz aus meinen Gliedern oder aus den
Erinnerungen gösser ist." Nein ,nein Hochverrat !"
Die Neugier scheint Lubliner zu beflügeln." Erzähl mal !"
Es war keine Bitte.Sein Fuss drückt gegen meine tauben
Knien."Die Nacht der langen Messer!"Antworte ich und staune
selbst über meine Heiser wirkende Stimme.

"Nacht der langen Messer ?"Lubliner sieht mit nachdenklichem
Gesicht zur Seite.Fast schien es als würde er die Antwort in
den Bäumen suchen.Mit einem kurzem Zucken wendet er sich mir
wieder zu.Sein Gesicht hat sich entspannt,"Den Röhm - Putsch
meinst du ?Ich nicke kurz.Ich hoffe insgeheim er fragt nicht
weiter.Selbst in meinem gegenwärtigen Zustand steigt etwas
Schmerzhaftes in mir hoch.Ein starker Druck in meinem Hals
schnürt mir fast die Kehle zu.Ich wünsche,dass sein Interesse
damit gestillt ist.Zu meinem Betrübnis scheint in gerade dieses
Thema zu faszinieren,"Du warst dabei ?Wie viele hast du getötet?
"Los mach den Mund auf!"Den letzten Satz schreit er so laut,dass
sich ein Bewacher misstrauisch mir näherte.Den Kolben seines
Karabiners zum Schlage ausholend. Lubliner schrie ihm etwas zu.
Der Angesprochene senkt seine Waffe und mustert mich mit hasserfüllten
Blicken.Lubliner bedeutet ihm mit einer Handbewegung sich zurück
zu ziehen.
"Du warst also dabei ..?",sein Gesicht ist jetzt ganz nah vor meinem.
Ich kann seinen Atem riechen.Ich sehe die Poren seiner Gesichtshaut
ganz deutlich.Auch das leichte Zucken in den Augenwinkeln und um den
Mund.Irgend etwas an dieser Sache scheint ihn aufzuregen."Los ..!",
drängt er wieder."Nein, ich war nicht direkt dabei.Wir haben uns
verspätet",erwidere ich ihm."Verspätet ?",sein Kommentar klang etwas
nach Spott."Euer Führer ruft euch und ihr kommt zu spät..ha !
"Stalin hätte euch dafür auf der Stelle erschiessen lassen", mischt sich
der Schweigsame ein.Lubliner dreht sich verägert nach ihm um.Brüllt ihn
auf russisch an.Dieser entfernt sich darauf mit gesenktem Kopf.
Lubliner dreht sich wieder zu mir.Seine Züge haben sich verhärtet.
"Kopf runter !",mit der flachen Hand auf meinem Kopf verschafft er seiner
Anweisung Nachdruck.Mit einem Ruck erscheint der durchwühlte Waldboden
wieder vor meinen Augen.Direkt vor meiner Nase hat sich eine Pfütze
gebildet.Schmutzig braun und ölig schimmert die Oberfläche.Ich kann mich
nicht erinnern wann ich das letzte Mal getrunken habe.Mit einer Mischung
aus Eckel und Velangen nach Erleichterung senke ich meinen Kopf ganz
langsam darauf zu.
Nein der Führer hat uns dafür nicht bestraft.Die Bereitstellung und der
Transport hatte zu viel Zeit gekostet.Als unsere Kompanien der Leibstandarte
in München eintrafen war alles schon vorbei.Der Führer selbst hätte es
erledigt.So hat man berichtet.Er selbst hat mit hohem Risiko seine grössten
Widersacher ausgeschaltet.Er verschaffte sich damit grosse Achtung
in gewissen Kreisen.Nicht wir seine Schutz Staffel sondern er selbst an
der Spitze der  bayrischen Polizei."Wie Verbrecher und nicht als Widersacher"
Dietrich unser Kommandant nickte anerkennend.
Die Gänge waren in dieses fahle Licht getaucht.Diese dadurch düster
wirkende Stimmung sollte jede Hoffnung,jede Erwartung auf Erlösung im
Keim ersticken.So schien es mir jedenfalls.Die SA Führung war in
Stadelheim eingekerkert und wurde nun aus den Zellen zur Aburteilung
geholt.
Es riecht nach Leder unserer Stiefel, nach abgestandenem
Wasser. Einem Schlachthaus ähnelnd.Die Sinne wurden
verwirrt und doch gestärkt durch diese Eindrücke welche
die finale Handlung der Entmachtung der SA begleiteten.
Das Rasseln der Schlösser, das Getrappel der Stiefel in
den Gängen alles drang wie ein Trommelwirbel des Unheils
an mein Ohr.Die Häftlinge aus den Zellen gerissen.Teils
einfach nur müde und gefasst.Andere deren Gesicht mit
Entsetzen gezeichnet ,jammernd um ihr Leben flehend.
Es ist vier Uhr früh und um diese Zeit aus der Zelle
geholt zu werden bedeutet das Schlimmste.
Die Zelle hundertsiebzehn wird geöffnet.Das metallische
Klicken des Schlosses drang seltsam laut an meine Ohren.
Die Zellentüre öffnet sich und das fahle Licht in der Zelle
lies nur schemenhaft Gestalten erkennen.  
"Los rausgetreten ... wird's bald!",unser Junker hält
die Liste mit angewinkelten Armen vor sich hin.
Als müsste er Kartoffelsäcke zählen. Wie durch einen
Vorhang nehme ich die Geräusche und das Gebrüll auf
den Gängen jetzt war.Meine Grundausbildung erst vor
2 Wochen abgeschlossen und dann zur Leibstandarte
zugeteilt."Wichtige Aufgaben und nur der Verantwortung
des Führers unterstellt."Dietrich schritt unsere Reihen
ab.Er sah jeden von uns an als würde er jedem von uns die
perönliche Zusicherung zur Loyalität der Sache einfordern.
Es war bei unserer Vereidigung auf den Führer.Dass es ein
persönlicher Bund zwischen ihm und uns wäre,wurde nochmals
eindringlich erklärt.Mit lauter Stimme hat Dietrich uns an
unsere heilige Pflicht erinnert, welche alles von uns
abverlangte.Eine verschworene Gemeinschaft im Kampf für
Führer und Vaterland.Ehrenhaft wie unsere Ahnen würden
wir uns in der Geschichte verewigen.An unseren Mut und
unsere Stärke wurde appelliert alles zu opfern für die Sache.
Der Führer selbst wurde erwartet.Nervös kontrollierten unsere
Unteroffiziere, ja sogar die Offiziere selbst unsere Ausrüstung,
die Reihen auf Geradlinigkeit.Begleitet mit Gebrüll wurde
korrigiert und gemassregelt.Stunden vor seinem Eintreffen.
Marschieren, der Gleichschritt sollte hörbar sein.Dieses
rhytmische Trapp,trapp das eine Gruppe Soldaten zu einer
Einheit vereint wie der Hammer einer Schmiede.Gleiche Richtung
gleiche Ziele .. geordnet, geführt .. im Gleichschritt.
Mein Bedürfnis nach etwas Aufheiterung in meiner
Situation führt mich in die Erinnerung an meine
knappen Heimatsurlaube.Etwas Abstand von der
ständigen Gegenwart des Todes.Glück dem, der
einige Zeit alldem entfliehen konnte.Glück ?
Auch das ist ein rares Gut geworden.Und von
Aufheiterung oder gar Erholung konnte keine Rede
sein.Am Bahnsteig stand sie mit Knut und hatte
stundenlang gewartet.Der Zug hatte Verspätung
wegen der zahlreichen Bombardierungen.Der Bahnhof
eher ein Trümmerhaufen und gleicht den Bahnhöfen
unserer Feinde.Keine idyllische Kulisse oder
fröhlich begeisterter Jubel ,wie anfangs.
Wie Mahnfinger ragen die Reste des Bahnhofsgebäudes
empor und erinnerten mich an die Zerbrechlichkeit
meines Glücks.Mitten in dieser Verwüstung standen
Frauke und Knut.Unversehrt,etwas Müde wie mir schien.
Monatelang hatte ich diesen Augenblick herbeigesehnt.
Wie eine Ikone habe ich das etwas zerknüllte Foto
aufbewahrt und wann immer mir danach war zur Betrachtung
hervorgekramt.Mein Blick schien jeweils darauf fixiert zu
bleiben, wie der eines Verdurstenden auf eine Wassersäule.
So sauber und doch fast entfremdet.Daran fest halten,
wollte ich mich.Vergessen und erklären zugleich.Einen Sinn?
Meinen Sinn. Der Sinn unserer Sache? Ich englitt meist der
Wirklichkeit in diesen kurzen Pausen. War das noch normal?
Ich atmete tief durch und sah auf.Ich hatte den Häftling
gar nicht bemerkt.Wie lange hatte er mich beobachtet?
Unsere Blicke kreuzten sich.Seine Augen hatten einen
seltsamen Glanz.Ich mochte nicht wie er mich ansah.
"Was machst du hier ?",brülle ich ihn an und lasse das Photo
in meiner Tasche verschwinden.
"He ,was machst du...Faschist.?" Lubliners Stimme ist ganz nah.
Ich spüre wie das Wasser an meinem Gesicht abperlt.

Ich stammle eine Entschuldigung.Er schubst mich mit einem Tritt.
Die Schmerzen und mit Lubliner kommt die Dunkelheit zurück.
Auch das Licht, selbst am Tage ist selten geworden.
Lubliner hat sich vor mich hingehockt.Mustert mich als wäre
ich seine Beute.Ich bin seine Beute und trotzdem fühle ich so
etwas wie Erleichterung wenn er sich entschlossen hat mich zu
verhören.Fast muss ich lächeln.In dieser Stunde ist mein grösster
Feind der Einzige der mir am Nächsten zu stehen scheint.
Er mustert mich neugierig. Andere Regungen bemerke ich nicht.
"Als ihr Lviv eingenommen habt.Da war eure Einheit auch dabei.
Nicht wahr ?"Er klopft mit seinem Notizblock auf meine Stirne.
He , aufpassen!"Seine Stimme wird schroffer.Ich nicke mit dem Kopf.
"Im Gefolge der Wehrmacht habt ihr nach der Eroberung alle
jüdischen Bewohner zusammen getrieben."Ich hole etwas Luft.Aber meine
Stimme krächzt vor Durst und Erschöpfung seltsam heiser,"Auf Befehl
des Führers sind alle Volksfeinde in den besetzten Gebieten unmittelbar
nach dem Einmarsch zu bemächtigen und auszusortieren." Für kurzen
Augenblick herrscht Stille."Das hast du aber schön aufgesagt mein
grosser Arier.""Bemächtigen ..Aussortieren!",Lubliner mehr ironisch
denn nachdenklich."Und dann ..?",Lubliner beugte sich zu mir vor
als sucht er an mir eine undichte Stelle. "Es wurde so befohlen!",
erkläre ich."Auf Befehl eures Führers..!""Auf Befehl des Führers
Männer ,Frauen und Kinder aussortieren."Er hält inne.SeineVerachtung
nehme ich war und sehe ihm zu wie er in seinen Taschen etwas zu suchen
scheint.Triumphierend hält er meine Fotographie von Frauke und Knut
vors Gesicht.Nur kurz.Er winkt einer Wache und händigt ihm die Aufnahme
aus.Er unterhält sich mit ihm auf russisch.Sie richten ihre Blicke
auf mich.Lubliner fasst mich mit festem Griff am Kinn damit ich meinen
Blick nicht abwenden kann.Die Wache zerknüllt mit hämischem Grinsen das
Foto, schlendert zum Feuer und wirft es in die Flammen.Lubliners Augen
scheinen mich während der ganzen Handlung festnageln zu wollen.
Sein Wesenszug wird fast sanft,"Bemächtigt,Aussortiert ..Asche."

"Einheiten ..",Lubliners Stimme hat sich verändert.
"Du sprichst von Einheiten.""Was ist damit gemeint?"
Er versetzt mir einen Stoss gegen die Schulter um seiner
Frage Nachdruck zu verschaffen.Ich fühle mich etwas
genervt durch diese Fragerei.Ich bin Unteroffizier
und befolge nur meinen Befehlen.
"Es gibt verschiedene Kategorien von Einheiten, dessen Quoten
pro Tag unbedingt erfüllt zu werden sind." Die Erregung
in Lubliners Stimme war nicht zu überhören,"Eine Anzahl
Menschen sind damit gemeint.""Nicht wahr?"Mein Zögern
versteht er offenbar als meinen Widerwillen zu  kooperieren und scheint
ihn zornig zu machen.Er fasst mich am Ohr und drückt meinen
Kopf auf den weichen Boden."Ich will das Wort Menschen hören
und nicht Einheiten.Hast du das verstanden?"Ich bin etwas
irritiert ob seiner Reaktion,"Ja doch,ja doch..",schnaufe ich
meine Lippen vom Boden weggewandt.Er löst seinen Griff und
fasst unter mein Kinn.Mit einem Ruck hebt er meinen Kopf so an,
dass ich im direkt in die Augen sehe.""Menschen nicht Nummern."

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Was ich aus meinem Leben gemacht habe?
"Was hat sie dazu bewogen sich bei uns zu berwerben?"
Die beiden SS Offiziere liessen mich nicht aus den
Augen."Ich .. ich habe ihr Plakat gesehen", etwas
anderes fiel mir nicht ein.Einer der beiden,er wirkte eher
wie ein Arzt denn ein Soldat schmunzelte, runzelte die Stirn,
"Ein Plakat .. und schon fallen sie uns mit der Tür ins
Haus?" Meine Antwort schien sie zu amüsieren.Ich hatte
mir doch alles zurecht gelegt und dann fiel mir nichts weiter
ein als das Werbeplakat.Natürlich war das Plakat der Auslöser.
Es bewegte etwas in mir das ich nicht gut erklären konnte.
Ich wollte dabei sein.Eine Aufgabe.Klare Ziele.Wissen was
der nächste Tag bringen würde, das nächste Jahr.Dabei sein
mit starker Führung in eine neue Zukunft.Aber ich hatte
Angst es auszusprechen.Hohe Ziele,wer bin ich den schon.
Die würden mich ja doch nur auslachen.Fast bereute ich es
mich gemeldet zu haben.

 Die ruhige Stimme des.. ach ja Hartnagel hiess er.
Sturmbannführer Hartnagel.Hatte vor dem Krieg Philosophie
studiert, dann Kriegsfreiwilliger.Seine ruhige Stimme gab
mir meine Sicherheit wieder."Ich habe mich gefragt, ob mein
Leben so wie es bisher verlief, mit meinen persönlichen
Wünschen im Einklang ist."Hartnagel lächelte milde,
" .. und die Antwort war nein?""So ist es ,Sturmbannführer."
Meine Antwort schien in zumindest zu überraschen, zumal mit
meiner zunehmenden Sicherheit auch meine Antworten fliessender
und meine Stimme fester wurden."Sie haben Familie und eine gute
Stellung bei den Stahlwerken.Genügt ihnen das nicht?"Hartnagel
lehnte sich zurück.Die Unterhaltung schien ihm zu gefallen.
"Sonst wäre ich nicht hier .. oder nicht?",antwortete ich und
musste meinen Eifer etwas zügeln.Ich könnte ja für Respektlos
gehalten werden.Er fragte mich aus über meine Jugend im Harz.
Meine Familie und Freunde.Ich erwähnte Jakobs Rat der SS
beizutreten.Was ich in der Freizeit so machen würde.
"Lesen sie?""Haben sie "Mein Kampf"gelesen?"Sein Nebenmann blickte
plötzlich auf.Ich zuckte mit den Schultern.Nietzsche hatte ich nicht
erwähnt."Das sollten sie aber."Im mahnenden Ton."Pflichtlektüre bei
uns."Mit Betonung auf "Pflicht".Ich fragte mich, ob ich nicht einfach
hätte ja sagen sollen."Sie werden von uns hören", verabschiedete
er sich freundlich.Er stand sogar auf und gab mir die Hand.
Sein Gegenüber nickte nur kurz.Mochte er mich nicht? Das ging
mir durch den Kopf als ich den Raum verliess.

"Na Kollege Lang,was meinen sie zu unserer Unschuld vom Lande."
Hartnagel drehte sich ihm mit lässig gekreuzten Beinen zu.
"Also ich weiss nicht recht."Lang wiegte seinen Kopf um seinen
Missmut zu unterstreichen."Etwas naiv .. desinteressiert .. !"
Hartnagel fiel im ungeduldig ins Wort,"Formbar."Ohne auf eine
Antwort zu warten fuhr er fort,"Gutes Material .. glauben sie mir
werter Kollege.""Glauben sie es mir."Er wiederholte sich als ob er
einen Eid darauf schwören müsste."Einfach , aus gesunder
sozialer Umgebung,pflichtbewusst und ehrlich.Was sie als naiv be -
zeichnen.Uner Führer hält das für eine Tugend."
Lang versuchte möglichst ironisch zu wirken,"Das sind
ihre Erfahrungen mit diesen Typen aus dem Krieg, ich weiss."
"Ganz richtig..Kollege Lang.Loyal,stellen keine Fragen und sind
kaum zu destabilisieren.Hervorragendes Material",Hartnagels Stimme
wurde schneller und neigte fast zum Überschlagen.Lang wurde fast
wütend ob dieser Euphorie,"Und diese Bekanntschaft mit diesem
SA Kader? Macht sie das nicht misstrauisch ?" Hartnagel lachte kurz.
"Na wenn schon.Wie sie es schon bezeichneten .. naiv.""Jugendfreunde.
Nichts weiter.""Zum Spionieren hätte ich den bestimmt nicht aus -
gesucht."

********************************************************

"Einheiten ..",Lubliners Stimme hat sich verändert.
"Du sprichst von Einheiten.""Was ist damit gemeint?"
Er versetzt mir einen Stoss gegen die Schulter um seiner
Frage Nachdruck zu verschaffen.Ich fühle mich etwas
genervt durch diese Fragerei.Ich bin nur Unteroffizier
und befolge nur meinen Befehlen.
"Es gibt verschiede Kategorien von Einheiten, dessen Quoten
pro Tag unbedingt erfüllt zu werden sind." Die Erregung
in Lubliners Stimme war nicht zu überhören,"Eine Anzahl
Menschen sind damit gemeint.""Nicht wahr?"Mein Zögern
versteht er offenbar als nicht kooperativ und scheint
in zornig zu machen.Er fasst mich am Ohr und drückt meinen
Kopf auf den weichen Boden."Ich will das Wort Menschen hören
und nicht Einheiten.Hast du das verstanden?"Ich bin etwas
irritiert ob seiner Reaktion,"Ja doch,ja doch..",schnaufe ich
meine Lippen vom Boden weggewandt.Er löst seinen Griff und
fasst unter mein Kinn. Mit einem Ruck hebt er meinen Kopf so an,
dass ich im direkt in die Augen sehe.""Menschen nicht Nummern."
Als hätte er ein gutes Mahl genossen lehnt er sich mit
zufriedener Miene zurück.Za, so nennen sie ihn, tritt hinter ihn.
Auch er Kommissar oder etwas in der Art. In dieser Partisanen Einheit
scheint es mehr Politfunktionäre zu haben als Kämpfer.Vielleicht
bekleiden sie auch beide Funktionen. Za Scherbaum ebenfalls aus
Galizien.Ursprünglich Gerichtsdiener beim Bezirksvolksgerichtshof.
Lange Namen sind sehr beliebt im Sozialismus. So wie bei uns die Gauleiter,
Dienstleiter, Unterführer, Oberführer und so weiter. Wahrscheinlich
mit ähnlichen Privilegien und Machtfülle ausgestattet.Befohlen und
kontrolliert wird von oben nach unten. Eine Pyramide an deren Spitze
ein Führer oder Genosse sitzt. Nach unten die Ober - und Unterführer
oder - genossen mit der Weiterleitung der Befehle und deren Überwachung
der Ausführung betraut.Lange Namen sind sehr beliebt im Sozialismus. So wie bei uns die Gauleiter,
Dienstleiter, Unterführer, Oberführer und so weiter. Wahrscheinlich
mit ähnlichen Privilegien und Machtfülle ausgestattet.Befohlen und
kontrolliert wird von oben nach unten. Eine Pyramide an deren Spitze
ein Führer oder Genosse sitzt. Nach unten sind die Ober - und Unterführer
oder - genossen mit der Weiterleitung der Befehle und deren Überwachung
der Ausführung betraut.
"Sehr einfach nicht wahr?" Lubliner wirkt etwas erstaunt auf meine Ausführung.
Ich habe den Eindruck, als würde ihn die Unterhaltung  amüsieren.
Zumindest erhalte ich zur Zeit keine seiner berüchtigten Watschen oder
Tritte. Noch nicht mal wegen der Bemerkungen der Genossen."Das macht es so
einfach", wiederholt er leise und fast nachdenklich.
"Ein Teil einer Befehlskette zu sein. Verantwortlich für deren Ausführung.
Aber nicht für deren Auswirkung.""Fühlst du dich damit sicher, mein grosser
Arier?""Schliesst das deine Ohren, wenn ihr den Müttern die Kinder entreisst.
Trübt es deine Augen, wenn nach den Salven eurer Karabiner die Körper in
den Gräben leblos zusammenbrechen?" Seine Augen haften auf mir.Er scheint
meine Reaktionen lesen zu wollen.Scheint zurück auf seiner Spur zu sein.
Laut Führerbefehl sind Kommissare nach der Gefangennahme auf der Stelle
hinzurichten. Diese Glieder der Kommandokette des feindlichen Regimes
scheint man mehr zu fürchten als die Feuerkraft ihrer Kämpfer.
Die Exekutionen werden widerspruchslos ausgeführt. Führerbefehle zu
hinterfragen ist Hochverrat.
Abgesehen seiner Bewaffnung macht Za Scherbaum wirklich keinen furcht
einflössenden Eindruck. Ein waches lebhaftes Augenpaar hinter einer
Nickelbrille umrahmt von einem schmalen Gesicht. Halb verdeckt durch
den Rand einer etwas seitlich aufgesetzten Schirmmütze. Seine eher
jungenhafte Erscheinung wird dadurch noch verstärkt.

Sie unterhalten sich.Ich verstehe kein russisch. Ich darf mich sogar
in eine etwas bequemere Position aufrichten. Die Schmerzen lassen etwas
nach. Ich sehe wie die beiden ihre Gesichter der äussersten knienden
Person zu wenden. Ich glaube es ist Sturmmann Gruber. Seine Gestalt ist
kaum noch als Schatten zu erkennen. Er scheint auf die Tritte seiner
Bewacher nicht mehr zu reagieren. Lubliner ruft drei am Feuer sitzenden
Partisanen etwas zu. Diese erheben sich.Betrachten kurz die kauernde
Gestalt. Einer von ihnen ruft etwas in unsere Richtung. Lubliner und
Scherbaum schweigen. Ich sehe wie der Rufende am Holster an seinem Gürtel
nestelt und eine Pistole zieht. Er zielt und drückt ab ohne zu zögern.
Ich hatte den Mund zu einem Zuruf geöffnet aber es war zu spät. Noch vor
einer Minute hatte ich so etwas wie Zuversicht gefasst. Etwas wie Hoffnung
doch noch zu überleben.Lubliner und Scherbaum sehen offensichtlich ungerührt
zu wie Grubers lebloser Körper weggeschleift wird. Wie lästiger Abfall werfen
sie seine Leiche einen kleinen Abhang hinunter. Die Erkenntnis meiner,
unserer Ausweglosigkeit empfinde ich schlimmer als jeden Tritt meiner
Bewacher.

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Der Zug kam ruckend zum Stehen. Wie so oft auf meinen Fahrten in den Urlaub.
Sie werden immer seltener. So nebenbei bemerkt.
Doch diesmal .. "Hier muss ich ja aussteigen!" Ich taste nach meiner
Ausrüstung. Schlaftrunken stolperte ich aus dem Abteil zum Bahnsteig.
Frauke hatte mich gesehen.Sie hatte sich auf die Zehen gestellt. Ihren
schlanken weissen Hals gereckt. Winkte mir zu mit einem Lächeln das
ich so vermisste. "Wie hübsch sie doch ist", durchfuhr es mich.
Und betrachte sie während ich mit klopfendem Herzen auf sie zuschritt.
Sie blieb wie immer etwas unschlüssig wirkend stehen. Als wollte sie
sich vergewissern ,dass sie sich auch nicht geirrt hatte. Sie bückte
sich zu Knut und zeigte auf mich.Beide richteten ihren Blick wieder
auf mich. Etwas gerührt betrachtete ich jeweils Knuts etwas verunsicherten
Ausdruck im Gesicht. Sechs Monate waren eine lange Zeit. Mein Mund fühlte
sich trocken an. Die Unsicherheit Knuts und die etwas sorgenvoll erscheinende
Haltung Fraukes gefielen mir nicht. Wir sehen uns immer seltener.
Unsere gewohnte Nähe nur noch durch lange Briefe gehalten. Es störte mich,
wenn diese ersehnten Augenblicke etwas getrübt wurden durch die Erkenntnis,
dass ausgerechnet meine geliebtesten Menschen sich so weit entfernten von mir.
Also winkte ich ihnen so fröhlich wie es mir möglich war zu. Dabei war ich
so endlos müde. Hätte mich nicht ein Mitfahrender geweckt, ich hätte glatt
verschlafen. Der Gedanke daran löste mir fast Krämpfe im Magen aus.
Jedes Mal wenn ich vor ihnen stehe, wusste ich nicht wen ich zuerst
in die Arme schliessen sollte. Frauke nahm mir die Entscheidung ab.
Ich hörte kaum ihre Worte der Begrüssung,presste sie an mich und schloss
für einen Augenblick die Augen. Ich zog ihre Blume tief durch meine Nase
als würde ich eine Wiese an einem Frühlingstag betreten. Knut zerrt an meinem
Hosenbein. Nicht mehr so scheu und ängstlich wie das letze Mal. Selbstbewusst,
fordernd verlangt er nach Aufmerksamkeit. Ich hebe ihn hoch."Na mein Grosser
erinnerst du dich noch an mich?" Ich drücke ihn an mich und spüre seine
Hände an meiner Brust. Er versucht mit aller Kraft den Kuss abzuwehren.
"Nationalsozialistische Verhaltensregeln für die Vater - Sohn Beziehung",
hörte ich Fraukes Stimme. Ihr Blick hatte etwas Schelmisches," Zärtlichkeiten
sind weiblich." Sie kam etwas näher und lächelte," Streicheln darfst du nur
noch Mutter und Tochter."Sie hackte sich bei mir unter,"Wenn dir also danach
ist musst du dir etwas Mühe geben."Ich mochte wie sie den Kopf dabei etwas
zurückwarf und kurz lachte. "Du .. ihr habt mir so gefehlt."

Sie senkte kurz lächelnd den Kopf und drängte sich noch näher.
Nicht nur aufflammende Leidenschaft ,die Erkenntnis was mir
das alles bedeutete rückte wie die Schübe eines Wechselfiebers
ins Bewusstsein. Es benebelte mich wie starker Alkohol und liess
mich für die nächsten Schritte wanken wie im Vollrausch. Wie
konnte ich nur daran zweifeln. Ich wandte meinen Blick zu ihr.
Schaute ihn ihren klaren offenen Augen."Ich lie...!""Hey Papa,
darf ich deinen Helm tragen?""Oooch bitte ,bitte ich mache ihn
bestimmt nicht kaputt!", zerrte ungeduldig an meiner Feldhose.
Scheinbar hatte er bereits festgestellt ,dass dies die effektivste
Methode meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken war.Er wollte sie ohne
Verzögerung.
Die letzten Monaten wie weggewischt. Kinder lernen schnell. Für sie ist
es ein Spiel.Sein "Heil Hitler" spricht er lachend, mit Begeisterung aus.
In der Schule wurde schon allerhand Neues gelernt. Von Helden und
Übermenschen, von reinen Rassen und klar definiertem Feinden. Die
Zukunft unserer Welt als ein Spiel gefasst.
ich hatte viel von seinen wenigen Jahren verpasst und ich suchte
instinktiv nach Zügen, die den meinen ähneln könnten.

**********************************************************************

Jegor spitzt seine Lippen und bläst mit kreisender
Bewegung über den Rand des Glases mit dem dampfenden
Tee. Seine Augen ruhen auf Lubliner. Er sucht nach
dem Anfang eines Satzes ,während er langsam das
Glas an die Lippen führt. Kein Verständnis für den
Zweck dieser Verhöre ist in ihm. Die Deutschen machen
jeweils kurzen Prozess, wenn sie einen von uns habhaft
werden. Wie lästig gewordene Hunde exekutiert am
Strassenrand.
Wen interessiert schon Namen, ob all dieser Greuel und
angesichts dieser unermesslichen Zahl von Toten.
Nicht darüber nachdenken, ist das Beste,seiner Ansicht nach.
Konzentration auf seine Aufgabe und all das, wenn möglich
zu überleben.Berichte ,Hinterfragen!Dies alles ständig
vor Augen zu halten? All dies bei jeder Gelegenheit
intellektuell zu verarbeiten oder zu artikulieren?
Der Hass oder das Grauen würde dich langsam aushöhlen
wie ein Holzwurm den Stamm eines Baumes.
Diese Kommissare und ihre Berichte mochte er
alle nicht. Selbst Lubliner und Scherbaum, seine beiden
Ju.. ,hmm Genossen. Dinges schon gar nicht. Eines Tages
werde ich ihn erschiessen müssen. Jegors Blick richtet
sich kurz nach ihm. Zufrieden stellt er fest, dass er sich
allein auf eine Kiste gesetzt hat. Weit weg genug um in der
lärmigen Umgebung nichts mitzbekommen. Angehörige von
Minderheiten sind die gefährlichsten Mitläufer. Er nickt fast
unmerklich bei diesem Gedanken als müsste er sich diese
Ansicht selbst nochmals bestätigen. Sie glauben wohl, dass
sie zu jederzeit mehr als alle anderen ihre Überzeugung oder
Loyalität unter Beweis stellen müssen.
Ich werde ihre Berichte kontrollieren. Berichte sind
heutzutage so gefährlich wie eine Gewehrkugel.

Er setzt das Glas auf die Kiste und drückt mit
einem milden Lächeln Lubliners Stapel Papiere
etwas beiseite. Dieser dadurch gestört blickt auf.
Beide blicken auf. Etwas verdutzt und neugierig
zugleich.
"Na, seid ihr mit euren Werken immer noch nicht fertig?",
grunzt er belustigt. Lubliner und Scherbaum kennen seine
Spielchen nur zu gut.
Lubliner sieht kurz schmunzelnd auf seine Berichte,"Genosse
Kommandant, ich bin in der Tat nicht recht zufrieden mit dem
Ergebnis der Verhöre."Jegor lehnt sich etwas zurück,"Nicht
zufrieden?" Lubliner wog leicht den Kopf und scheint nach
Worten zu suchen,"Nehmt  diesen SS Mann, den ich so intensiv
befragt habe als Beispiel",er macht eine kurze Pause.
"Wie die Hunnen sind sie über ganz Europa hergefallen."
Lubliner blickt auf, "Seine Familie und sein persönliches
Schicksal ist alles was ihn kümmert.""Selbst jetz!"
"Was hast du erwartet?",fällt ihm der Kommandant ins Wort.
"Reue? Selbstkritik? Läuterung?" Jegor legt seine Hand auf
Lubliners Schulter. "Mein armer Genosse Kommissar, du scheinst
vom menschlichen Charakter nicht viel zu wissen." Lubliner
öffnet den Mund aber Jegor setzt eifrig nach.
"Du nennst sie Hunnen, assoziierst sie mit Barbaren."
"Nun mein Freund diese sogenannten barbarischen Hunnen hatten
Ziele oder besser noch Visionen." Lubliner lacht verlegen auf,
"Genosse Kommandant kennt die Geschichte der Hunnen?"
Ich habe Geschichte studiert,mein unwissender Kommissar!", fällt
ihm dieser ins Wort. In seinen Augen glaubt Lubliner Spott zu
erkennen. "Geschichte?",Scherbaum fast zu laut.
"Ich wollte Lehrer werden",Jegor klopft Lubliner kräftig auf die
Schulter und lacht laut und dröhnend als hätte er einen Witz
erzählt. Beide lächeln mehr verwirrt als belustigt.
"Ja .. Lehrer", hüstelt Jegor.Sieht in die fragenden Gesichter,
"Die Partei hat mich zum Leiter einer Kolchose bei Kiew ernannt."
Lubliner rückte etwas zurecht. "Ihr seit auch Landwirtschaftsexperte?"
Jegor nickt in seinem Gesicht sein typisch breites Grinsen.
"Ja die Partei enpfand mich als qualifiziert für diesen Posten."
Lubliner und Scherbaum wechseln verstohlen Blicke.
Jegor geniesst diese Verwirrung und lehnt sich wieder etwas vor.
Legt seine beiden Arme um Lubliners und Scherbaums Schultern,
"Ihr habt doch keine Zweifel am Urteilsvermögen des Sozialismus?"
Mit zufriedenem Grinsen betrachtet er deren eifriges Kopfschütteln.


Jegor hatte zweifellos vom gegenwärtigen Regime profitiert.
Früh hat er bemerkt, dass diese Revolution nicht von kurzer Dauer ist.
Sie wird bleiben. Für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte? Er beschloss
sich zu arrangieren. Knüpfte die richtigen Kontakte. Machte sich
nützlich. Sah sich um welchen Nutzen die Revolution sich für ihn
wohl erschliessen könnte.
An ausgeprägte Machtinstinkte glaubt er eher als an die Dogmen der
Partei. Seine Ziele sind das Lauern auf Gelegenheiten die sich bieten
um aufzusteigen. Die Lehren des Sozialismus hat er längst für sich
zurecht gelegt. Er studiert lieber deren Schwächen, die es für sich zu
Nutzen galt als deren "hohen Ziele", wie er mit sakastischem Unterton
gerne auszusprechen pflegte. Gegenüber Untergebenen vorzugsweise.
Lubliner, Scherbaum und vor allem Dinges sind zurzeit seine beliebtesten
Opfer seiner Spielchen. Bei Lubliner und Scherbaum ,die er eigentlich
mochte war es eher zum Scherz. Bei Dinges reine Bosheit.
Müde hob er die Arme und räckelt sich den Schlaf aus den Gliedern.
Ob es sich nochmal hinzulegen lohne, fragt er sich dabei. Er betrachtet
sich die Augen reibend seine beiden "Intellektuellen" ,wie er sie auch
gerne bezeichnete. Unterhaltung macht munter, beschloss er.
"Habt ihr erfahren wovon eure Hunnen träumen?" Lubliner verzog seinen
Mund,"Hunnenträume?" "Erzähl mir davon!" Lubliner kannte die Tonlage.
Jegor war nach Sprechen zumute. Lubliner lächelt flüchtig,"Eine etwas
fast romantisch anmutende Bezeichnung,meiner Meinung nach."
Jegors Stimme lachend aber lauter, "Wir werden Zeuge eines Wunders.
Ein Genosse mit eigener Meinung."Er setzt noch einen Lacher hinterher.

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Zu Hause ankommen. Wie oft hatte ich mir das vorgestellt.
Die Heimaturlaube werden ja immer knapper. Ich durchforstete
mein Gedächtnis nach Vertrautem. Vor dem Einschlafen im
Quartier versuchte ich jeweils mit geschlossenen Augen mein
Zuhause, das was ich mit Heimat verbinde vorzustellen.
Mein Alltag liess fluchten solcher Art nicht mehr zu. Die Zahl
der Güterzüge nahm zu und die Zahl der Einheiten ebenfalls.
Die eroberten Gebiete mussten gesäubert werden rasch und effizient.
Unser Führer erwartete von uns, dass wir unsere ganze Kraft und
unser Wille einsetzen die Endlösung zu erfüllen. Endlösung,
das Wort tauchte erst vor einem Jahr auf. Unsere Aufgabe hatte
nun nahezu ein industrieller Charakter. Eine grosse Aufgabe,
eine wichtige Aufgabe wie unsere Vorgesetzten uns immer wieder
beschworen. Wir die Elite des Führers waren gewillt diese Aufgabe
zu bewältigen. Effizienz und Rationalismus kursierten nun in
unseren Köpfen. Meine Kompanie war immer seltener an
Kampfhandlungen beteiligt. Die Säuberungen im Hinterland nahmen
viel Zeit und Material in Anspruch.Wir fanden neue Strategien
ganze Gebiete einzukreisen und zu durchkämmen. Immer schneller
und gründlicher so anerkennend unsere Führung. Wir lernten lokale
Kräfte und deren Wissen für uns zu nutzen.Ob alte Rechnungen oder
ideologischer Opportunismus es war uns egal. Diese Kräfte waren
willkommen und nützlich. Wir setzten Planquadrate, berechnet von
unseren Strategen und kreuzten diese durch nach der Säuberung.
Meist startete eine Säuberung bei Dämmerung. In der Dämmerung
ist die Wachsamkeit getrübt, die Trägheit des im Schlaf überraschten
bedeutete weniger Gegenwehr, verlangsamtes Fluchtverhalten. Alles
auf wissenschaftlicher Basis kalkuliert bis ins Detail. Erste Flucht-
versuche mit erschiessen betrafen. Alles wissenschaftlich belegt.
Widerstand war nicht zu erwarten. Schon am Vorabend hatten wir
grosse Gräben ausgehoben. Tief und breit genug um die erwartete
Anzahl aufzunehmen. Exakt berechnet, dass drei bis vier Lagen
darin Platz finden. Die Transporte von den Dörfern und Städten
waren so ausgelegt, dass zwischen Exekutionen und Transport ein
möglichst kurzer oder noch besser keine Zeitspanne entstand.
Auch wissenschaftlich berechnet. Schon erstaunlich was mit
Hilfe der Wissenschaft so alles ...
"Ist es gefährlich an der Front?", seine Kinderaugen hatten etwas
bewunderndes. Er war neugierig auf seinen Vater.Seinen ganz
persönlichen Helden.

*********************************************************************

Ich kannte sie lange genug. Es bedrückte sie etwas.
Da war ich mir sicher. Ich hatte meine Frage auf
der Zunge. Sie sah nach Knut und hielt ihren
Zeigefinger vor die Lippen. Nicht in Anwesenheit
des Kindes?
Neugierig und besorgt zugleich fragte ich mich,
was wohl so geheimnisvoll sein mochte.
Nichts für Kinderohren bedeutete meist nichts Gutes.
Sie entspannte sich während dem Essen. Unser Erstes
nach langen Monaten. Ich wurde diesen Eindruck ein
Fremder zu sein noch nicht so richtig los. Meine
Abwesenheit hat zwischen den beiden eine enge sehr
vertraute Beziehung zueinander wachsen lassen, von
der ich mich ausgeschlossen fühlte. Sie kommunizierten
fast ohne Laute. Die Verständigung basierte fast
ausschließlich durch Reaktionen auf die Gesten des
Anderen. Fasziniert und etwas neidisch stellte ich
fest, dass eine Verständigung sehr oft schon durch
den Austausch von Blicken möglich war. Meine Fragen
und Scherze wirkten wie störende Geräusche in dieser
Idylle. Doch wollte ich die kurze Zeit die mir blieb
nutzen wieder ein Teil von ihnen zu werden. Jede Frage,
jede Geste der Aufmerksamkeit zu meiner Person verschlang
ich fast so gierig wie das Stück Braten,  das mir zu Ehren
aufgetischt wurde. Meine neuen Tischsitten wurden scheinbar
mit gemischten Gefühlen aufgenommen.
„Der Feind lässt uns nicht viel Zeit zum Essen“, erklärte
ich mit einem verlegen wirkendem Lacher in die verdutzten Gesichter.
Sie lächelte sanft und senkte den Blick wieder zu ihrem Teller.
Knut betrachtete meinen Appetit mit der unverhohlenen Neugier
eines Kindes. Ich kniff ein Auge zu, als ich ein grosses Stück
Fleisch zwischen die Zähne schob und es genüsslich zu kauen begann.
„Hey darf ich auch so große Stücke auf einmal ...?“, sein Redeschwall
wurde durch einen einzigen Blick seiner Mutter gestoppt. Er sah etwas
missmutig auf seine viel kleineren von seiner Mutter zugeschnittenen
Portionen. Schubste sie etwas mit seiner Gabel herum und sah mit einem
etwas befremdlich wirkenden Blick zuerst zu mir und dann zu seiner
Mutter. „Er ist Papa!“, blockte Frauke ab. Er schaukelte etwas auf
seinem Stuhl und stocherte in seinem Essen herum. Mit langen Blicken
verfolgte er jeden zu meinem Munde geführten Bissen. Schließlich hob
er seinen Blick wieder zur Mutter hin. Sie erwartete ihn bereits.
Er stutzte als er ihren Blicken begegnete ,“Nächstes Jahr ?
Darf ich dann auch mit dem Messer essen?“ „Versprochen mein Kleiner!“
Gebannt habe ich diese kleine Szene betrachtet. Ich hatte mich noch
oft daran geklammert. Wie auch jetzt. Sie warf mir einen kurzen Blick zu,
biss sich etwas auf die Lippen und wandte wieder ihrem Essen zu.
War sie in diesem Moment glücklich? Bei mir war ich sicher.

Er griff nach seiner Flasche und nahm ein paar kräftige Schlucken.
Mit einem wohligen Geräusch setzt er sie wieder ab und bietet sie
den Beiden an, „Hier, auf den Sieg.“ Als er ihr Zögern bemerkt,
„Auf Befehl des Kommandanten.“ Lachend quittiert er Lubliners
Hustenanfall nach dessen Versuch, seinem „Kommandantebefehl“
folge zu leisten. Verwundert stellt er fest, dass ausgerechnet
das „Milchgesicht“ Scherbaum offensichtlich keine Mühe hat.
„So trinkt nur ein Russe“, anerkennend. Lubliner noch hüstelnd,
„Und ihr? Ihr seit überzeugt, dass wir gewinnen werden?“ Jegor
ist dabei sich ein weiteres Stück Speck zwischen die Zähne zu schieben.
Eifrig kauend und nickend, „Sonst wäre ich nicht hier.“ „Rache?“ ,
Scherbaum warf einen flüchtigen Blick auf den Teller. Jegor wiegt
etwas seinen Kopf, „Sicher auch Rache aber das ist nicht dauernd
im Vordergrund. Rache oder Hass sind gefährliche Eigenschaften.
Zerstörerische Eigenschaften auch für sich selbst.“ Lubliner
kratzt sich am Ohr, „Denkst ihr so darüber weil ihr nichts weiter,
als euren Posten verloren habt?“ „Darf ich fragen, ob ihr eine
Familie habt?“ Jegor schluckt und schmatzt, „Frau und eine Tochter,
mein Genosse.“ Blickt kurz zum Zelteingang, „Und ich habe keine Ahnung,
wo sie sind.“ „Die Hoffnung, sie eines Tages wiederzusehen, ist ein guter
Grund dafür zu kämpfen und am Leben zu bleiben.“ Er schenkt Dinges,
welcher eingenickt zu sein scheint einen verächtlichen Blick, „Ich
nehme an die meisten von uns haben einen persönlichen Grund hier zu
sein in diesem Krieg. Gefühle allein würde ich persönlich aber nicht
als einzigen Grund dazu wählen.“ Lubliner lehnt sich zurück,
„Was wäre da noch?“
„Ich bin.., wir sind Russen“, Jegor sieht mit etwas Häme auf
den Teller vor ihm, auf dem sich noch immer einige Stücke Speck befinden.
„Wir sind hier geboren und aufgewachsen. Nur hier ist uns alles vertraut.
Nur hier können wir Russen sein und das Leben führen, wie wir es uns vorstellen."

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Zus mustert verunsichert die Mimik in Jegors Gesicht. Worauf will er hinaus? Jegor legt seinen Zeigefinger auf den Tellerrand, „Ist der Sozialismus wirklich deine neue Religion? Deine ganze Überzeugung? Bist du ein neuer sozialistischer Mensch geworden ohne Vergangenheit? Hast du dein altes Leben tatsächlich abgestreift wie ein schmutziges Hemd mit allen Konsequenzen?“ Jegor presst den Zeigefinger fester an den Tellerrand. Das Geschirr beginnt ruckelnd in Richtung Scherbaum zu rutschen. Dieser starrt auf den sich nähernden Teller mit sichtlichem Unbehagen. Er hebt seine beiden Hände an, als müsste er sich vor bissigen Hunden schützen. Vergnügt notiert Jegor Scherbaums Zwangslage. Aus der Bewegung heraus lehnt er sich plötzlich zurück und zieht den Teller wieder zu sich. Er greift nach einem schönen Stück, schiebt es in den Mund und leckt sich mit einem genüsslichen Grunzen die Finger ab. „Keine Angst mein hebräischer Genosse“, seine Aussprache ist wegen des vollen Mundes etwas undeutlich, „ich will dich gar nicht zum Essen einladen.“ Er setzt zu einem kurzen Lacher an, klopft Scherbaum mit der flachen Hand auf die Schulter. Aus seinen vollen Backen löst sich etwas Fleisch. Kosterniert betrachten Lubliner und Scherbaum das durchgekaute Etwas auf dem Kistenboden.
„Siehst du wie schwer und gefährlich es ist, wenn du dir selbst so enge Grenzen setzt? Der kleine Raum, der für dich übrigbleibt, macht dich verletzbar.“ Scherbaum und Lubliner tauschen überrascht oder erleichtert Blicke aus. Jegor hat unterdessen geschluckt und richtet sich auf, „nur eine kleine Bewegung“, er hob die rechte Hand etwas an und hielt Zeigefinger und Daumen nahe zueinander, „ganz wenig nur und du bist ein Konterrevolutionär.“ Jegor verharrt kurz. Dann betrachtet er mit gleichmütiger Miene seinen Teller, „ außerdem sind die Rationen zu klein, um auch noch etwas davon zu verschenken.“

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egor runzelt grinsend seine Stirn und zu Scherbaum hingewandt, „Wie ich schon sagte so unschuldig wie ein Osterlamm.“ Jegor lehnt sich wieder zurück, „Die erste große Verhaftungswelle begann 1936. Korrupte Apparatschiks, Militärs, Mitglieder der KPDSU ..“ „Trotzkisten ?“,warf Lubliner mit erstauntem Unterton dazwischen. Jegor rollt die Lippen, „Die  .... was?“ Lubliner eifrig,“ Na die Anhänger von Trotzki?“ Er wendet sich mit hilflosem Blick zu Scherbaum aber in dessen Augen, glaubt er nur eine Warnung, zu lesen.“ Jegor streicht sich scheinbar nachdenklich über die Lippen, „Hmmm .. Trotzki, kenne ich nicht.“ „Du warst doch mal bei der Zensurbehörde?“ Er nickt Scherbaum zu, „Hast du schon mal was von dem Kerl gehört?“ Dieser etwas verärgert über Jegor theatralischen Unschulds- Blick, „Nein, ich glaube nicht.“ Lubliner biss sich auf die Lippen. Wahrscheinlich hätte er dieselbe Antwort erhalten, wenn er ihn nach Gott gefragt hätte. Lubliner war sich sicher, dass er der orthodoxen Kirche angehört. Nicht nur wegen des „Osterlamms“. Wie er schon selbst erklärt, man kann auch sich selbst nicht so schnell austauschen.

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Er begleitete im Tross die Funktionäre bei deren Visiten in den Fabriken und Kolchosen. Es wirkte alles so freundlich. Jubel und Hoffnung sprach aus den Gesichtern der Arbeiter und Bauern. Alles wirkte so sauber und aufgeräumt. Meist sassen sie gesondert etwas erhöht auf Podesten. Hinter blumengeschmückten Tischen. Die Blumen überreicht von singenden Mädchen. Beifall. Von dort konnte man gut von oben auf dieses Glück hinunter sehen. Beifall. Von unten konnten sie besser den Worten des Funktionärs lauschen und zu ihm hinaufschauen. Beifall. Er war berauscht von dieser Aufbruchstimmung. Er wollte mitmarschieren auf dieser neuen Straße. Mitgestalten und seine Dienste zur Verfügung stellen. „Ich werde dahin gehen, wo die Partei mich hinschickt“, seine ersten Worte nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis.

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Jetzt stand er selbst vor dem Tor. Er versuchte, etwas zu erkennen. Es war ein Durchgang spärlich beleuchtet durch einige nackten Glühbirnen. Schemenhaft einige Gestalten im Vordergrund. Ein Stoß in seinen Rücken beendete seine Beobachtungen. Flankiert von zwei Bewaffneten welche ihn mit Fausthieben auf die Schultern vor sich hertrieben, stolperte er in dieses dunkle Nichts. Seine Bewacher hießen ihn, an einer an einer weißen Linie am Boden stehen zu bleiben. Sie selbst positionierten sich hinter ihm. Es war nicht ein Durchgang, sondern ein Gewölbe mit vielen Ein- und Ausgängen. Gebrüll und Geschrei vermischt mit dem peitschenden Knallen von Gewehrfeuer hallten wie Boten des Todes durch die Halle. Viele Tische mit sitzenden Personen und davor weiße Linien. Die Zeit des Stehens vor den weißen Linien war kurz. Dann wurden die Leute weggezerrt und zu einem der Durchgänge gebracht. Frank musste seinen Namen und seine Herkunft nennen. Nichts weiter schien den Frager zu interessieren.
Einer der Sitzenden hinter dem Tisch seiner weißen Linie tauschte sich kurz flüsternd mit zwei weiteren Personen aus. Der Sitzende in der Mitte war offenbar der Vorgesetzte. Eine drahtig wirkende Gestalt mit Buchhalter-Gesicht. Er sah kurz zu Lubliner auf und machte eine Handbewegung die seinen Bewacher galt. Frank wollte noch etwas erklären, aber die beiden Wächter bugsierten in bereits Richtung eines der Tore.

*****************************************

Etwas Abwechslung bot nur ein Neuzugang, die Essensausgabe  oder die Abholung eines Gefangenen. Es waren die einzigen kurzen Phasen, wo die völlige Kontrolle nicht aufrecht erhalten werden konnte. Ivan, wie sich später herausstellte ein Gewohnheitskrimineller, bot seinerseits ungewollt für etwas Unterhaltung.
„Name und Vergehen?“, Ivan eher neugierig. „Alexej Popow, man wirft mir vor, ein Kulak zu sein.“ „Ein ...? Was ist ein Kulak?“, Ivan aufrichtig verwundert. „Nun exakt wirft man mir vor, ein paar Schweine zuviel gehalten zu haben“, erklärt der Neuankömmling brav. „Ich dachte immer das heißt Regierung“, eine leise Stimme aus dem Raum. Der Satz ging sogleich in schallendem Gelächter unter. Ivan stimmte kurz darin ein, besann sich dann offenbar auf seine Stellung, „Schnauze .. spinnt ihr?“

Eine Hierarchie in diesem Mikrokosmos gab es auch und dessen Spitze war Ivan. Ivan zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt aber durch wunderbare Fügung immer noch in Moskau. Sein Vergehen war Diebstahl. Seiner Meinung nach ein tragischer Irrtum der Justiz. Er hatte das Geld gefunden, wie er immer wieder treuherzig beteuerte, wenn auch unerklärlicherweise in einer Brieftasche eines Genossen. Dieser Genosse war niemand anders als der ranghöchste Bezirksrat des lokalen Sowjets, was aber der gute Ivan zu spät bemerkte. Mit zehn Jahren Arbeitslager war das angesichts der Urteile in dieser Zeit ein gnädiges Los. Möglicherweise war dies auch dem Bündel amerikanischer Dollars, die Ivan seinerseits geschickt verborgen hielt, und der Genosse seltsamerweise nicht zurückforderte zu verdanken. Ivan war Berufsverbrecher und als solcher darauf spezialisiert Schwachstellen von Systemen auszuloten. Das Wort Dollar öffnete ihm zwar nicht die Gefängnistore aber es gewährte ihm eine gewisse Stellung innerhalb der Gefängnismauern, die mit vielen Annehmlichkeiten verbunden waren.
„Wie lange warst du in Haft?“, Jegor sieht ihn an. „Acht Monate“, Lubliner selbstsicher. „Der Feldzug neununddreissig zum Schutze Polens.“ „Eine angeordnete Internierung, nichts weiter.“ Jegor nickt verständnisvoll, „Siehst du, nur Verbrecher werden bei uns hingerichtet.“

****************************************************

Scherbaum nickt mit gesenktem Blick vor sich hin. Er fühlte sich erleichtert. Diese Andeutungen der Berichte nagten eine kurze Zeit an seinen Gedanken. Er hatte doch nie etwas Schlechtes geschrieben. Da war er sich sicher. Er wurde zur Zensurbehörde berufen. Nicht, dass er darum gebeten hätte.
„Du meinst, mein Genosse das ist ein und dieselbe Person, die dieses Schriftstück verfasst hatte?“, sein Vorgesetzter bei der Bezirksverwaltung musterte ihn mit seltsamen Blick. „Ja, mein Genosse, „die Schriftstücke haben dieselben grammatischen Fehler.“ Scherbaum fühlte sich geehrt. Bisher hatte er kaum etwas wie Lob erfahren. Nun versetzte er seinen Vorgesetzten ins Staunen. „Dieselben grammatischen Fehler, so ... so!“, wiederholte dieser. Scherbaum hatte plötzlich das Gefühl einen Fehler zu begehen. Wie ein Wild, das seine Deckung verlassen hatte

Nach einer schlaflosen Nacht redete er sich ein, dass er sich zuviel Sorgen machen würde. Dass dieses Herumschleichen ihn doch eher zum Opfer machen würde, wenn er nicht all diese Ängste aus seinen Gedanken vertrieb. Sofort setzte er ein paar Gegenmaßnahmen in die Tat um. Alkohol und Frauen erschien ihm, das geeignete Mittel gegen Existenzängste zu sein. Und dazu bot eine Stadt wie Odessa genügend Möglichkeiten. Verborgene Lockale wo es sich ausgelassen feiern ließ, waren ihm schon vorher bekannt. Den Reiz sich außerhalb der Legalität zu bewegen genoss er früher schon. Wann immer es sein Geldbeutel zuließ oder seine Libido es danach verlangte, tauchte er in diesen Dunstschleier der Unterwelt ab. Wodka anstelle Geisteswissenschaften, die Nähe von Frauen anstelle revolutionärer Grundsatzdiskussionen.  Nach einigen ausschweifenden Nächten begann er sich wieder frei zu bewegen und sein angestammtes Naturell war zurück.

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Er quittierte die ihm zugeteilten Schriftstücke mit bescheidenem Gleichmut, aber forderte insgeheim von sich mit jeder neuen Aufgabe eine Steigerung seiner neu entdeckten Begabung. Die Schriftstücke sezierte er wie ein Chirurg oder Fleischer je nach dem, fügte sie wieder neu zusammen oder verstümmelte sie bis zur Unkenntlichkeit. Da ein Wort gestrichen, dort ein Satz etwas verändert und schon trug der ursprüngliche Inhalt seinen Willen. Das geschriebene Wort auf dem Seziertisch. Auf seinem Seziertisch. Er bestimmte die Schnitte und Amputationen .  Er betrachtete seine neuen Aufgaben schon bald als ein Stück persönlicher Freiheit. Ähnlich seiner nächtlichen Abenteuer schienen keine Grenze gesetzt zu sein, keine Gesetze, keine Regeln. Wie ein Spürhund folgte er den Windungen und Rundungen der geschrieben Lettern.

Der General lehnte sich vor und faltete seine Hände vor sich zu einer Faust. Er ließ Scherbaum dabei nicht aus den Augen. Scherbaum bemühte sich, ihn nicht durch eine Geste oder Mimik zu provozieren. Eine Vermutung, dass dieses „Verhör“ nicht in eine Anklage oder gar Verurteilung münden könnte, hatte sich bei ihm durchgesetzt. Trotzdem blieb er misstrauisch und nahm sich vor auf eventuelle Fallen zu achten.
„Wir lesen eure Berichte schon länger“, begann der Kutusow von Neuem. „Um genau zu sein, wir waren die Quelle dieser Dokumente, welche ihr zur Analyse bekamt.“ Er sah sich kurz nach dem Mayor neben ihm um und fuhr fort, „Sie haben ein ganz erstaunliches Talent.“ Er hielt inne und als wollte er die Wirkung seiner Worte bei Scherbaum prüfen. „Wirklich bemerkenswert erstaunlich ...“, nickte leicht, als ob er ein gutes Essen kosten würde. Er bewegte dabei etwas genießerisch seine Lippen als hätte er soeben einen Happen verschluckt.

Seine Analysen verrieten den Geheimdiensten oder der Geheimpolizei nicht nur die Charakterzüge der Personen, deren Schriftstücke von ihm bearbeitet wurden, sondern auch deren wahre Natur der Gesinnung. Scherbaum war nicht geheuer ob der Tatsache, dass auf Grund seiner Berichte ganz offensichtlich das Schicksal ihm völlig unbekannter Personen entschieden wurde. Er fragte, sich ob diese Analysen, welche er zu Papier brachte, auch wirklich eine seröse Wissenschaft sei. Es bereitete ihm Vergnügen, sich über Schreibstyle lustig zu machen. Die offensichtliche Einsilbigkeit eines Autors und seiner manchmal nur vermuteten Neigungen oder Schwächen, zu geißeln. Aber war das als ultimatives Urteil rechtens? Die Vernichtung einer Existenz auf Grund eines einzigen Berichtes, dessen Ernst er selbst bezweifelte? Es fand Spaß an den neuen Aufgaben welche man ihm übertrug, gewiss. Aber mit diesen Konsequenzen seiner neuen Leidenschaft hatte er nicht gerechnet. Ein Spitzel! Eine unsichtbare Willkür des Systems. Das hatte er nicht gesucht. Darauf war er nicht vorbereitet.

Zus beruhigte sich etwas. Disziplinarverfahren hörte sich harmlos an. Ein kleiner Tritt nichts weiter. Als er nickend sein Einverständnis dazu andeutete, musste er sich etwas überwinden nicht spöttisch zu wirken. Noch einmal warf der General Zus einen flüchtigen Blick zu und fort, „Sie melden sich am Montag um sieben in der Kaserne beim Genossen Smirnow. Ihr seid ihm ab sofort zugeteilt.“ Seine Lippen zogen sich etwas nach oben, „Ja mein Genosse ..“, als hätte er Zus‘ Überraschung erraten, „ihr bleibt in Odessa.“ Zus Gedankenwelt glich einem Schlachtfeld und die eben endende Schlacht hatte noch keinen eindeutigen Sieger. Er war davon gekommen. Aber wie weiter? Verstoß gegen die Parteidisziplin? Das kam oft vor. Nicht nur bei ihm. Es war ja kaum möglich, einen Schritt zu tun in diesem Leben, ohne manchmal zu stolpern. Vielleicht ist der Sozialismus einfach nur zu streng oder zu zornig. Vielleicht lässt der Sozialismus zuwenig Licht, um die vielen Steine und Gruben auf dem Weg zu sehen. Vielleicht ist er einfach nicht für Menschen gemacht. Eine Partei nur für unfehlbare Götter?

Scherbaum hüpfte beinahe den Boulevard entlang. Ein neues Leben wurde ihm geschenkt. Das müsste doch gefeiert werden?  Voller Vorfreude tauchten die verschleierten Augen Lulas vor ihm auf. In seinen Träumen glitt sein Blick über die weiße Haut ihres Halses zu den halb entblößten Brüsten hinunter. Stellte sich vor wie sie an der schmalen Theke stand. Ein Bein leicht angewinkelt und den Oberkörper leicht zurückgelehnt. Die Venus im Nebel. So nannte er sie einmal. Ein Leuchtfeuer der Lust zwischen Zigarettenrauch und abgestandenem Wodka. Unnahbar und doch verfügbar. Er mochte diese verrauchten Kaschemmen. Er mochte die Lulas, die sich darin aufhielten. Moral? Er schüttelte den Kopf. Moral wurde von ihm nicht eingefordert. Ein dumpfer Schlag gegen seine Stirne beendete seine imaginäre Wanderung auf Lulas Rundungen. Verwirrt sah er sich um. Ein Laternenpfahl tauchte dicht vor seiner Nase auf. „Besoffenes Schwein“, schnauzte ihn eine Genossin im Vorbeigehen an. Er verbeugte sich lächelnd.

„Wollt ihr damit all diesen Gräuel verteidigen, Genosse Kommandant?“, Franks Stimme leise, beinahe flüsternd. Jegor schüttelt den Kopf., „Das ist keine Ausrede, nur eine Feststellung. Es bedeutet auch nicht, dass ich meine Handlungen und Entscheidungen in der Vergangenheit oder Gegenwart in Zweifel ziehe.“ Zus senkt den Kopf nach vorne. Ihm war, als stehe er immer noch benommen vor dem Mast, welchen er gerammt hatte. Fasst sich nochmals an die Stirn. Als müsste er die Schmerzen lindern. Moral? Welche? Hat Moral einen exakten Koeffizient wie die Zeit oder das Meter? Oder gilt sie bis zum Verfallsdatum der Götter, in deren Einfluss wir gerade leben? Götter sterben. Ganz gewiss. Atun Ra, Zeus ,Jesus und wie sie noch alle hießen. Sie währten nicht ewig. Tausende Jahre waren sie in den Gedanken der Menschen. Unnahbar, von niemandem angezweifelt und doch sind sie alle gefallen. Keiner an dem nicht die Zeit an den Sockeln nagte, auf denen sie standen. Gefallen unter den Hämmern fremder  Eroberer. Weggefegt wie von neuen Propheten wie Marx, Engels und Hitler. Erhoben sich gar selbst zu neuen Göttern. Unfehlbar und allmächtig.

Scherbaum fühlt sich durch die ernstere Mimik Jegors etwas unbehaglich, „Und vor Kriegsausbruch wart ihr bei der GPU?“ Jegor kippt sein Glas. Hustet etwas und fährt sich mit dem Handrücken über die Lippen, „bis zum Rang eines Obristen.“ Nickt hüstelnd. „Ich gratuliere dem Genossen Oberst“, Scherbaum hebt das Glas in die Höhe. Er wundert sich über Jegors Gleichmut. „Habt ihr Familie?“, Zus versucht, das Thema zu wechseln, „seit ihr verheiratet?“ Jegors Züge entspannen sich. Fast wie ausgewechselt, „Ja, wir haben eine Tochter.“ Er blickt in Scherbaums ratloses Gesicht. „Als die Faschisten vor Kiew standen habe ich die Beiden in den letzten Zug nach Leningrad gesetzt. Ihre Eltern leben dort. Außerdem dachte ich, dass sie dort in Sicherheit wären.“ Scherbaum stellt fest, dass fragen nach den Angehörigen, fast immer in ein Drama münden. „Die Faschisten werden Leningrad nicht erobern“, beschwichtigend fast beschwörend. Jegor schaut zum Dachfirst des Zeltes , „Das hoffe ich auch.“ Sein Blick drückt etwas Milde aus, „Ja mein Genosse Scherbaum. Es sind schlechte Zeiten. Selbst eine harmlose Frage nach dem Befinden der Familie kann einem in Verlegenheit bringen. Kaum einer der nicht über Verluste oder Ängste klagt.“

Jegor scheint nachzudenken. Zus betrachtet wie Jegor sein Glas mit beiden Händen umfasst. „Hattest du je Zweifel an dem, was du tust?“, Zus ist sich nicht sicher, ob das eine gute Frage ist. Das Schweigen macht ihn nervös. Es ist einer dieser unangenehmen Momente wenn ein Gespräch ins Stocken gerät. Zwar ist er durch den Konsum vom Alkohol etwas benebelt aber durch die Unterhaltung die ihm recht vertraut scheint munter geworden. Nicht das er besonders neugierig auf das Ergebnis seiner Frage ist. Etwas anderes übt einen Reiz auf ihn aus. Er bemerkt, dass es schon eine Ewigkeit her ist ein zwangloses Gespräch geführt, zu haben. Jedenfalls nicht mit Leuten, die er nicht gut genug kannte. Politiker - Rhetorik. Partei - Schmierereien. So pflegte er diese Unterhaltungen zu nennen. „Was meint ihr dazu Genosse?“ Wurde da wirklich nach seiner Meinung gefragt? Stand etwa seine Loyalität auf dem Prüfstand?

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Es hatte nicht stattgefunden. Es gab kein Harmagedon der Systeme. Nicht einmal ein Hauch davon. Die Geknechteten des Kapitalismus gingen nicht auf die Barrikaden. Es sei denn für mehr Geld und freie Tage. Das mit unserem Fluch belegte Geld wurde als Segen betrachtet. Der mit unserer Hilfe erkämpfte Achtstunden-Tag wurde dazu benutzt die geschenkte Freizeit zu selbst gewählten Aktivitäten zu nutzen. Freizeitvergnügen statt Klassenkampf? Die plötzlich zur Verfügung stehenden Freiräume wurden schnell mit eigenen Wünschen beseelt. Urlaub an der Ostsee anstelle eines Arbeiterparadieses. Sie fuhren lieber mit ihrem Erspartem an Ostsee. Sie feierten den überstandenen Krieg in kleinen Soiree’s im Kabarett. Sie genossen das Leben und die neue Freiheit, anstelle Genossen einer neuen Idee zu sein. Obwohl die uns auch mit finanziellen Mittel wohlgesonnene Presse bejubelte. Es hat nicht geholfen. Die Welt hatte ihre eigene Dynamik und es gab kein Mittel dagegen. Die Schmach, dass ein aus dem Fußballstadion an seine Arbeitsstelle zurückkehrender Proletarier höher motiviert sein konnte, als sein Kamerad geschult von der Parteiversammlung war unerträglich.

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Scherbaum seufzt theatralisch, „Sie halten sich für kultiviert.“ Jegor brummt, „Kultiviert nennt sich das? Sie nennen uns Barbaren und schlachten unsere Familien ab. Sehr kultiviert.“ Er deutet auf seine Brust, „wie ich schon erklärte, es muss tief hier drinn sein. Es ist ihrem Führer sehr leicht gefallen sie auf uns zu hetzen. Mit dem Selbstverständnis des Übermenschen wollen sie uns nun von der Landkarte die unsere Heimat ist wegfegen wie Ungeziefer. Bodenschätze, Kulturland und Industriekomplexe mit hart schuftendem Personal inklusive in Griffweite. Begehrenswerte Rohstoffe fast in Sichtweite ihrer Großindustrie . Kurze und einfachere Transportwege anstelle der kostspieligen Seewege.“ Jegor hebt grinsend sein Glas auf die Höhe seiner Lippen, „Mein Genosse wir sind Zeuge einer Kolonisierung. Sie kommen diesmal nicht mit Galeonen aber mit demselben Traum.“ Scherbaum prostet spöttisch zurück, „auf uns nackte Wilde.“

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Darauf hat es der alte Fuchs also abgesehen. „Der alte Fuchs“ klopfte amüsiert mit der Münze zwei - bis dreimal auf den Kistenboden. Zus blies kurz etwas Luft durch seine Nasenflügel und blickt in Jegors triumphierendes Gesicht. Erwischt , Scherbaum war nicht wütend. Eher amüsiert über seine eigene Naivität. Wie konnte er nur glauben, dass so eine hübsche Summe geheim bleiben konnte. Sie leben zu nah beieinander. So nahe, dass keine Schwäche oder Schmerz und alles andere lange verborgen bliebe. Goldene Münzen schon gar nicht. Ausgerechnet dieser Beute konnte er nicht wiederstehen. Es gab so vieles, was Begehrlichkeiten wecken konnte. Diese Faschisten ziehen einem Weihnachtsbaum ähnelnd in den Krieg. Was die alles mit sich schleppen. Kaum zu glauben. Goldene Zigarettenetuis, goldene Kreuze, sogar Zahnstocher aus Elfenbein. Verrückt! Kein Wunder reagieren unsere Soldaten und wir darauf wie Kinder in einem Kaufhaus. Dem einen gefielen die Luger, andere mochten persönliche Gegenstände oder Kleidungsstücke. Die Ledermäntel der SS Offiziere zum Beispiel sind hochbegehrt. Sehr kleidsam, warm und obendrein elegant. Vielleicht das eleganteste Kleidungsstück auf dem Kriegsschauplatz. Dieses tiefe Schwarz und der Geruch. Eine Art zweite Haut. Macht strahlte sie aus, zweifellos.
„Nun wie viele hatte er bei sich?“, Jegor ungeduldig. Zus zurück in der Realität, „Zehn Stück hatte er in seinem Kragen eingenäht.“ Jegor pfiff kurz leise durch die Lippen und wiegt das Stück in seiner Hand.

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Schrott trat etwas vor und klatschte dreimal in die Hände. Eine Türe hinter ihm wurde geöffnet und zwei SS Schützen zerrten einen Mann in etwas schäbigen verschmutzten Kleidern in den Raum. Sein Gesicht wies einige Schwellungen die von Schlägen stammen könnten auf. Wie in den Schulungen geraten betrachtete ich sein Gesicht. Zeigte er sich eher ängstlich oder gar verunsichert? Er sah sich aber eher um wie jemand der nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau hielt. So war jedenfalls mein Eindruck. „Eine harte Nuss!“, wie unser Lehrer an der Junkerschule zu sagen pflegte. Schrott würdigte ihn keines Blickes. Er streckte nur den Zeigefinger in seine Richtung, „das ist unser Delinquent Nummer 45893BX. Er machte eine Pause. „Er ist 1.69 Meter groß und 69 Kilo schwer. Das mindere Gewicht resultiert aufgrund unregelmäßiger Ernährung. Er stammt aus Osteuropa und ist Jude.“ Ein verhaltenes Gemurmel ist zu hören.Zum ersten Mal mustert er ihn. „In dem seiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken“, höre ich raunend eine Stimme. Ich glaube, es war der Oberschütze Dietsche. Schrott macht eine gebieterische Geste mit einer ausgestreckten Hand, es wurde schlagartig still, „abgesehen von seinen sichtbaren Blessuren ist er gesund, nicht war Obersturmführer?“ Der Angesprochene hatte von uns unbemerkt hinter uns den Raum betreten. Standartenführer Mast drehte sich um und hob seinen Arm zum Gruß. Uns zugewandt, „Meine Herren, das ist unser Stabsarzt Obersturmführer Heinrichs. Er hat sich heute freiwillig gemeldet um diesem Unterricht die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.“ Wir folgen seinem Beispiel und applaudieren. Der so Geehrte verbeugt sich mit etwas scheuem Lächeln. Der Standartenführer hob beide Hände etwas beschwichtigend an und gebot so um Ruhe, entschuldigen sie die Unterbrechung Hauptsturmführer.“ Schrott nickte wohlwollend zurück. „Dieser Delinquent ist bereits zu Tode verurteilt“, wieder eine kurze Pause, „er wurde dabei erwischt wie er Lebensmittel in das Warschauer Ghetto zu schmuggeln versuchte. Ein ganz schweres Verbrechen, das gemäß Besatzungsstatut mit dem Tode durch den Strang geahndet wird.“

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Klappentext 1. Versuch (gescheitert)

Einen Klappentext soll ich schreiben. Das gehöre dazu. Es soll den
Inhalt definieren.
Buuuh ein Klappentext. Also ich habe diese Klappentexte nie gelesen.
Keine Ahnung warum. Ich habe mit der ersten Seite der Geschichte an-
gefangen. Manchmal auch mittendrin.
Ein Klappentext über meinen Workshop. Schwierig! Eigentlich keinen
habe ich keinen Bock. Es wird ja ein pup Format fürs Internet.
Also kein Einband. Der Klappentext kommt auf die Innenseite des
Einbandes auf der Vorderseite des Buches.
Der inhalt des Buches? Die Darstellung einer Männerwelt.
Im extremsten Fall. Typische Männerwelten zeigen sich in Kriegen.
Ohne Heldenparthos schnell erklärt:
Wenn der Feind naht versuchen wir ihn zu kriegen.
Wenn der Abwasch naht kriegen wir nen Schnupfen.
Ist das gut am Frauentag über Hahnenkämpfe zu schreiben?
Über Frauentag habe ich auch nie nachgedacht. Echt!
Das ist der Tag wo man/frau über Gleichstellung diskutiert.
Nur heute. Nur einmal im Jahr?
Es ist so die Frauen diskutieren über die Gleichstellung und die
Männer brüten währendessen neue Ausreden aus. Oder schütteln eifrig
Frauenhände. Putzig. Finde ich. Ob ich mir damit Feinde mache ?
Mir wurscht! Ich sehe und ich schalte .
Mit dem  Klappentext wirds wohl auch nichs
Scheissegal ich bin zu müde . Dortmund spielt heute.
Chears

Klappentext 2.Versuch

O.k. nochmals von vorne. Zum Thema Hahnenkämpfe oder
was auch immer.Eine etwas verschlossene Welt, leicht
durchschaubar und von der Logik her männlich.
Ich habe für dieses Buch die Frauen im Hintergrund gelassen.
Sie sind hier in diesen Szenarien meist physisch abwesend.
Und wenn sie in diese Welten tappen löst dies meist Stürme aus.
Gut. Ich sitze auf der Couch. Sie weiss es. Ich weiss es.
Ich geniesse das Spiel. Es ist mein Ding. Ich erwarte auch
nicht, dass es verstanden wird. Schliesslich verziehe mich ja
auch, wenn sie ihre Köpfe zusammenstecken. Es ist eben ihres.
Man kann dann ja zwischenzeitlich die Stunden für sich sinnvoll
nutzen.
Auto waschen, Angelausrüstung checken oder die Sportzeitung lesen.
Ganz einfach.
Einmischung der 2.Art. Die sanfte Infiltration:
Sie setzt sich neben mich. Sie nimmt Besitz auch wenn sie noch
nichts sagt. Vielleicht ein leises "Entschuldige". Sie ist
angekommen. Es ist wichtig und ich werde das Spiel nicht zu
Ende sehen. Keine Chance.
Alternativ:"Musst du jetzt unbedingt Fussball kucken?"
Das ist viel kürzer. Einer Amputation vergleichbar.

"Was zum Geier machst du da?" Ich knie vor der ausgelegten
Ausrüstung eines Infanteristen. Ich sehe hoch zu ihr.
"Ich checke meine Ausrüstung,meine Schöne." Meine Antwort ist
knapp. Ich möchte das nicht ausdiskutieren.
"All das Zeug schleppt ihr mit euch rum?" "Hmmm !"
Sie betrachtet die sauber aufgereihten Gegenstände.
"Das du so 'n Scheiss überhaupt mitmachst?" Sie balanciert das
Bajonett in ihrer Hand als wollte sie dessen Gewicht schätzen.
"Anne, ich möchte heute nicht darüber reden." Offentlich hält
meine Notbremse."Sind wir etwas stinkig heute was?" Sie legt
das Bajonett denonstrativ woanders hin. "Nein, das ist es nicht."
"Was dann?" "Hmmm .. Anne ich habe nun mal einen Marschbefehl
erhalten." "Ach?" Ich kenne ihren Spott. "Da schickt dir jemand
einen Wisch und du fängst an zu tanzen." Sie entschärft es durch
ein Kichern. "Mein armer Zinnsoldat." Sie streicht mir über die
Stirn," Sag denen doch, dass du nicht kommen kannst." Anne ist
nicht von hier. Anne ist ein Kind der Null - Bock - Generation,
zeitweise Sängerin einer Punkgruppe und Studentin. Ich ver-
kneife mir einen Lacher. Wo bin ich da nur wieder hingeraten.
Anne ist das was besorgte Mütter nicht an der Seite ihrer Söhne
sehen wollen. Ich begehre sie. Ich hätte auf die Meinung meiner
Mutter nicht gehört.

"Darf ich das behalten?", sie greift nach dem schwarzen Béret.
Sie wandert vor den Spiegel. Ich sehe ihr zu. Zugegeben es steht
ihr besser als mir. Es scheint ihr alles gut zu stehen. Ihre eigenen
Kontraste nehmen alles an. Sie dreht sich. Sie sieht zufrieden aus.
Ich überlasse es ihr für eine Weile. Eilig stopfe ich ein paar
Sachen in den Rucksack. Aus ihren Augen aus ihrem Sinn. Ich will
es ihr nicht erklären. Ich will mich ihr nicht erklären und
schon gar nicht entschuldigen. Darin herumtanzen? Soll sie nach
Herzenslust. Herzenslust? Sie tut nur wozu sie Lust hat. Mit der
Grazie einer Katze schleicht sie durch mein Leben. Sie hat genug
gesehen. Sie schmeisst die Mütze wieder auf den Boden. Nicht dahin
wo sie lag."Kannst du wirklich nichts dagegegen tun?", sie setzt
sich wieder auf den Boden. Betrachtet meine Hände wie diese das
Etui mit dem Schuhputzzeug in geordnete Falten legen. "Du meinst
verweigern? Du meinst einfach verschwinden? Zu dir?" Ich beobachte
ihre Reaktion. Vor allem bei der Redewendung "zu dir". Sie steigt
nicht darauf ein. "Sechs Monate bis ein Jahr Zuchthaus." Sie wirkt
betroffen und belustigt zugleich. "Echt?" Eines ihrer Lieblingswörter.
"Die machen dich zum Knacki wenn du den Militärdienst schmeisst?"
Ich nicke nur."Ich meine du kannst doch sagen ..?" Natürlich gibt
es diese Möglichkeiten nur ich war eben nicht selbst überzeugt davon.
"Du wolltest es nicht verhindern?" Ich unterbreche meine Tätigkeit,
"Und warum sollte ich?" Sie gerät in Fahrt. "Du würdest jemand töten?"
Die Standartfalle! Ich bin etwas enttäuscht. "Dafür wurden wir
ausgebildet." Das ist nur ein Bauernopfer. Sie hält inne. "Du hast
gefragt und ich habe geantwortet. Und ich liebe dieses Land unsere
Freiheit und ich finde es ist es Wert es zu verteidigen." Pause.
"Kommt das besser rüber?" Sie runzelt die Stirne und mit tiefer
Stimme, "Sie hörten Franz Josef!" ich mag es wenn sie ihn immittiert.
Das Bodenständige hat alles was sie ablehnt. Mit Abscheu betrachtet
wie eine ansteckende Krankheit. Sie greift nach dem Dienstbuch und
fängt an zu blättern. "So ein Scheiss!", hält mir die aufgeschlagene
Seite vor die Nase. Ich nicke nur. Sicher die richtige Bezeichnung
wenn Autorität und Zügellosigkeit aufeinander treffen. "Muss du das
etwa auswendig kennen?" Ich verneine. Es wird nicht einmal verlangt
darin zu lesen. "So? Aber du hast es geselesen ? Wieso?" Ihre Fragen
hämmern fast so schnell wie die Kadenz eines MG 42. Meist steige ich bei
den Fragen ein die am leichtesten zu beantworten sind. Doch diesmal
habe ich keine Chance. "Also gut ich habe den Wisch im Bau gelesen.
Ausser der Bibel die einzige Lektüre." Sie ist eigentlich immer laut
und bei allem was sie tut. "Du warst im Knast?" das schreit sie jetzt.
"Wieso erlaubte Lektüre? Was hast du den ausgefressen. Ich meine..du
warst echt im Knast?" Ich hole Luft, "nur zweimal werfe ich in ihren
Redeschwall!" Sie gluckst geräuschvoll."Meinen braven kleinen Schweizer
haben sie eingebuchtet?" "Hmmmm !", diese offene Bewunderung irritiert
mich etwas. Heimlich lasse ich sie in ihrer Ungewissheit baden. Sie platzt
förmlich vor Neugier. Arme süsse Anne dein Held wird dich enttäuschen.
Die Arreststrafe in der Schweizer Armee untersteht nicht dem Zivilstrafrecht.
Anne ist nicht von dieser Welt. Darum weiss Anne das nicht. Zum ersten
Mal sehe ich sie so verunsichert. Ich geniesse es noch ein wenig bevor ich
sie erlöse.Die wilde Anne ist ja doch noch ein klein wenig spiessig. Sieh mal an.
Ich sehe es an ihren Reaktionen. Sie platzt fast vor Neugier.
Noch ein klein wenig lasse ich sie noch im Saft der Ungewissheit schmoren.
Es ist ungewohnt sie so zu sehen. Es ist mir ein Vergnügen wie sie sich
langsam vorwärts tastet an meine "dunkle Seite".
"Wie ?? Geschlafen auf der Wache??", sie scheint enttäuscht zu sein. Sie
ist zurück. Ich nicke nur. Sie stockt und fängt sich.
"Was gibst da zu Grinsen?" "Ich meine das ist alles? Nur weil du eingepennt
bist?" Anne ist wieder lebendig. Anne ist fast zehn Jahre älter als ich.
Anne hat das Wesen eines Teenagers. Ihre Fragen schnellen im Sekundentakt
über ihre Lippen. Ich bin froh keine Gelegenheit zur Antwort zu erhalten.
Das Thema ist mir zu banal. Nicht für sie. Annes Gerechtigkeitssinn wurde
getroffen. Ihr Plappermaul feuert im Stakato. Anne wann atmest du?

Anne ist atemlos. Anne macht atemlos. Anne ist nicht zu fassen. Anne kann  
gleichzeitig in fünf Richtungen fliegen. Ihre Band sind nur Statisten.
Sie steht vorne. Sie geht vorneweg. Man sieht nur sie. Coole Punker
degradiert zu Laufburschen. Bestenfalls akustische Kulisse. Sie ist der
personifizierte Parameter zügelloser Freiheit.
"Wo ist bloss ..?" Sie hält es in den Händen. Sie spielt damit rum.
"Die in Rot gefallen mir besser." Spielerisch entfaltet sie alle Klingen.
Spielt damit. Ihre ganze Aufmerksamkeit ist darauf fokkusiert. Der Raum
scheint plötzlich in ein Vakuum getaucht. "Hmmm.. ", ihr Interesse lässt
etwas nach. "Wirklich sehr praktisch diese Dinger."
"Ich habe noch eins .. sogar In Rot. Das kannste haben." Sie blickt auf.
"Aber das ist deins?" Sie hält es mir mit offenen Klingen entgegen.
"Und darum willst du ausgerechnet das!" Es ist gebraucht. Es ist zerkratzt.
Es ist eigentlich nur noch hässlich. "Du willst nicht dieses schöne Neue?"
"Nein!" "Dieses hier hat sogar eine Schere!" Ich sollte es eigentlich
besser wissen. Behende drückt sie die Klingen zurück. Das gute Stück
verschwindet in ihren Jeans. "Drei Wochen ? Ich dachte Zwei?" Ich stopfe
die Ersatzhose in den Rucksack, "In zwei Wochen habe ich vielleicht am
Wochenende Urlaub." Sie sieht mir zu. "Das sind vielleicht Klamotten."
"Tja.." Anne ist schon weiter, "Ich kann dich ja besuchen." Ich unter-
drücke einen Lacher. Anne in einer Kaserne. Was für ein Erlebnis.
"Hey Dicker, was bist du, Oberst? Was machst du so? Mit deiner komischen
Mütze siehst du aus wie unser Briefträger. Zeig mal her."
"Was gibt's da zu grinsen?" "Zivilisten sind da nicht erlaubt."
"Sind ja nur drei Wochen, Anne." Ich dachte es macht ihr nichts aus.
Aber im Jura auf einem Panzerübungsgelände kann ich sie mir nicht
vorstellen. Die Gegend ist schön. Vielleicht sogar beschaulich für
jemand der aus dem Ruhrpott stammt. Für drei Tage vielleicht.
"Und was macht ihr da?"Ich wünschte ihr lebhaftes Naturell würde
eine andere Richtung einschlagen. "Wir jagen Panzer und die Panzer
jagen uns." "Ist ja doof." Recht hat sie. Ihre Stimmung sinkt.
"Dieser Mantel,dieser Helm du siehst aus wie einer von der SS."
Anne hat schlechte Laune. Sie wird schnell ungeduldig sobald sie nicht
die Richtung bestimmt. Annes Streben nach vorne gerichtet. Grob über ihre
Nase gepeilt. Anne strebt nach oben.
Dort ist sie von Geburt an. Anne stammt aus gutem Hause.
Aber da gefällt ihr es scheinbar (noch ?) nicht.Anne heisst sie wirklich.
Anne ist sie wirklich. Ich bin der einzige der sie bei ihrem Namen ruft.
Eigener Swimming Pool, eigenes Zimmer und beste Schulung. Alles Scheisse?
Versteh ich nicht. Aber ich kenne es ja auch nicht.
Anne sehr weit oben geboren. Anne ist gerne oben. Bei allem was sie tut.
Mal schreitet sie majestätisch, mal hetzt sie wie ein wütender Panther
durch die Welten die sie noch nicht kennt.

"Sind nicht bald die Prüfungen an der Uni?" Ihre Augen formen sich zu schmalen
Schlitzen, "Was würde ich ohne dich nur anfangen?" Aua ..!
Prüfungen sind ein hartes Pflaster. Für sie. Gewogen wird da. Sie ist nicht
dumm. Im Gegenteil. Ihre Sprunghaftigkeit hindert sie daran auf dieses Ziel
zuzusteuern, meiner geheimen Meinung nach. Nicht, dass ich an ihr zweifle.
Anne im massgeschneiderten Kostüm in High Heels durch die Chefetage.
Sie stolpert und fängt sich. Mustert kurz missmutig ihre Schuhe und sieht
sich nach allen Seiten um. Ein kurzes "Scheisse" ,mehr ein Zischen. Und
weiter.Hmmmh, nicht übel.
"Was grinst du jetzt schon wieder?" Ich nestle an den
Verschlüssen herum, "Ich habe dich nackt gesehen." "Spinnst du?"
"Ja ein wenig, aber das werde ich mir deinetwegen nicht abgewöhnen."
Das lässt sie nicht in Ruhe, "Manchmal habe ich keine Ahnung wovon du sprichst."
"Na gut ich habe einen Blick in deine Zukunft geworfen."
Sie richtet sich auf, "Nackt?" "Nicht ganz! Ich sah dich im klassischen
Zweireiher durch die Teppichetage schreiten." Sie verzieht ihr Gesicht als
hätte sie eine Chillischotte erwischt, "Du glaubst das wäre mein Ziel?"
"Mir scheint du hast noch keins", ich schleudere den Satz heraus bevor sie
loslegt."Machste, jetzt plötzlich auf Papa?" Ich finde du bist noch etwas zu jung
dazu. Ausserdem, was hast du den schon vorzuweisen?" Mein "Nichts" wird in ihren
Argumenten achtlos wie ein Stück Holz beiseite gespült.
"Du hängst bei uns ab und schlägst dich mit Schwarzarbeit durch. Dann kommst
du zurück in euer Milchkuh - und Schokoladenparadies und machst brav auf
Zinnsoldat um anschliessend für Monate in irgendeinem Dschungel in Zentralamerika
zu verschwinden. Wie würdest du so etwas nennen?" Ich bin mir nicht sicher
ob ich mir alles behalten konnte, "Du siehst das wirklich so?" Sie wird lauter,
"Du bist so!" Ich dachte eigentlich sie wäre der Chaot von uns beiden.
"Mit meinem Studium bin ich fast fertig und du mein Lieber hast noch nicht mal
damit angefangen. Willst du einfach nur so weitermachen oder glaubst du kriegst
irgendwann die Kurve?" Krampfhaft presse ich meine Lippen zusammen. So spricht
nicht mal meine Mutter mit mir. Anne meine Mama? Ich lach mir ein Ast!

"Du wirst bestimt eine gute Mutter", ich nutze die kurze Feuerpause.
Sie gluckst und kichert kurz. Ich glaube dahin wollte sie nicht.
Anne lebt oder noch besser sie bebt. Ich bin gerne im Bereich ihres
Epizentrums. Faszinierend wenn sie auf der Bühne steht und mit ihrer Stimme
den Saal dominiert. Berauschend wie sie alles mitreisst. Lustvoll und Laut
so beschreibe ich ihren Charakter. Hemmungslos fordert sie alles vom Leben.
Sie schreit auf der Bühne ihre Wut hinaus und entzündet ein Steppenbrand im
Zuschauerraum. Leise stöhnend schiebt sie mit den Händen meinen Kopf zu ihren
bebenden Hüften. Kein Flämmchen. Ein Vollbrand will sie,nicht weniger.
"Wo haben sie ihr Taschenmesser?", der Feldwebel weist mit seinem Finger
auf meine ausgebreitete Ausrüstung. Eingangskontrolle auf dem Sammelplatz.
"Wie? Haben sie vergessen? Was soll das heissen? So was nennen sie
kriegstauglich?" Der Kerl macht ein Gesicht als hätte ich seine Mutter ge-
häutet. Oh Scheisse ... Anne. "Wie bitte?" Nichts! Brummt etwas vor sich hin.
Dann schreibt er etwas. Drei Stunden Strafexerzieren. Schwein gehabt!
Mist! Für einen Klappentext ist das zu lang!

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„In der Schule?“, ich war mehr angewidert als erstaunt. Nicht nur die Lehrer auch seine Mitschüler sind auf unser neues Reich getrimmt. Etwas unheimlich diese neuen Werte. Wollte ich das wirklich so? Diese Revolution ist allgegenwärtig in meiner Welt, aber wollte ich sie meinem Kinde öffnen. Ich sein Vater müsste ihn in die Welt begleiten und nicht gleichgeschaltete Lehrer. Aber das Regime hatte ein Programm verordnet, dass unsere Jugend auf ihre neue Rolle vorbereitet. Wie unter jedem Regime tun sie es mit dem Eifer eines Buchhalters. Gott, Kaiser und Vaterland war für meine Generation. Dem Führer und sonst nichts für die meines Kindes. Reduziert auf eine Instanz mit neuen Gebeten. Und unsere Jugend marschiert begeistert in die gewünschte Richtung. Der Eifer unserer Pädagogen öffnete der Jugend diese Perspektiven. Ihre Autorität verhalf dieser Sicht zum Recht. Das Töten und Hassen als Schulfach? In diesem Alter?
„Glaubst du, es ist schlecht, was du tust?“ Frauke schien mich zu beobachten. „Warum flüsterst du?

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Klappentext - noch eine Übung

Nochmal. Für die Figuren in diesem keinen Schinken musste ich keine
Zeitreise unternehmen. Da wo ich arbeite und lebe versuchen sich Sozi's
und Grüne schon lange für die Zeit nach der Machtübernahme.
Das Kabinett an skurrilen Figuren ist so reichhaltig, dass wir jede
Bananenrepublick für nächsten fünfzig Jahre mit Diktatoren beliefern
könnten. Der von der Boulevardpresse so bejubelte Nuttenhitler ist das
beste Beispiel, das schräge Ganoventrudi mit ihren Flughafenauftritten,
eifrig datensammelnde Grüne, ein Polizeichef der sich als Buchkritiker
versucht. Da wiehern doch Pferde. Dazu kommen noch ihre Höflinge wie
befreundete ehemalige Arbeitskollegen aus dem Rotlichtmilieu oder ihre
allwissende erleuchtete Presse. Besser bekannt als neurotische Gartenmöbel-
Vertreter. Hey Leute ihr braucht noch zuzugreifen.
Gefährlich.. von wegen. Es sind Antilopen. Aber sie lesen wenigstens
Sie lesen meine Texte? Also irgendwie habe ich da doppelt gewonnen.

Klappentext - Übung

 

Nochmal. Für die Figuren in diesem keinen Schinken musste ich keine

Zeitreise unternehmen. Da wo ich arbeite und lebe versuchen sich Sozi's

und Grüne schon lange für die Zeit nach der Machtübernahme.

Das Kabinett an skurrilen Figuren ist so reichhaltig, dass wir jede

Bananenrepublik für nächsten fünfzig Jahre mit Diktatoren beliefern

könnten. Der von der Boulevardpresse so bejubelte Nuttenhitler ist das

beste Beispiel, das schräge Ganoventrudi mit ihren Flughafenauftritten,

eifrig datensammelnde Grüne, ein Polizeichef der sich als Buchkritiker

versucht. Da wiehern doch Pferde. Dazu kommen noch ihre Höflinge wie

befreundete ehemalige Arbeitskollegen aus dem Rotlichtmilieu oder ihre

allwissende erleuchtete Presse. Besser bekannt als neurotische Gartenmöbel-

Vertreter. Hey Leute ihr braucht noch zuzugreifen.

Gefährlich.. von wegen. Es sind Antilopen. Aber sie lesen wenigstens

Sie lesen meine Texte? Also irgendwie habe ich da doppelt gewonnen.

Er stößt mit seinem Handrücken an meinen lädierten Kiefer, „ Nichts gemacht, alles nur auf Befehl. Wenn man euch zuhört, erhält man den Eindruck, dass ihr die Opfer seit.“ Wieder achtet er auf die Bodenbeschaffenheit vor sich. „Du machst es dir zu einfach, mein braver Faschist. Befehle, Gehorsam und es ist Krieg. Dahinter willst du dich verstecken? Du glaubst, die Welt wird das verstehen?“ Er schnaubt etwas. „Für uns seit ihr nichts anderes als gewöhnliche Verbrecher. Diebe und Mörder, die uns in unseren Häusern überfallen haben. Die unseren Besitz geraubt und unsere Familien abschlachteten. Wir nehmen dafür Rache, das musst du wissen. An dir und an jedem anderen den wir erwischen.“ Ich will etwas erwidern, aber er fährt mir über den Mund. „Deine Schuld gewichtet sich nicht daran ob und wie viele du getötet hast oder nicht. Deine Schuld ist, dass du dabei gewesen bist.“ Na gut der Feind hat sicher einen Grund uns zu hassen. Die Feindpropaganda hat sicher auf beiden Seiten ähnliche Argumente. Aber das ist nicht mein vordringliches Interesse. Ich sehe sein schattiges Profil an meiner Seite. Egal ich muss es wissen. Aber wie soll ich das anfangen? „Sind sie deutscher Abstammung?“, so leise als würden wir Geheimnisse austauschen. Er spricht seine nächste Umgebung auf Russisch an. Ein verhaltenes Gelächter folgt auf das Ende seines Satzes. „Ich habe ihnen gesagt, dass du mich für einen Überläufer hältst.“ Er gibt mir fast einen freundschaftlich anmutenden Stoß in die Seite. „Ich bin Wolgadeutscher und ich bin Russe, mein unwissender Faschist.“

„Preuße bist du!“ Er wiederholt sich. Ein Gebüsch versperrt uns den Weg. Er muss seinen Platz neben mir verlassen. Wir stolpern an dem Hindernis vorbei. Ich spüre Zweige in meinem Gesicht. Einige peitschend andere nur steifen mich nur sanft. Mit einem Satz ist er wieder neben mir. Er prüft kurz den Sitz der Stange. Er schnieft kurz auf, „Das Preußische ist doch das in aller Welt, als das Deutsch prägende schlechthin nicht war?“ Ich mag das Gespräch nicht mehr. Oberlehrerhaft! „ Die Preußen sind ein slawischer Volksstamm! Hast du das gewusst mein unwissender Arier?“ Er schüttelt an meiner Schulter. „Hast du das gewusst?“ Ich weiss, worauf er hinaus will. Amüsier dich nur du arme Sau! „Nach euren Maßstäben bist du mit meinen Kameraden hier näher verwandt als mit mir.“ Er lacht kurz leise über seinen eigenen Witz. Er spricht wieder mit unserer Begleitung. Ein heiseres aber leises Gelächter folgt. „Unser Brüderchen bist du!“, höre ich eine Stimme hinter mir und ein weiteres Gelächter folgt.

„Träumst du vom Paradies?“ Mist, er ist zurück. Jetzt setzt er sich auch noch neben mich und raunt etwas seinen Leuten zu. Er kramt in seinem Gepäck und ich höre schließlich ein leises Klappern, das ich einer Feldflasche zuschreibe. Gleich darauf höre ich schluckende Geräusche. Er scheint zu ahnen, dass ich eine trockene Kehle habe und ihn beim Trinken beobachte. Er haucht lautstark Luft durch seinen offenen Mund.
„Vergiss es“, er macht ein rülpsendes Geräusch, „du kriegst nichts.“ Ich tue so, als hätte ich ihn nicht gehört. „Ich habe gesehen wie du im Lager aus der Pfütze getrunken hast. Das sollte reichen.“ Er hatte es gesehen und hatte nichts dagegen unternommen? Er scheint meine Verwunderung zu ahnen, „Kann mir egal sein. An der Ruhr wirst du ja nicht sterben.“ Tatsächlich waren die wenigen Schlucken aus der Lache das Einzige was ich noch zu mir genommen habe seit Beginn meiner Gefangenschaft. „Na hast du wenigstens was Schönes geträumt?“ Mann, der kann einem vielleicht auf den Wecker gehen.
„Von einem Sozialisten!“
Hat er mich nicht verstanden? Er stößt kurz Luft durch die Lippen. Dann packt seine Hand meinen Haarschopf und drückt meinen Kopf zum Boden, „Unser Faschist hat ein Witzchen gemacht?“ Ich sehe nur noch Funken vor meinen Augen. Die gebrochene Rippe bohrt sich wie eine glühende Nadel ins Fleisch. Einer meiner Bewacher scheint ihn etwas zu fragen. Er antwortet ihm und es folgt ein Gelächter was er mit einem zischenden Laut quittiert.

„Und du meinst diese Namen auf der Liste werden, vor Gericht gestellt?“
„Ja das denke ich, wird so sein. Warum fragst du?“
Ich frage mich tatsächlich, ob das so sein wird. Die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen. So war es doch schon immer. Warum sollte sich das ändern.
„Nun Trotzki hat auch niemand verurteilt.“
Ich höre wie er sein Atem durch die Nase presst.
„Trotzki? Wer ist das?“
Will der mich etwa auf die Schippe nehmen? Scherzt er?
„Ich meine euren Revolutionsführer Trotzki.“ Seine Handfläche prallt mit voller Stärke in mein Gesicht.
„Spinnst du!“, er faucht regelrecht. „Diesen Namen auszusprechen ist verboten. Hörst du? Zuwiderhandlung wird schwer bestraft!“
Ich bin nahe daran ihn zu fragen, ob darauf die Todesstrafe stehe. „Gilt das auch für Ausländer?“ 

„Wie siehst du deine Funktion als Kommissar in dieser Einheit?“ Er spricht mir meinen Bewachern. Meine Frage scheint sie zu amüsieren. „Du fragst mich nach meiner Funktion? Heißt das ihr richtet uns hin, ohne zu wissen, warum?“ Findet er gefallen an meiner für ihn wohl naiven Neugier? Ich versichere ihm meine mangelnden Kenntnisse bezüglich der Hierarchie in der Roten Armee. Er scheint sich einen Ruck zu geben. Seine Position sei Politoffizier. Er sei das Auge und Ohr der Partei in der Armee. Für die korrekte Schulung der Soldaten und Offiziere zuständig.
„Du bist so etwas wie eine Geheimpolizei für innere Angelegenheiten in der Armee?“, es interessiert mich wirklich. „Du überwachst deine Kameraden?“
„Nicht nur überwachen“, bremst er mich aus. „Wir kontrollieren im Namen der Partei die sozialistische Korrektheit insgesamt.“
„Außerhalb der Befehlskette?“ Jetzt bin ich wirklich neugierig. Ich frage mich ab und zu, welche Gefahr von ihnen ausgehen soll. Ist ihr Einfluss so groß ?
„Nicht ganz“, erklärt er weiter. Ein wenig stolz schwingt in seiner Stimme mit, wie mir scheint. „Du hast wirklich nichts über uns gewusst? “Er lacht kurz. „Was hat man dir über uns erklärt.?“
„Das ihr Schweine seit!“ Ich weiss nicht, welcher Teufel mich jetzt reitet.

Jegor sitzt vor der Kiste. Seine klobigen Hände umfassen eine Fotografie. Seine Augen ruhen auf dem Bild das eine junge Frau und ein Mädchen zeigt. Fröhlich winkend hatten sie in die Kamera gelacht. Ihr letzter Urlaub auf der Krim. Sein Daumen fährt langsam über die Stelle vom Haarschopf des Mädchens . Katja, meine Kleine. Geht es dir gut? Was machst ...“ Ein Schatten fällt über den Kistenboden. Jegor fährt herum, „Fedjia, du versoffenes Schwein. Musst du dich immer anschleichen. Was gibt’s?“ Kleinlaut erklärt ihm der Angesprochene, dass nur noch das Kommandozelt abgebrochen müsse. Missmutig erhebt er sich und steckt das Foto ein. Es ist lebhaft wie immer im Lager beim Aufbruch. Etwas schläfrig sucht nach der die Feldküche. Sie ist nicht schwer zu finden. Der Duft nach Tee und dünner Suppe lenkt in sicher dahin. Mit einer dampfenden Tasse in der Hand beobachtet er den Aufbruch

********************************************************

„Ich glaube, er wacht auf.“ Wer spricht da? Ich bin nicht tot? Die Stimme hat weit weg geklungen. Etwas verschwommen dazu. Als hätte der Sprecher ein Tuch vor dem Mund. Ich kann die Augenlider öffnen, aber ich sehe nichts. Ich bin doch nicht etwa blind? Ich möchte meine Hand bewegen. Ich möchte irgendetwas in meiner Nähe ertasten. Den Ort wo ich mich befinde zu identifizieren.  Wieder nichts. Ich habe den Eindruck in einer Kiste zu liegen. Ganz dumpf dringen Geräusche von außen zu mir. Ich wüsste zu, gerne ob es eine Wand in meiner Nähe gibt. Etwas das mir Schutz bietet. Mein Hals fühlt sich trocken an. Ich bin aber nicht durstig.

11. Aug, 2016

Leseprobe .. eines neuen Projektes

Eine kleine gute Nachtgeschichte gefällig ?

Wünsche viel Vergnügen :-)

Die Kirche von Pablo del Monte war klein und schlicht. Klein und schlicht auch der kleine Ort
wo sie stand.Hoch in den Pyrenäen.Diese Abgeschiedenheit hatte er gesucht.Er Pablo del Monte
ein Vertrauter des letzten Grossinquisitors.Mit Macht und Prunk ausgestattet hatten sie dieses
Land beherrscht.Gefürchtet,uneingeschränkt fast wie der König selbst.Das ist alles schon zehn
Jahre her.Ferdinand VII. hatte die Inquisition aufgelöst. Sein festgefügtes Selbstverständnis
in Frage gestellt.Seine Überzeugung selbst vom Pabst geächtet.Das alles war zuviel.
Nicht das er sich schuldig fühlte.Die Schreie der Gefolterten und der Hingerichteten auf den
Scheiterhaufen haben sein Gewissen nie erschüttert.An seinem Tun in der Vergangenheit war kein
Zweifel in seinen Gedanken.Dieser kleine Ort fernab der Handelsrouten,fernab neuer Einflüsse.
Gottesfürchtig und ungebildet die Menschen.Bauern ,Handwerker und Säumer in der Mehrzahl.
Hier fühlte er sich wohl.Hier konnte er bleiben.Seine Macht nur noch bescheiden aber nicht
in Frage gestellt.
Wie jeden Abend reinigt er den Altar.Das Kreuz aus Holz mit einer dünnen Goldschicht überzogen
reibt er vorsichtig mit etwas Butterschmalz ab um  es im frischen Glanz erstrahlen zu lassen.
Rückt etwas die Vasen mit den Blumen zurecht und enfernt bereits verwelkende Blüten .
Er tritt etwas zurück und betrachtet mit Genugtuung sein Werk.Wie immer sinkt er abschliessend
auf die Knie zu einem letzten Gebet.Es ist schon fast Mitternacht.
Das Erheben vom Boden bereitet im etwas Mühe und zu dieser Stunde wenn es ja niemand sieht stützt
er sich mit der hand am Boden ab um sich zu erheben.
In dieser Bewegung glaubte er einen sich bewegenden Schatten zu sehen, der nicht sein eigener war.
Er drehte in dieser gebückten Haltung den Kopf..nichts. Sein Herz klopfte trotzdem wild während
er sich aufrichtet.Mit zitternden Knien eine unbekannte Gefahr ahnend stützt er sich am Altar.
Heftiger Atem und sein Scläfen pochen und er wünscht sich,dass er seinen Sakristan heute nicht
wütend fortgejagt hätte.Er hatte ihn wieder einmal schlafend in der Kirche erwischt.
Er versucht in dieser gebückten Haltung etwas ruhiger zu Atmen.
Da spürte er einen leichten Zug im Nacken.Menschlicher Atem.Die Angst lähmt ihn .Jemand/etwas
steht dicht hinter ihm.

 Noch ein Auszug ...

"Don Trystan Montejo de Alba ist ein ungewöhnlicher Hidalgo mit einem
ungewöhnlichen Leben." Der Sekretär stand dicht hinter dem Gouverneur.
"Als Leutnant der Nordarmee in Mexiko.""Desertiert als Iturbide die
Seiten wechselte."Der Gouverneur lächelte hämisch:
"Nach neuesten Depeschen will er sich als "Kaiser von Mexiko" ausrufen lassen."
"Stellt euch das vor ein übergelaufener Leutnant ein Kaiser.
"Der Sekretär Manuel nickte eifrig als müsste er seinem Dienstherrn
seine Loyalität neu beeiden.
Der Gouverneur sass hinter einem mächtigen Tisch in einem weiten hohen Raum.
Die Wände und der Boden waren grösstenteils mit Marmor verkleidet.
Vom Besuchereingang musste man den grossen Raum durchqueren um zu diesem
Tisch zu gelangen.Man  soll die Macht spüren schon beim Betreten des Raumes.
Der Gouverneur beugt sich wieder über den Stabel Papiere vor ihm und Manuel
dienstbeflissen weisst mit den Finger auf Stellen im Manuskript welche er für
wichtig hielt.
Der Gouverneur schüttelte den Kopf und lächelte:
"Ein interessantes Leben ..allerhand."
Fährt fort:"Geboren in Mexiko.""Das Resultat einer Liason
zwischen Baron de Alba und einer Aztekin ,seiner Haushälterin."
"Ein Mestize!"Etwas verächtliches klang in seiner Stimme."In einem Anflug
von Leidenschaft oder Schwäche wie auch immer.. schickte er seinen
Bastard auf die Militärakademie.""Seine Laufbahn war wegen seiner Herkunft
begrenzt,obwohl seine Vorgesetzten in belobigten."Der Gouverneur wiegt den
Kopf etwas.Er hat sichtlich Mühe Verständnis für Bewegründe dieser Art auf -
zubringen. "Hier nicht... mein Guter!",ging ihm durch den Kopf und schon gar
nicht den guten Familiennamen.Er rümpfte etwas die Nase als würde er den
Geruch einer verschmutzten Strasse wahrnehmen und fährt mit dem Aktenstudium
fort.
"Stationiert auf einem unbedeutenden Aussenposten in Los Angeles im Norden der
Provinz Kalifornien .""Weit weg von Karriere und guten Beziehungen."
Der Gouverneur lehnt sich zurück und zeigt fast vergnügt auf eine Stelle.
"Das .. und seine Loyalität sind die Gründe warum ihn der Militärgouverneur der
Hauptstadt empfohlen hat."
"Ja,ja .. schon."Manuel zögernd."Was ..???"Etwas barsch vom Tische her.
Manuel windet sich wie im Würgegriff:"Entflohene Sklaven wieder einfangen und auf-
ständische Wilde bekämpfen oder zu verfolgen,das waren seine Hauptaufgaben."
Der Gouverneur schaute kurz zu ihm auf:"Ein Jäger .. und dazu noch ein guter ,wie
hier steht."Manuels erneuter Einwand winkt er mit einer Handbewegung ab.
Manuel schritt zu der grossen schweren Türe mit zwei Flügeln und öffnet
einen davon einen Spalt breit.
Manuel hatte nur den Kopf zwischen den Türspalt gesteckt um den Besucher zu bitten.
Belustigt betrachtet der Gouverneur die Szene.Er weiss das dies Manuels Ausdruck
von Verachtung war.Hätte er den Besucher respektiert würde er den Flügel ,wenn auch
mit Mühe weit öffnen und den Gast mit kurzer Verbeugung hereinbitten.
Vom Eingang her rief Manuel:"Eure Excellenz ,Tenente Trystan Montejo de Alba."
Das "Don" unterliess er .. nicht für einen Bastard.
Der Gouverneur in den Sessel zurückgelehnt mustert den Besucher wie er es immer tat
während dieser in Richtung seines Arbeitstisches zuschreitet.
Ende Zwanzig sehr schlank .. scheinbar gut trainiert.Der Gouvereur betrachtet bei dieser
Einschätzung kurz besorgt seinen eigenen schon beachtlich dicken Bauch.  
Manuel wies Trystan mit einer Handbewegung stehenzubleiben.Mit einem Räuspern zu ihm hin-
gewandt deutet er ihm an sich zu verbeugen. Trystan leistet Folge wenn auch nur mit einem
kurzen Nicken.Manuel hasst ihn jetzt. Er bewahrte aber genug Haltung um die beiden einander
vorzustellen.
"Eure Excellenz Duque Fernando Alberico Albano de Bourbon de ..."
Der Gouverneur winkte müde ab." Und so weiter ..und so weiter.."
Er hatte nicht vor sich lange mit einem Leutnant aufzuhalten.
Er winkte Manuel zu sich zu entfernen.Und sah ihm nach wie dieser den Raum verliess.
Er erhebt sich aus dem Sessel bleibt aber stehen und betrachtet scheinbar nachdenklich die
Weltkarte welche schräg gegenüber seinem Schreibtisch hängt.
"Als ihr, Tenente geboren wurdet war Spanien ein Weltreich.""Unsere Macht erreichte fast jeden
Winkel auf der Erde.""Nichts schien diese Ordnung erschüttern zu können oder bezweifelt werden."
"Dann kam Napoleon mit seiner Armee und mit ihm diese gotteslästerlichen Ideen,die alles in Frage
stellen.""Uns in Frage stellen..""Unsere Schwächen wurden offenbar.""Schwäche ist das Ende der
von Gott festgefügten Ordnung in der wir jetzt über Jahrhunderte geherrscht haben."Während er
spricht schreitet er immer wieder die Länge seines Schreibtisches ab.Wie ein Hahn der sich vor
seinen Konkurrenten aufspielt.Er fährt fort :"Die napoleonischen Kriege haben uns ruiniert und
wir haben keine Kraft mehr den Abfall der Kolonien,unseren ganzen Reichtum,zu verhindern."
Er dreht sich zu Trystan hin hob den Finger in Richtung Decke:" und nicht nur das Vizekönigreich
Mexiko und ganz Zentralamerika wird verloren gehen."Er schaut kurz zur Weltkarte empor als
wollte er sich versichern,dass die darauf hervorgehobenen Kolonien noch an ihrem Platz wären.
"Weitere werden folgen ... und wir werden das nicht verhindern können."
"Darum ist es äusserst wichtig ,dass das Volk in diesen Zeiten des Umbruchs nicht an der
bestehenden Ordnung zweifelt."Dreht sich nun direkt zu Trystan."Und darum haben wir nach
Euren Diensten verlangt."
"Ihr seit über die Morde unterrichtet nicht wahr?""Ich habe Euch alle Dokumente und Berichte
darüber zukommen lassen."Er suchte ihn Trystans Gesicht nach einer Regung.Nichts ..! Er hörte
mit undurchdringlicher Miene zu.
"Seht .. dieser Meuchler tötet scheinbar wahllos Adlige ,Priester..unsere verlässlichsten
Exponaten in den Provinzen.""Noch wird das von der Bevölkerung als Einzelfälle wahrgenommen."
"Aber was wenn dieses Subjekt plötzlich mystifiziert wird?""Ein Volksheld ..so wie euer Zorro?"
Er sieht Trystan wieder an:"Das war doch nur ein Pferdedieb ..nicht wahr ?""Nur reiche Leute
haben Pferde."Sinniert er weiter.Er nickt Trystan zu :"Sie haben in während der Verfolgung er-
schossen ..nicht wahr?""Und was macht der Pöbel daraus ..?""Einen Helden ,jede Nacht reitet er
los und lehrt die Mächtigen das fürchten."grinst etwas spötiisch.
Schüttelt fast angewiedert den Kopf:"Nein ,das wollen wir nicht."Er baut sich vor Trystan auf:
"Finden sie ihn und bringen sie ihn wenn möglich lebend .""Damit er als  Verbrecher öffentlich
hingerichtet werden kann.""Sichtbar für alle."
Er dreht sich halb zum Tisch und greift nach zwei Dokumenten."Hier das ist ein Vollmacht ausge-
stellt von seiner Majestät.""Und das hier ist ein Offizierspatent für den Rang eines Capitanos."
Er machte eine Geste die Trystan deutet zu gehen.

..und noch einen

 

Der Ebro war noch immer ihr Begleiter.Aragon ist schon über
2 Wochen entfernt. "Ich hoffe die haben uns nicht verfehlt",
sinniert Trystan mehr zu sich als zu Miguel.Miguel dreht sich
kurz nach hinten als müsste er sich vergewissern,ob die 4
verbliebenen Dragoner nicht verloren gegangen wären .
Aber die folgen ihnen immer noch. Träge bewegt sich der Trupp
in der sich langsam abkühlenden späten Nachmittagssonne.
Die Raststation ist von weitem zu sehen. Trotzdem bewegt sich
niemand schneller beim ersehnten Anblick mit den Verheissungen
des Rastens.
Das alles überragende Hauptgebäude hatte 3 Stockwerke wirkte massig
und dominant gegenüber den sich fast duckenden kleineren Stallungen
und Gebäuden welche wohl Badestuben,Unterkunft für Bedienstete usw.
sind. Der ganze Komplex ist von einer hohen Mauer umfasst und mit
einem verschliessbaren Tor versehen.
Eine Art Wächter stand im Durchgang,mustert sie,aber zeigt sonst keine
weitere Regung.
Der sich öffnende Innenhof gleicht einem kleinen Markt.Sehr geschäftigt
wirkende Handwerker und Händler bieten ihre Dienste oder Produkte an.
Eine Gruppe Frauen offenbar Mägde mustern die Neankömmlinge und tuscheln,
kichernd stecken sie die Köpfe zusammen. Die Soldaten und Miguel erwidern
die Aufmerksamkeit mit einem kurzen Kopfnicken.Welche die Frauen wieder-
um mit etwas lauterem Lachen beantworten. Miguel mustert kurz Trystans
Rücken und dreht sich nochmals zu den Dragonern um und zwinkert ihnen
mit sichtlichem Vergnügen zu.Wohlwissend ,dass diese Mägde auch noch
andere Dienste als nur Kleiderwaschen und Essen zubereiten anbieten.
Eine etwas besser ausgestattete Herberge wie es scheint.
Trystan entgeht die Vorfreude seiner Männer und lenkt sein Pferd ziel-
bewusst zu den Stallungen.Kurz davor sieht er kurz zur Seite und ..
Sie sitzt auf einem kleinen Schemel im Schatten eines Markstandes.
Ihren langen krausigen ,fast zottig wirkenden Haarschopf hat sie über
die linke Schulter geworfen um ihn etwas zu bändigen.
Mit langsamen ,andächtig wirkenden Bewegungen streicht sie mit den Händen
an den Füssen beginnend die Waden hoch. Etwas zu hoch für eine Frau aus
der gemeinen Gesellschaft. Sie sieht bei ihrer Tätigkeit plötzlich zu
Trystan hoch und bleibt in seinen Augen haften, während sie fortfährt
mit beiden Handflächen fast liebkosend über die Waden zu streichen.
Trystan fühlte wie sein Blut zu kochen beginnt.Fast hypnotisiert bleibt
er in ihrem Blick gefangen und sie nährt sein  Feuer noch zu-
sätzlich indem sie ihre Lippen zu einem stillen Lächeln formt.
Trystan schreckt fast wie aus dem Tiefschlaf auf als der Pferdeknecht
die Zügel ergreift.
Er sieht zu ihm hinunter als sähe er ein Gespenst.Verwirrt steigt er noch-
mals nach ihr sich umsehend vom Pferd.
"Seit grosszügig zu ihr und ihr werdet eine Nacht im Paradiese verbringen",
raunt ihm der Pferdeknecht zu,"sie heisst Carla." 

.. und noch einen drauf

Sergeant Fernandez sieht Trystan kurz von der Seite an.
"Ähnelt ihre Karte der meinen ?",und blickt fast
abwesend wieder an die Wand.Trystan immer noch verblüfft
räuspert sich,"Woher wusstet ihr... ?" Mit dem Kopf nickend
stimmt er ihm zu.Sie verlassen den kleinen Raum und setzen
sich wieder an Sergeant Fernandez's Tisch zurück.
Dieser grinst und amüsiert sich offensichtlich über
Trystans verblüfften Gesichtsausdruck. Er dreht sich auf dem
Stuhl zu einem kleinen Tablar an der Wand zu seinem Rücken.
Greift nach einer sich darauf befindlichen Weinflasche und
mit der anderen Hand schnappt er mit zwei Finger nach zwei
Gläsern.Ohne auf Trystan zu achten prüft er kurz den sauberen
Zustand der Gläser und schenkt mit zufriedener Miene ein.
"Senior Capitan ,sagen sie nicht nein.."Als Trystan zögert.
"Wenn etwas Gutes in dieser vom König und Gott vergessener
Gegend gibt, ist es dieser Wein."Hebt das Glas hoch vor die
Augen,"die Winzer hier mögen langweilige Gesellschafter sein.
Aber sie verstehen ihr Handwerk.""Auf eure Gesundheit..",
sprachs und leert das kleine Glas fast.Mit einem kurzen
Schnaufen stellt er das Glas vor sich hin.Trystan erwidert
seinen Trinkspruch,nahm aber nur einen kleinen Schluck.
Schaut kurz auf das Glas,"Wirklich ein guter Wein."
Trystan ist überrascht.Diesen Segeant Fernandez hat er
nicht erwartet.Dieser rege Geist passt überhaubt nicht zu
seiner Erscheinung.Er bückt sich nach seiner Feldtasche und
kramt seine Karte hervor und breitet sie vor Fernandez aus.
Dieser mustert sie aufmerksam und nickt sichtlich zufrieden.
"So muss ich annehmen, dass diese Angelegenheit eine äusserst
hohe Priorität hat",brummelt er vor sich hin und hebt den Kopf.
Er bemerkt Trystans Verwunderung und lehnt sich zurück.
"Ganz einfach Senior Capitan , sonst hätte man jemand nach
Ansehen und Rang und nicht nach Fähigkeit  mit dieser Angelegen-
heit betraut." Fernandez's Äusserung hätte eigentlich eine
disziplinarische Rüge verdient,aber Trystan beschloss diesen
Ausrutscher nicht zu beachten.Er sieht sich nochmals in diesem
kahlen,schmucklosen Raum um und nagelt Fernandez mit Blicken
fest."Welcher Art Fähigkeiten hat euch hierher gebracht ?"
"Der Sohn eines Präfekten..wenn sie erlauben."Fernandez verbeugt
sich leicht mit einem ironischen Grinsen." So ,so der Sohn eines
Präfekten",wiederholt Trystan."Er lebt aber noch,nehme ich an."
Fernandez nickt etwas übertrieben,"Gesund und munter mit einer
Narbe über dem linken Auge."Hebt das Glas,"Auf die Schweine",
drinkt in einem Zug den restlichen Inhalt.Er stellt das Glas
etwas beiseite und beugt sich über die Karte."Er bewegt sich
auf uns zu.""Nicht wahr ?",und schaut auf. Trystan nickt .
"Ich habe so etwas wie euch erwartet."Trystan etwas überrascht.
"Jemanden wie mich ?"Fernandez nickt kurz,"einen Jäger."
"Sie haben Menschen,Tiere oder beides gejagt?"Trystan stützt
das Kinn auf seine Hände," Woher wisst ihr das ?"Fernandez
lächelt verschmitzt,"sie haben bemerkt ,dass ich keine
Rückhand habe." "Sie haben versucht aus meinem Gang und meinen
Bewegungen meine Behändigkeit und Kräfte einzuschätzen.""Nicht
wahr?""Was war schwerer ..Mensch oder Tier?"

.... Kurzes Nachtgespräch

Trystan betrachtet nochmals kurz die Zeichnung,
die er aus der Feldtasche hervorgekramt hat.
"Genial ,eine Zeichnung der Verletzungen anzufertigen."
Fernadez grinst nur zufrieden."Nein ,wirklich.."beeilt
sich Trystan,"Ein riesiger Text könnte nicht annähernd
eine so realistische Wiedergabe beschreiben."
Fernandez gutgelaunt,"Ich habe noch nie gerne geschrieben."
"Den "Künstler" dieses Werks hatte ich zwangsverpflichet.
Ich hatte ihn wegen unzüchtiger Darstellungen nackter Frauen
überführt."Fernadez wiegt sich leicht in seinem Sessel.
"Er musste sich bei der Anfertigung der Skizze mindestens
drei Mal übergeben."Lacht kurz."Die Angehörigen des Opfers,
alter Landadel, hatten heftig protestiert und beim Präfekten
Meldung gemacht."Trystan schliesst sich seiner fröhlichen
Stimmung an."Eure Ideen und Vorgehensweisen sind wirklich
aussergewöhnlich.""Auf den ersten Blick sieht es tatsächlich
nach einer Attacke eines wilden Tieres aus."Fernandes und Trystan
beugen sich fast gleichzeitig über die Zeichnung.Trystan zeigt
auf die Stelle am Rande der klaffenden Wunde."Seht ihr ..?
Die Kehle wurde mit einem scheinbar einzigen Biss aufgerissen."
Fernandes hob den Kopf etwas,"Aber es sieht aus als hätte
dieses Tier keinen Unterkiefer.Nicht wahr ?""Ich habe es verglichen
mit Verletzungen durch Hundebisse."Trystan nickt anerkennend.
"Ausserdem ..",ergänzt Fernandes,"dieser "Wolf" kann verschlossene
Türen öffnen."

......

Fernandez blickt nachdenklich zu den am
Boden liegenden Podencos."Schöne Tiere!",anerkennend,
"Wollt ihr zum Zeitvertreib etwas Kaninchenjagd
betreiben ?"Trystan wendet seinen Kopf in Richtung der
Tiere.Die Meute beantwortet seine vermeintliche
Aufmerksamkeit durch Wedeln mit dem Schwanz und kurzes
Jaulen.Er hält besänftigend die Hand in die Höhe und die
Hundemeute beruhigt sich augenblicklich."Sehr gut erzogen",
Fernandez begeistert,"aber für die Jagd auf Menschen nicht
geeignet." Trystan's Blick richtet sich wieder auf Fernandez.
"Nicht geeignet einen Menschen zu reissen aber zu stellen."
"So habe ich sie erzogen.""Ihre Eigenschaft ,das Jagen und Stellen
der Beute im Rudel mache ich mir zu nutze."Er lacht kurz,"Ausserdem
ist die Annahme ,dass ich mich zur Jagd begebe keine schlechte
Tarnung.""Nicht wahr ?"Fernandez lehnt sich zurück,"Da habt ihr recht."
"In diesen kleinen Dörfer fällt alles Fremde sofort auf und entfacht
zumeist ein Flächenbrand an Vermutungen.""Nachteilig weil dadurch auch
unser "Wolf"davon gewarnt werden könnte."Er greift nach seinem Glas
und hebt es kurz in Trystans Richtung,"Ich hoffe doch, ich werde
ein Gast eurer "Jagdgesellschaft"sein."

"Und ihr fürchtet nicht ,dass der Eifer die Hunde
übermannt und die Beute reisst?"Ttystan zieht kurz
die linke Schulter,"Ich hatte die Meute bereits mit
Erfolg auf Jagd entlaufener Sklaven eingesetzt."
Eine Beute, welche keinesfalls behelligt werden darf.
Zu wertvoll für die Besitzer."Trystans Blick ist voller
Ironie.Fernandez neugierig geworden,"Lukrativ für Euch,
so hoffe ich es doch."Trystans Gesicht erhellt sich,"Es
gab feste Prämien für jeden zurückgebrachten Sklaven."
Fernandez lachte kurz begeistert auf,"Sehr gut,ihr wart
sicher sehr erfolgreich."Dann wurde er etwas ernster,
"Dieser Zorro ..?"Ein gewöhnlicher Pferdedieb!",warf Trystan
ein."Jetzt aber eine Legende..",Fernadez Bemerkung hatte etwas
Schalkhaftes."Wie kam das.?"Fast entschuldigend fügt er hinzu,
"Ich habe es hier nur mit Hühnerdieben,Ehebrecher und
herumstreunendes Gesindel zu tun.""Keine Herausforderung an meinen
Geist."Trystan runzelt grinsend die Stirn,"Wie ich schon sagte ein
gewöhnlicher Pferdedieb.""Aber er erdreiste sich das Lieblingspferd
des Gouverneurs zu stehlen.""Ihr könnt euch den Spott der Leute
vorstellen."Ferandez nickte mit spöttischem Gesichtsausdruck.
"Angestachelt durch die Menge ritt er noch am selben Abend vor
aller Augen unbehelligt am Gouverneurspalast vorbei und warf seiner
sich vor dem Hause befindlichen Gattin einen Kusshand zu."
Fernandez lachte dröhnend.Trystan liess ihn kurz gewähren,
"Der gehörnte Gouverneur verlangte Genugtuung oder mit anderen
Worten die Festnahme dieses Zorros."Trystan machte keine glückliche
Miene für den Rest der Geschichte."Eigentlich ist das Ende ein Drama."
"Wisst ihr,der Gouverneur wollte ihn lediglich verhaften und verurteilen."
"Öffentliche Züchtigung und eine angemessene Anzahl Jahre Zwangsarbeit."
"Die Verfolgung war äusserst schwierig.Hatte er doch das schnellste
Pferd der Gegend gestohlen."Fernandez nickte nur ab und zu lebhaft.
"Schliesslich hatten wir in doch gestellt.Das heisst wir kamen ihm näher.
Einer meiner Kavaleristen feuerte seine Muskete ab."Trystan wieder etwas
lebhafter,"Man stelle sich vor eine Muskete abgefeuert von einem
galoppierenden Pferd."Fernandez formte seine Lippen zu einer Frage,aber
Trystan fährt fort,"Die Kugel traf ihn.Aber sie hat ihn nicht sofort
getötet.Er entwischte uns wieder trotz seiner Verwundung."Fernandez
sieht seine Chance,"Sie meinen er hat sich nicht zum Kampf gestellt ?
Keinen Degen oder etwas anderes?"Trystan zuckte kurz,"Er war der Sohn eines
Campesinos.Wo hätte er den Umgang mit einem Degen lernen sollen?"
"Er hatte gerade mal ein kurzes Messer bei sich."Fernandez schüttelte
leicht den Kopf.Etwas Entäuschung glaubt Trystan in seinem Gesicht zu sehen.
"Er ist an der Verletzung verblutet.""Als wir ihn schliesslich fanden,
war sein Leichnam von wilden Tieren schon halb aufgefressen worden."
"Die Leute erzählten sich natürlich später,dass er entkommen wäre
und uns alle genarrt hätte.""Das ist alles."
Fernandez lehnt sich mit beiden Armen auf den Tisch," .. und jetzt müsst
ihr verhindern, dass El Lobo eine Legende wird.Nicht wahr ?"
Trystan mustert ihn ernst,"Hütet euch dieser Person einen Namen zu geben."

......

 

Matt und zufrieden liegt er in den Kissen.Er geniesst diesen
Moment der abklingenden Leidenschaft.Carla liegt nah bei ihm
auf dem Bauch zwischen den zerwühlten Leinen.Fasziniert betrachtet
er ihre Rundungen im spärlich flackernden Licht der einzigen
Kerze.Er dreht sich zu ihr und streicht mit der Handfläche über
ihren schweissnassen Rücken von der Schulter talwärts bis zum
Ansatz ihres Gesässes .Mit einem wohligen Murmeln beantwortet
sie die zärtliche Geste und rückt etwas näher zu ihm.
"Als hätte euch ein Maler ausgedacht,nicht von dieser Welt",
flüstert er ihr zu.Sie lacht leise und hell und drängt sich weiter
in seine Richtung was sie nur mit Freiern tut die sie mag.
"Nicht nur ich ,auch die Dichtkunst scheint euch heute Nacht zu
inspirieren",begleitend mit weiterem leisen Kichern.
Trystan geniesst ihre Nähe.Die Wärme ihres Körpers,die Geräusche
ihres Magens,ihren Geruch und der Glanz ihrer Haut.Sie ist eine
Prostituierte gewiss ,aber jetzt in diesem Moment die wundervollste
Frau auf der ganzen Welt."Ich bin leider kein Poet schöne Carla,
sonst würde ich diese Nacht im Olymp der Literatur verewigen."
Er stimmt in ihr Lachen ein.   
Mit hastigen Zügen trinkt er etwas aus dem Glas Wein vom Tisch der
neben dem Bett steht.Hält ihr das noch halbvolle Glas hin.Sie winkt
ab."Ihr drinkt nur Wasser?"Sie nickt.Sein erstauntes Gesicht erzeugt
ein Lächeln."Sehen sie, euch nennt man Mestize nach eurer
Herkunft und etwas abschätzig",sie richtet sich etwas auf und sah ihn
an,"nun mich nennen die Leute Morisca nach meiner Herkunft."
Trystan hat diesen Ausdruck noch im Gedächtnis aus der Schule.
"Verdammt sind sie .. trotz allem",ihr Lehrer ein Jesuite hatte
nur Verachtung,die gleiche Verachtung wie für die Mestizen.
Eine sündige Vermischung zwischen eines spanischen Grandes und
einer Indigena,welche der Abstammung der menschlichen Rasse in
Zweifel besteht ... immer noch.
Trystan brauchte keine weitere Erklärung.
"Ist in Neuspanien die Gesellschaft der unseren ähnlich?"Trystan ist
über diese Art der Neugier erstaunt."Ja!",die knappe Antwort.
"Meinen Rang und meine Stellung verdanke ich nur dem Umstand dem
Bedarf meiner Fähigkeiten,die ihren Interessen dienen." "Nicht
aus Respekt oder Bildung."Er deht sich zu ihr um,"Ihr wirkt
so gebildet.""So viele gute Eigenschaften müssten doch die Schranken
in der Gesellschaft vergessen lassen."

noch was

Manuel starrt ihn finster an.Dieser .. Mestize aus den Kolonien.
Wo glaubt der eigentlich wo er ist.Sitzt gemütlich auf seinem
Stuhl an seinem Schreibtisch.Trystan sitzt über den Berichten
und macht sich Notizen.Manuels Abneigung kümmert ihn nicht.
Die Verachtung der "Blancos" war und ist ein ständiger Begleiter.
Es gefällt ihm sogar ihn mit seinem neu gewonnenen Status zu
demütigen."Manuel bringen sie mir doch ein Glas Wasser.""Ich
bevorzuge frisches Wasser.""Holen sie es aus der gleichen Quelle
wie der Präfekt."Manuel versucht sich möglichst nichts anmerken
zu lassen.Verneigt sich kurz,"wie ihr wünscht Trystan." Trystan
hob ein Fuss auf den Schreibtisch und amüsiert sich darüber wie
er auf seinen Fuss auf dem Tisch starrt,"Don Trystan ..wenn ich
bitten darf.""Ich bevorzuge diese Anrede von allen meinen
Untergebenen."Er sieht ihn an.Manuel mit gesenktem Kopf,
"Wie sie befehlen Don Trystan.""Ausgezeichnet mein Verehrter
... und nun beeilt euch ich habe Durst."
Die Berichte waren zum Teil kurz und beschrieben nur den Tod der
Personen durch äussere Gewalt.Der Bericht eines Searganten aus einem
kleinen Dorf am Rand der Pyrenäen unterscheidet sich aber in allen
Massen.Nicht nur eine ausführliche Beschreibung der Todesursache und
der zugefügten Verletzungen des Opfers.Dieser Sergeant
hatte offensichtlich auch einen Zeichner bemüht und den Ort und die
Verletzung auf Radierungen sehr genau dargestellt.Beinahe dilettantisch
Gegenstände und Uhrzeiten aufgelistet ,welche wie es zuerst scheint
mit dem Fall nichts zu tun haben schien.
"Ich nehme diese Dokumente an mich.. und falls weitere Dokumente
eintreffen sollten werdet ihr sie meinen Kurieren übergeben."
Trystan sieht in von unten sitzend an,"Ich werde euch dafür persönlich
behaften,wenn ihr meine Befehle missachtet."Amüsiert betrachtet er sein
Gegenüber."Natürlich Don Trystan ,ich werde mein Bestes tun euch zu
unterstützen."Manuel gibt auf.Selbst die Anrede "Don" hat er diesmal
ohne zu zögern ausgesprochen.

"Das Beste von euch Manuel.. wird die Vermittlung
der neuesten Depeschen sein."Trystan steht ihm
gegenüber und mustert sein Gesicht auf eventuelle
Regungen."Ihr seit die eine zentrale Figur dieser
Jagd.Nur durch schnelle Vermittlung neuester
Informationen wird diese Aufgabe erfolgreich zu
erfüllen sein."Manuel glaubt in Trystans Gesichtzügen
plötzlich etwas hämisches oder drohendes zu lesen.
"Die Folgen des Gelingens oder des Scheiterns wird
alle mit dem selben Masse treffen.Ihr versteht ..?"
Manuel nickt etwas unsicher.In ihm kämpfen immer noch
seine Abneigung gegen Trystans Person einerseits gegen
die Aussicht auf die verlockenden Früchte des Erfolges.
Dessen unbekannte Dimensionen seine Sinne in Aufruhr
versetzen.
Seine Majestät würde im Falle eines erfolgreichen
Abschlusses dieser Angelegenheit seinen Namen kennen.
Was für eine Referenz bezüglich seiner Person ..
unvorstellbar."Manuel hört ihr mir zu ..?", Trystan etwas
verwundert."Gewiss Don Trystan ,ihr könnt meinen Diensten
vertrauen",antwortet dieser hastig und versucht seine
aufgewühlten Gedanken zu verdrängen.Trystan amüsiert über
Manuels plötzlichen Eifer macht eine Drehung und weisst
zur Tür,"Ich lasse euch für die Übermittlung zwei meiner
Dragoner hier."Er überreicht ihm eine Liste,"Ich brauche
diese Dinge für mich und meine Männer bis morgen früh."
Manuel blickt auf die Liste,"Bis morgen früh selbstverständlich."
Er sieht zögernd auf,"Nur 10 Dragoner und eure Ordonannz?"
Trystan sieht in an,"Ich gehe auf die Jagd,ich ziehe nicht
in den Krieg."
Etwas hämisches klingt in seiner Stimme,"Die Jagd scheint
nicht zu eueren Leidenschaften zu gehören ?"Manuel schüttelt
seinen Kopf,"Nein mein Herr,ich besuche in meiner freien
Zeit einen Schach - und Lesezirkel."Und etwas selbstbewusster,
"Den vornehmsten von Saragossa."Trystan macht eine kurze Ver-
beugung,"Ein Mann der Strategie und der Künste.""Eine
interessante Mischung."Manuels Blick erhellt sich schlagartig.
Trystan fährt im freundlichen Ton fort,"Vielleicht gewähren sie
mir nach Abschluss dieser Angelegenheit einmal eine Partie
mit euch zu spielen.""Ich muss sie allerdings warnen.Ich bin
kein guter Spieler und werde euch vielleicht mit meiner
Herausforderung nur langweilen."Trystans Lächeln hat etwas
kameradschaftliches. Manuel beflügelt durch die Anerkennung
seiner Person verbeugt sich kurz,"Ich hoffe diese Gelegenheit
wird schon bald sein."

Die Schöne und die Ziege

Der Diener wies auf eine Stelle ,wo sie
zu warten hätten.Don Rodriguez zelebriert
sich gerne vor seinen Gästen.Das war offensichtlich.
Selbstsicher wiegt er sich und verlagert sein
Gewicht einmal nach links und dann nach rechts.
Dabei schwingt er sein Rapier aus dem Handgelenk
in Richtung eines imaginären Gegners.Sein Gegner,
einer seiner Bediensteten betrachtet mit einer
missmutigen Mimik seinen Dienstherrn.Die morgendlichen
Übungen sind bei seinen Lakaien nicht sehr beliebt.
Abgesehen von der Gefahr der eigenen Verletzungsgefahr
galt es auf die Unversehrtheit ihres Dienstherrn zu
achten.Nicht dass Don Rodriguez ein Feigling wäre.
Im Gegenteil seine Biographie bezeugt mehrere gewonnene
Duelle ,eine lange Dienstzeit in der spanischen Armee.
Seine Beteiligung zur Befreiung Spaniens unter
Lord Wellington hat ihm hohes Ansehen und Auszeichnungen
gebracht.Fernandez wandte sich kurz zu Trystan,"Eine
äusserst wehrhafte Ziege."Trystan biss sich auf die Lippen.
Trotzdem,Fernandez hatte recht.Sollte er das nächste Opfer
sein ,wäre er für "El Lobo" keine leichte Beute.
"Los die Arme höher ..",herrscht Don Rodriguez seinen
Gegner an,nachdem dieser selbst für Laien deutlich erkennbar
ungeschickt die ersten Attacken parierte.Der so Angemahnte
nickt kurz entschuldigend und versuchte sich weiterhin
rückwärts weichend gegen die teils heftigen Angriffe zu
schützen.

Der Innenhof gesäumt von Arkaden ist liegt noch in tiefem
Schatten.So bemerken die Männer die Erscheinungen erst
allmählich."Seine Tochter..",raunt Fernandez.Eine zarte
Gestalt tritt ins Licht umgeben von drei Begleiterinnen.
Ihre Schritte langsam,Fuss vor Fuss setzend,bewusst der
Aufmerksamkeit aller Anwesenden.Sie hält einen Fächer vors
Gesicht wie einen Schleier.Nur ihre smaragd schimmernden
Augen sind zu sehen.Sie bleibt in einem der Bögen stehen
und ihre Begleiterinnen flankieren sie wie ein Hofstaat.
Als sich ihre Blicke treffen lässt sie kurz ihren Fächer
sinken und entblösst ihr Gesicht.Trystan durchfährt dieser
kurze Kontakt wie ein Blitzschlag.Sein Blut gerät in
Wallungen und er versinkt in ihrem Anblick.
Dieses Gesicht mit seinen ebenmässigen feinen Zügen.
Diese Laszivität während sie kurz ihren Kopf etwas anhebt
und die Lider dabei leicht senkt.Trystan nickt kurz in ihre
Richtung ohne auch nur einen Augenblick von ihr zu lassen.
Es erscheint ihm eine Ewigkeit als sie den Fächer wieder
hebt und nur ihre dadurch noch magisch erscheinenden Augen
freilässt.Fasziniert betrachtet er sie wie sie sich zu einer
ihrer Begleiterinnen hinwendet.Nach kurzer Unterhaltung
richten sie ihre Blicke zu ihm.Die Begleiterin lächelt.
Bei ihr sind nur kleine Falten zwischen den Augen zu sehen
die auf ihre Stimmung hinweisen.
Das Geschrei des verletzten Dieners weckt Trystan aus seinem
Bann.Don Rodriguez verärgert über die  Ablenkung und vor
allem die Aufmerksamkeit fremder Männer auf seine Tochter
hatte seinen Diener aufs heftigste attakieren lassen und diesen
schliesslich am Arm verletzt. "Ich sagte doch .Arme höher",
fast mit väterlicher Fürsorge."Dummerchen ,nächstes Mal hörst
du auf mich."

Er wendet sich seiner Tochter zu,"Sehr ungewohnt, dein
Erscheinen zu meinen Leibesübungen,meine Tochter."
"Es gehört zum guten Ton die Gäste zu begrüssen."Ihre
Stimme hat einen etwas tiefen aber weiblichen Klang.
Was ihre sinnliche Erscheinung noch unterstreicht.
Sie setzt sich mit langsamen Schritten etwas in Richtung
Zentrum des Hofes.Das Kleid weit geschnitten aus Seide
schmiegt sich bei jeder Bewegung an ihren Körper.Bei
jedem Schritt zeichnen sich wenn auch nur flüchtig ihre
Schenkel ab.
Don Rodriguez stellt sich so gut es geht zwischen den
Blickwinkel der beiden Männer und seiner Tochter.
"Gäste ?",verwunndert und sieht nach ihr.Beruhigt stellt
er fest ,dass sie so nicht ständig zu sehen ist.
"Ich bin Don Alfaro Sebastian Leon Rodriguez ein
bescheidener Diener seiner Majestät im Ruhestand",er
beugt etwas den Kopf vornüber.Trystan und Fernandez
erwidern die Begrüssung mit der Bitte um Unterkunft.
"Nun im Gesindehaus ist genügend Platz",brummt der
Hausherr zufrieden."Vater , wo bleibt euer Anstand."
"Dies ist ein Offizier der königlichen Armee.""Es sollte
uns doch möglich sein ihn etwas besser bewirten zu können
als unsere Pferdeknechte und Diener.""Von denen ihr
hoffentlich noch genug bei guter Gesundheit belassen habt."
Sie drängt sich jetzt an ihrem Vater vorbei und bevor
dieser einschreiten kann,"Ich bin Izabella Maria Rodriguez
die Tochter dieses Hauses und heisse euch herzlichst
Willkommen.""Ich glaube wir haben noch ein oder zwei
unverletzte Diener ,welche euch eure Quartiere zeigen
können."
Trystan etwas verblüfft räuspert sich und zu
seiner Beruhigung bedankt er sich mit fester Stimme.
Don Rodriguez lässt ihn dabei nicht aus den Augen.

Der Tisch mitten im Raum ist riesig und
doch vermag er in mit seinen Ausmassen den
Raum nicht einmal halb auszufüllen.Enttäuscht
haben die Frauen bemerkt, dass die Gäste am
anderen Ende der Tafel bewirtet werden.So weit,
dass sie die Hälse recken müssen um sie zu sehen.
Izabelle warf einen wütenden Blick auf ihren Vater
als sich ihre Blicke kreuzen.Zwar etwas bedrückt aber
insgeheim zufrieden vermied er es sie all zu oft anzusehen.
"Erzählt von Neuspanien,"unterbricht er das Schweigen.
"Wo wart ihr zuletzt stationiert? Los Angeles?",lehnt sich
etwas zurück,"was für ein seltsamer Name."Tristan schluckt
einen Bissen herunter,"Ein kleiner unbedeutender Ort.Eher
eine Mission der Franziskaner und eine Grenzbesatzung.
Einige Händler,Beamte der Provinzverwaltung und
Siedler.""Alles in allem eine sehr langweilige Aufgabe."
"Erzählt doch mehr.""Wie ihr seht befindet ihr euch auch
hier an einem langweiligen Ort.""Das selbst Berichte aus
verschlafenen spanischen Provinzen unterhaltend sind",Izabella
ignoriert den mahnenden Blick ihres Vaters.
"In der dienstfreien Zeit ging ich auf die Jagd oder besuchte
die wenigen gesellschaftlichen Anlässe im Gouverneurspalast"
Trystan nickt ihr freundlich zu."Oho..die Jagd.Ihre Leidenschaft?"
Rodriguez erfreut das Gespräch erneut zu lenken."Was war ihre
bevorzugte Beute?"Trystan richtet einen kurzen Blick zu Izabella
und ihren Begleiterinnen und dann zu Rodriguez,"Jaguare,Pumas
bevorzugt."Rodriguez stellt mit einem kurzen Blick zu den
Frauen betrübt fest,dass die Erwähnung von Raubtieren bei ihnen
lebhaftes Interesse weckte."Jaguare ??"Izabella verwundert.
"Ich habe ein Bild von diesen Katzen gesehen.""Sehr grosse,gefährliche
Katzen.""Menschenfresser .. habe ich gelesen"Das letzte Wort hatte
ein etwas schmachtend seltsamen Klang."Jaguar meiden den Menschen
verehrte Izabella.""Nur im Kampf um ihr Überleben und um das Leben
ihrer Jungen zu schützen greifen sie Menschen an."Izabella
schaute kurz auf ihren Teller,hebt nun wieder ihren Kopf.
"Ihr scheint diese Tiere zu mögen oder gar zu verehren."
Trystan amüsiert über diese Wendung,"Das tue ich.Es hat etwas
mystisches in ihrer Erscheinug.Diese Geschmeidigkeit in ihrer
Bewegung,die Spannung in ihrer Nähe und diese enorme Kraft."
Trystan nahm kurz die Serviette vor den Mund."Ich kann die
Indios fast verstehen, dass sie dieses Tier als Gott verehren."
Izabella hob ihren Fächer und flüstert ihrer Tischnachbarin etwas
zu.Ein kurzes Lachen folgte.Was ihren Vater beunruhigt,denn obwohl
er sich vorgebeugt hat,verstand er kein Wort.Gleichwohl musste er sich
gestehen,dass im die Schilderung des Capitano selbst gefallen hat.
Er öffnet den Mund zu einer Frage aber seine Tochter kommt ihm zuvor.
"Stimmt es ,dass diese Indios unverheiratet zusammen leben und gar Kinder
haben ?"Trystan schüttelt den Kopf,"Auf ihre Weise sind auch sie untereinader
verheiratet.Die Hochzeit selbst und die Zeit davor unterscheidet sich aber von
der unseren."Rodriguez hob die Hand aber Izabella war nicht zu bremsen.
Stattdessen kam ein Diener mit der Weinflasche angerannt der die Deutung
missverstanden hatte."Ich habe gelesen ,dass diese Indios fast nackt ihren
Alltag bestreiten ?Ist das bei Männer und Frauen so ?"Rodriguez wurde fast
grün im Gesicht und Trystan zog seinen Kiefer etwas tiefer.

Rodriguez räuspert sich laut,"Ich nehme an unser Capitano
hatte Wichtigers zu tun als sich um nackte Wilde zu kümmern.
Nicht wahr ?"Der letzte Satz klang nach einem Befehl und sein
Blick zu Trystan war eindeutig."Hmm ja sicher !",Trystan aus dem
Konzept geraten stockte etwas.Das spitzbübische Grinsen
in Fernandez Gesicht war auch nicht gerade hilfreich wieder ins
Gleichgewicht zu finden.Dieser beugte sich etwas vor,"Also ich
würde bei passender Gelegenheit gerne etwas über nackte
Schönheiten hören" flüsternd.Trystan bemühte sich Fernandez nicht
anzusehen und ist froh als er Rodriguez's Aufforderung die Tafel aufzuheben
hört.
Die Mauern des Innenhofs spiegelten das flackern der Kerzen wieder.
Es war etwas kühler hier.Zwei Diener bewirteten die Anwesenden mit
Kaffee oder kühlem Wein.
"Die Rosen sind meines Vaters dritte Leidenschaft.Nach seinen
Fechtkünsten und Pferde",setzt Izabella das Gespräch wieder in Gang.
"Die schönsten Blumen,die schönsten Pferde und ein ereignisreiches
Leben",Trystan sinnierend und sieht tief in ihre Augen die knapp über
dem Rand des Fächers zu sehen sind."Was für ein glücklicher Mann euer
Vater sein muss."Sie wippte etwas mit dem Fächer und wedelte etwas
heftiger damit."Ihr liebt Rosen?",antwortet sie mit ruhiger Stimme.
Ihre Begleiterinnen drängen sich leise lachend näher zu ihr und
beobachten ihn."Oh ja , wilde arabische Rosen vor allen anderen",
röhrt Fernadez hinter Trystans Rücken hervor.Er hatte schon ziemlich
getrunken und die Schranken zwischen seinem Vorgesetzten lockern sich
im selben Masse wie seine Zunge."Arabische wilde Rosen?",Izabella
und ihre Begleiterinnen tauschen sich kurz schweigend Blicke aus.
Eine der Begeiterinnen hebt ihre Brauen und schwenkt ihre Pubillen
kurz zu Trystan.Izabella wendet sich ihm wieder zu, neigt ihren Kopf
etwas zur Seite,"Und wie nennt ihr diese Rose?"Ihre Begeiterinnen
verstecken ihre Gesichter hinter ihren Fächern und fangen an zu Kichern.
Rodriguez zuckt in diesem Moment wie vom Blitz getroffen herum.
Er war in der Nähe,nicht in Hörweite.Sein Verwalter hatte ihn in Beschlag
genommen.Das fröhliche Lachen der Frauen hörte er wohl und alarmierte
ihn.Schnellen Schrittes nähert er sich der Gruppe,"Ich hoffe meine
Anwesenheit stört nicht in dieser fröhlichen Gesellschaft."
Trystan glaubte etwas spöttisches in den Augen Izabellas zu
sehen,"Durchaus nicht Vater, unser Gast ist ein Freund der Botanik
wie ihr."Rodriguez blickt kurz zu Trystan.Fagt sich etwas
verwundert was an Botanik so amüsant wäre.Er wittert eine Verschwörung.
Das leise Gelächter der Frauen scheinen seinen Verdacht zu bestätigen.

Etwas später ..

Enttäuscht über den Verlauf des Abends streckt sich Trystan
auf dem Bett aus.Starrt an die Decke und lenkt seine Gedanken in
Richtung seiner Aufgabe.Wie wird El Lobo wohl vorgehen?Die
Mannschaft hat er auf  sorgfältig ausgewählte Positionen rund
um das Anwesen postiert."Aus Gewohnheit!",kommentierte er auf
den fragenden Blick von Don Rodriguez.Noch in Gedanken auf dem
Rundgang schläft er ein.
Ein dumpfes Geräusch, er schreckt auf und horcht in die Stille .
Das Geräusch ähnlich einem Scharren gefolgt von einem
leisen Poltern.So glaubt er zumindest zu hören.Ein Bediensteter
der vielleicht gestolpert ist ?  Er greift nach der Pistole,
welche er auf einem nahestehenden Tisch abgelegt hatte.Prüft kurz
den Sitz des Zündhütchens und spannt das Perkussionsschloss.
Er tastet nach seinem Dolch in seinem Gürtel während er sich
leise der Türe nähert.Nochmals glaubt er ein kurzes Poltern zu
hören.Er reisst die Türe auf mit der Pistole im Anschlag.
Rodriguez bulliger Kämmerer sinkt vor ihm zu Boden.Mit einer Hand
hält er eine klaffende Wunde in der Halsgegend zu.
Trystan feuert sofort auf die Gestalt welche hinter dem Diener steht.
Diese trägt einen kurzen schwarzen Umhang mit Kapuze. Die
Kapuze tief genug ,dass sie den oberen Teil des Gesichts bedeckt.
Die Wucht der Kugel reisst den Unbekannten rückwärts an die Wand
gegenüber.Trystan reisst seinen Dolch aus der Scheide und versucht
gleichzeitig die Pistole herumzuwirbeln um diese am Lauf gepackt als
Keule zu benutzen.Er hat allerdings vergessen ,dass er keine Handschuhe
trägt.Mit einem kurzen Schmerzenslaut lässt er die Waffe fallen.
Der Attentäter hat sich in der kurzen Zeit von Trystans Missgeschick
schwer atmend von der Wand wo er hingestolpert war abgestützt und
rennt taumelnd los.Trystan setzt ihm hinterher.Panisch wird Trystan bewusst,
dass der Fluchtweg sich ihn Richtung Don Rodriguez Schlafgemach befindet.
Dessen Türe steht offen und ein schwaches Licht dringt in den Korridor.
Der Eindringling dreht sich zur Türe aber ihm Türrahmen bleibt er plötzlich
wie angewurzelt stehen. Eine lange Klinge hat sich in sein Leib gebohrt und
er sinkt mit einem gurgelnden Schrei auf die Knie.Trystan packt die Kapuze
und reisst die zuckende Gestalt rückwärts zu Boden.Don Rodriguez's Blick
hat etwas triumphierendes als Trystan ihn ansieht um sich zu vergewissern,
dass er unversehrt sei.

"Ist er ..",Fernandez Stimme in seinem Rücken.Trystan
blickt auf die sich windende Gestalt am Boden.Das Gesicht
durch die von Schmerzen verzerrten Züge wirkt fratzenhaft.
Trystan blickt kurz in den Korridor .Er mustert die reglose
Gestalt des Kämmerers."Tot!",Fernandez bevor er noch fragen
kann."Den Soldaten auch ... erwürgt."Trystan versucht einen
klaren Gedanken zu fassen.Erst jetzt wird ihm die Anspannung
bewusst.Seine Handfläche welche den heissen Pistolenlauf
berührte brennt wie Feuer.Sein Puls scheint zu rasen und der
Magen bäumt sich auf."Nur das nicht ..",mahnt er sich selbst.
"Nicht in meinem Haus",auf die Bitte den schwer verletzten
Gefangenen versorgen zu dürfen.
"Wir haben uns das zu leicht gemacht ..",Fernadez mit Blick zum
Boden.Trystan pflichtet ihm nickend bei,"Warum hat er es jetzt
versucht und nicht nach unserem Abzug?"

Fernandez folgt kurz seinem Blick wo er Izabella vermutete.
"Vergesst sie Don Trystan.Wir sind hier in Europa.Diese
tiefen Gräben zwischen den Gesellschaften überwindet nicht
einmal die Liebe."Trystan zuckte nur mit den Schultern.
"Geniesst die Freuden mit euren arabischen oder anderen Rosen.
Das wiegen ihrer Brüste wenn sie sich über euch beugt.
Die Feuchte ihres Geschlechts auf eurem Becken,wenn
sie sich auf euch setzt.Ihr sanftes Stöhnen betörender als
der Gesang der Syrenen..."Trystan unterbricht ihn mit einem
Räuspern,"Meine Sinne sind auch ohne eure Schwärmerei schon
auf Berg - und Talfahrt.Es reicht... an die Arbeit.

 

Fernandez betrachtet Trystan mit Sorge.Er scheint zu überlegen.
Eifersüchtig nicht an seinen Gedanken beteiligt zu sein lehnt er
sich zurück und stösst einen kurzen aber hörbaren Rülpser aus.
Es scheint zu wirken.Trystan sieht in an und grinst kurz,
"Ihr wirkt trotz allem so zufrieden?"Fernandez richtet sich
umständlich aus seiner liegenden Haltung hoch,"Ich zufrieden ?"
"Trotz allem ?"Absichtlich betonend den überraschten Tonfall.
"Capitano",er unterbricht kurz weil sich bei ihm diesmal tatsächlich
der Magen meldet.Er würgt den Ausstoss kurz ab,"wir haben etwas
mehr als nichts."Wiegt den Kopf,"Ihr müsst doch zugeben ,dass
diese Jagd eine neue Richtung angenommen hat.""Kein verwirrter
Geist, wie wir anfangs dachten, sondern organisierte,gedungene
Mörder."Trystan nickt kurz und scheinbar immer noch in Gedanken
versunken,"Diese Art von Jagd ist neu für mich.Es ist einfacher
der Spur eines flüchtenden Sklaven oder einfachem Verbrecher zu
folgen.""Wir haben nur den Vorteil einiger Tagen,vielleicht ein
bis zweier Wochen, bis sie das Fehlen dieses Mannes bemerken."
Fernandez runzelt die Stirn,"Wenig Zeit einen Plan vorzubereiten."

Als hätte er brüchiges Pergament zwischen den Fingern.
Abwesend träumerisch betrachtet er die Münze immer wieder.
"Peso de a ocho .. , fast ehrfürchtig flüsternd."Prägung
aus Potosi 1728",Trystan dreht sich zu Fernandez.Dieser
räuspert sich kurz und hält ihm die flache Hand hin.
"Wieviele sind in seinem Beutel ?"Trystan lässt das Stück
auf seine Handfläche fallen.Fernandez wiegt sie in seiner
Hand krümmt seine Lippen etwas und nickt."Wieviele waren in
seinem Beutel ?Zwanzig Stück nicht wahr ..? Trystan grinst ihn
an."Seit ihr beleidigt wenn ich die euren dazu zähle?"
Fernandez's Kopf senkt sich leicht zur Seite.Seine Blick aber
zeigt keinerlei Regung,"Also dreissig ...viel Geld für so einen
Herumtreiber." 

"Viel neues Geld, viel seltenes Geld .."echot Trystan
immer noch abwesend wirkend.Fernandez beobachtet ihn .
Die Tatsache das er sich seinen Anteil aus dem Beutel
des Mörders genommen hat beunruhigt ihn aber nicht.
der Kerl ist tot .. Schweinefutter und braucht es nicht
mehr.Der Peso de a ocho ist ein gültiges Zahlungsmittel.
Als hätte ihn etwas gestochen fährt er hoch.In Trystans
Blick erkennt er, dass auch dieser einer ähnlichen
Schlussfolgerung zu folgen scheint."Man muss reich sein
um so etwas über längere Zeit zu horten."Trystan etwas
erstaunt," ..oder eine Kriegskasse ?""Kriegskasse wieso?"
Trystan unterbicht ihn,"Càdiz Cortes hat eine Kriegs - und
provisiorische Staatskasse aus Silber."Trystan lehnt sich
zurück,"An einer weiteren Schwächung des Königshauses
würden sie am meisten provitieren."Fernandez sieht kurz
die Münze an,"Hier im Norden sind die meisten Gebiete
noch königstreu..""Hmmm ",grunzt Trystan."Und die Zeit
arbeitet gegen die Cortes."Bevor Fernandez seine Frage
äussert,"Der Franzmann versammelt ein Heer an unseren Grenzen."
Als könnte Fernadez die Grenze sehen dreht er sich kurz um.
Wieder zu Trystan hingewandt,"Die Franzosen? Schon wieder ?"
"Das macht keinen Sinn !"

"Die Wiederherstellung der alten Ordnung, mein Freund..,"
Trystan lehnt sich zurück an den Stamm des kleinen Baumes
in dessen Schatten sie sich zur Rast zurüchgezogen haben.
"Der Absolutismus in Europa fürchtet die Saat Napoleons
noch immer.Louis der Achtzehnte ist wieder auf Frankreichs
Thron.Ein Garant dafür,dass sich nichts ändern wird.Es wird
diesmal kein Bürgerkrieg aufflammen ,wenn sein Heer unsere
Grenzen überschreitet. Ferdinand selbst hat sie gegen die
Cortes von Cadiz zu Hilfe gerufen.Die Cortes von Cadiz steht
auf militärisch schwachen Füssen."Er hält mit ernstem Gesicht
die Münze hoch,"Sie haben uns Geld geboten.. silberne Münzen."
Fernandez mit gespielt spöttischer Geste,"Wieviel hätten die
einem einfachen Sergeanten geboten?"

Ein guter Fang !

Fernandez beeilt sich mit Trystan Schritt zu halten.
Die kleine Polizeistation von San Sebastian hat nur
zwei Zellen im Kellergewölbe. Der Grössere der beiden
Räume hatte genug Platz für einen kleinen Tisch und zwei
Stühle.Über Trystans Schultern erkennt Fernandez die
ersten Eindrücke der Zelle.Das flackernde Licht erzeugt
ein gespenstisches Schattenspiel auf dem Mauerwerk aus
groben Steinen.Trystan stellt sich mit einem Schritt
hinter den Tisch und setzt sich.Jetzt sieht Fernandez
auch den Gefangenen.Flankiert von zwei Bewachern kniet
er vor dem Tisch.Fernandez liess sich mit einem kleinen
Seufzer in den zweiten Stuhl fallen.Seine leichte
Verletzung an der Seite bereitet ihm etwas Schmerzen bei
jeder heftigen Bewegung.So wie jetzt, wie er sich auf dem
Stuhl so bequem wie möglich macht. Er verschränkt seine
Beine, lehnt sich zurück und mustert die kniende Gestalt
zum ersten Mal seit er den Raum betrat."Anfang dreissig,
kräftige Gestalt",analysiert er vor sich hin.Die Erinnerung
an die gestrigen Ereignisse leben plötzlich wieder auf.
"Beinahe hätte er ..!",Fernandez verschränkt seine Hände um
seine Regungen zu verbergen.In lebhaften Gedanken malt er
sich aus ,was er ihm alles antun würde falls er nicht geständig
wäre.

Missmutig betrachtet er jegliche Bewegung des Gefangenen
hoffend irgendwelche Unsicherheiten oder gar Furcht zu
entdecken.Zu seiner Enttäuschung ist aber nichts dergleichen
festzustellen.Zwar blickt dieser fast unbeweglich mit gesenktem
Haupt auf die Tischplatte aber seine fast versteinerten Züge
verraten nichts über seinen Gemütszustand.Fast bewundert er
dessen Haltung.Wurde der Gefangene doch seit seiner Festnahme
nicht einen Augenblick in Ruhe galassen.Die ständigen Schikanen
seiner Bewacher in den letzten vierundzwanzig Stunden hatte er
fast ohne nennenswerte Gemütsregung über sich ergehen lassen.
"Keine Minute Schlaf,nichts zu Essen und nur ganz wenig Wasser,
welches er allerdings sofort gierig schluckte..",rapportierte
sein Korporal."Ansonsten hat er keine menschliche Regung gezeigt."
Fernandez nickte kurz und rieb sich seine schmerzende Seite.
Er schielt zu Trystan hinüber,in der Absicht sich zu beruhigen.
Dieser wühlt mit stoischer Ruhe in den Habseligkeiten seines
Gefangenen herum."Seines Gefangenen..", so hatte er betont.
Ein Befehl oder noch besser eine Beanspruchung dieser Person als
wäre es ein Gegenstand.Trystan betrachtete mit scheinbarem
Interesse die ausgebreiteten Gegenstände.Immer wieder richtet
er kurz seinen Blick auf die kauernde Gestalt.Auch ihm ist diese
scheinbar durch nichts aus der Fassung zu bringende Haltung nicht
ganz geheuer."Wie man Menschen oder Tiere jagd und stellt ist
mein Geschick.""Aber wie jagd man seinen Geist?"Trystan stützt
seinen Kopf auf seine linke Hand und fingert fast spielerisch mit
den vor ihm liegenden Gegenständen."Eine Treibjagd mit Worten?"
"Mit Sätzen zermürben wie eine verfolgende Hundemeute?""Kann man
die Schwächen der Instinkte, welche bei der Jagd angewandt
auch gegen den Intellekt verwendet werden?""Die Folter ,gewiss eine
Option",grinsend wendet er kurz seinen Kopf zu Fernandez."Seine
Leute sind wahre Künstler in diesem Fach.Aber erfahre ich dann
auch wirklich die Wahrheit ?"Mit einem kurzen Befehl wies er die
Wache an den Raum zu verlassen nicht ohne sich nochmals den
Sitz der Fesselung vergewissern.Selbst das klirrende Geräusch
des Schlosses erzeugte keine Regung seitens des Gefangenen.
Regungslos verharrt er in seiner Haltung.
Trystan greift in den Beutel und hebt die mit Münzen gefüllte
Hand leicht darüber.Er kippt seine Handfläche zur Seite und
lässt die Münzen einzeln zurück in den Beutel fallen.Nur das klimpern
des Geldes ist im Raum zu hören."Nummer vier ,heben sie ihren Kopf."
Trystan spricht mit ruhiger Stimme.Mehr amüsiert denn überrascht
hebt der Angesprochene seinen Kopf.Seine dunklen Augen kreuzen
Trystans Blick und richten sich danach auf die letzten fallenden
Münzen."Sehr wohl ,ich nenne euch Nummer vier",Trystan lehnt sich
zurück,"Nummer vier ist alles was von ihnen diesen Raum wieder
verlassen wird."

"Wir hier ..",Trystan macht mit seinem linken Arm eine ausladende
Bewegung in Richtung Fernandez,"wir alle sind die einzigen Zeugen
ihrer verbleibenden Existenz."Trystan bemüht sich mit fester und
ruhiger Stimme zu sprechen, denn sein Gegenüber sah ihm mit
völliger Gleichmut in die Augen.Es scheint so ,dass er sich nicht
um sein Leben fürchtet."Mein einziges Interesse an eurem Dasein
sind die Morde, die ihr zweifellos begangen habt und deren Motiv."
"Ich bin Capitano der königlichen Dragoner und mittels dieser
Vollmachten des Königs ermächtigt über euer Schicksal zu verfügen."
Trystan entfaltete das Schreiben und hielt es ihm vor sein Gesicht.
Zum ersten Mal bewegten sich die Augen von Nummer vier.Seine Züge
verrieten eine gewisse Neugier während er das Schriftstück zu studieren
scheint.Nach kurzer Zeit blickt er wieder auf.Seine Züge glätten sich.
"Lesen und schreiben könnt ihr ?""Ihr verfügt über Schulbildung."
Trystan versucht gleichmütig zu wirken.Nur ein kleiner Sieg. Aber
mit jeder Regung oder Geste öffnet Nummer vier eine Türe.Einen
Spalte manchmal nur."Jeder hat Schwächen ..", hatte er Fernandez
sein Vorhaben erklärt."Der Jäger beobachtet sein Wild bevor die
Jagd beginnt.""Sein Verhalten..fühlt es sich sicher oder zeigt es
Nervosität,ist es gar panisch ?""Neigt es zu kurzen fluchten oder
legt es  weite Strecken zurück?" Trystan lachte kurz über das
verwunderte Gesicht Fenandez,"Ich bin mir nicht sicher, ob das
funktioniert.""Nennen wir es neumodische Methoden."
"Gebt mir drei Tage, dann lassen wir eure Fleischer walten."
"Er soll sich in diesen Tagen unsere Anwesenheit als Abwechslung
oder Last empfinden.""Wir werden sehen ..",antwortete Fernandez
missmutig.Er war sich sicher, dass sein Capitano falsch lag.
Aber er war nun mal der Capitano.

*************************************

"Ich bin der Sohn des Conde Felipe Marechal y Montego, versteht ihr",
eine Mischung aus Wut und Hilfosigkeit begleitet seine fast schnaubend
ausgesprochenen Sätze.Tristan sass zwar bereits auf seinem Pferd aber
selbst von oben herab sehend wirkte der Sohn des Condes in seiner Gestik
bedrohlich. Nicht seine Person, sondern seine Beziehungen waren eine
Bedrohung. Don Felipe ,Cousin des Königs dritten Grades, ehemaliges
Mitglied des Kronrates. "Ihr bringt mir das Fell dieses Ungeheuers, hört
ihr?""Lasst diese Kreatur der Hölle von euren Hunden zerreissen. Ich verlange
es von euch." Ohne ihn und schon gar nicht Fernadez noch eines Blickes zu
würdigen betrat er das Haus.Fernandez hatte während der ganzen Unterhaltung
auf seinen Sattelknauf gesehen. Verstohlen sieht er unter seinem Hutrand
hervor und als er feststellt,dass Don Jaime im Haus verschwunden ist, gibt
er seinen Berittenen per Handzeichen das Signal zum Aufbruch.
Er betrachtet Trystans Rücken welcher ein kurzes Stück vor ihm reitet und
rätselt vor sich hin bezüglich seines Zustandes. Schliesslich ist seine
Neugier stärker als die Distanz zu seinem Vorgesetzten.
Trystan wendet den Kopf zu ihm und Fernadez wundert sich über dessen fast
vergnügt wirkende Miene.Trystan nickt ihm zu,"Wir brauchen dringendst einen
Wolf." Fernandez durch die gute Laune seines Capitanos überrascht schaut
einen Moment zur Seite und erwidert wieder zu Trystan zu gewandt,"Hoffentlich
trägt der Kerl einen Mantel." Als Trystan mit unverständlichem Blick ansieht,
"Na ja von wegen ihn Stücke reissen." Trystan verzieht den Mund und blickt
nach vorn. "Der Zorn eines Mitgliedes der königlichen Familie ist gefährlicher
als das Schrapnell auf dem Schlachtfeld. Es trifft jeden der in seiner Streuung
steht.""Also werdet nicht zu übermütig." Fernandez wog seinen Kopf.Er versucht
möglichst unbeiindruckt zu wirken. Wohl aber war im klar was damit gemeint war.
"Ich bin beruhigt ,dass ihr eure Beharrlichkeit beibehaltet."Als Trystan sich
mit fragendem Blick nach ihm sieht ergänzt Fernandez mit einer Kopfbewegung nach
vorne,"Wir reiten nach Westen ,wo wir das nächste Opfer vermuten."
"Leider wissen wir aber nicht welches es sein wird", so Trystan."Deshalb sind
wir gut beraten ihn auf dem Weg dahin zu erwischen.""Noch einmal zu spät kann
uns nicht nur die Protektion des Präfekten ,sondern auch den Kopf kosten."
"Der nächste  Ort ist eine kleine Stadt namens San Sebastian", Fernandez
sinnierend,"Da kann man sich gut orientieren ohne aufzufallen.""In der Menge
verschwinden."Trystan nickt,"Er hat höchsten 4 Stunden Vorsprung und muss
vorher noch seine Kleidung waschen oder zumindest wechseln." Fernandez
wusste was gemeint war. In seiner ganzen Dienstzeit hatte er nichts
Schlimmeres gesehen. Er schüttelt den Kopf und begegnet Trystans Blick.
"Dieser hier ist kein gewöhnlich gedungener Mörder.""Zerfleischt hat er den
Conde.""Er muss es mit einer sichelförmigen Klinge ... .""Genug .. es reicht",
Trystan unwillig."Es reicht, das ich heute keinen Appetit mehr haben werde."
Fernandez grinst kurz aber ein energischer Blick Trystans liess in das Thema
wechseln,"Noch ein Unterschied zu den anderen Wölfen ist; er stiehlt."
"Ihr meint den Ring ,wovon Don Jaime gesprochen hat?" Trystans Miene hatte
etwas misstrauisches.Fernandez aufrichtig beleidigt,"Capitano , ich bin gewiss
kein Engel.Aber einen goldenen Ring mit königlichem Siegel würde ich auf jedem
einsamen Acker liegen lassen." Trystan senkte kurz sein Haupt in Fernandez
Richtung und brummte eine Entschuldigung.
Die Rufe mussten aus der Richtung hinter der Wegbiegung stammen. Sie treten die
Pferde in die Flanken.Sie halten im Galopp auf die winkende Gestalt zu ,die sich langsam aus der
Biegung löst.Gut gekleidet wie Trystan bemerkt als er sein Pferd kurz vor ihm
zügelt. Dieser weicht kurz vor dem schnaubenden Tier zurück, "Ein Glück euch
zu sehen, ich und meine Gehilfenschaft wurden überfallen." "Mein Name ist
Javier Garcia Rodriguez ,ich bin Tuchhändler aus Madrid." "Überfall?", wieder-
holt Trystan und sieht sich um." "Ja drei Männer brachen an dieser Stelle
plötzlich aus dem Gebüsch.""Einer hatte eine Pis.. " "Drei habt ihr gesagt",
unterbricht ihn Trystan und bewegt, sich auf des Kaufmanns Begleitung zu.
"Ja drei Bewaffnete ..", der Kaufmann versucht Schritt zu halten. Trystan sah
sich kurz um. Fünf Maultiere und drei des Kaufmanns Diener standen dichtgedrängt
an der Innenkante der Biegung. Direkt vor den Maultieren lag eine noch lebende
Gestalt in eine Decke gehüllt. Etwas entfernt noch eine. Sie lag in einer Blutlache
und niemand schien besonders Notiz von ihr zu nehmen. Trystan versucht trotz
aufkeimender Enttäuschung im ruhigen Ton zu sprechen ,"Einer von diesen
Spitzbuben, nehme ich an." Wippt mit den Kopf in dessen Richtung.Eifrig nickend
bestätigt dieser seine Beurteilung.Trystan beschleunigt seine Schritte.

Fernandez sieht wie Trystan wie angewurzelt vor der
liegenden Gestalt zum Stehen kommt. Er beschleunigt
seine Schritte und schnauft kurz aus dem offenen Mund
als er neben Trystan auftaucht. Dieser würdigt ihn mit
einem kurzen Blick .Fernandez sieht kurz zum leblosen
Körper hinunter und verzieht angewidert sein Gesicht.
Fast gleichzeitig sehen sie nach dem Kauffmann und nachdem
sie sich überzeugt haben , dass er noch ausser Hörweite ist,
"Kein Zweifel, die  Wunde ähnelt deren des Condes.", Trystan
flüstert und schielt über die Schulter nach Rodriguez.
Fernandez nickt nur, verzieht seinen Mund etwas und richtet seine
Aufmerksamkeit wieder dem Toten zu. Er zweifelt jedenfalls nicht
einen Augenblick an dessen Tod.Der Boden trocken und staubig
hat keine Blutlache bilden lassen. Ein grosser dunkler Fleck
vor der klaffenden Wunde an der Bauchdecke hatte sich gebildet.
Die Hände blutverschmiert auf dem Bauch lassen erahnen ,dass er
noch am Boden liegend um sein Leben rang.  
Wie auf ein geheimes Zeichen drehen sich beide zum herannahenden
Händler hin. Er war bereits im fortgeschrittenen Alter und etwas
beleibt. Das Hasten scheint ihm Mühe zu bereiten, denn auf seiner
Stirn sind einige Schweissperlen gut sichtbar und diese schickten
sich an über sein Gesicht zu rieseln. Dem zuvorkommend wischt er sich
energisch mit seinem Ärmel über die Stirn. Die Haltung von Trystan und
Fernandez scheinen ihn zu verunsichern."Ich ähem..", stammelt er.
"War das das Werk  eines eurer Diener, Don Rodriguez?", Trystan ungeduldig.
Don Rodriguez 's rechte Hand hob sich ewas für eine beschwichtigend
erscheinende Geste.

5. Aug, 2016

Dunkle Pfade ...

"Du bist dran..!"Ich hatte das schon oft gehört.
Dieser Satz befördert dich an die Spitze.
Du gehst/schleichst oder was auch immer den anderen
voran.In Sichtweite deiner Gruppe aber allein voraus.
Für 4 Stunden bis zum Morgengrauen 10 oder 20 Meter
weg von der Gruppe.Jeder ist mal dabei.
Es ist Mitternacht im Niemandsland.Stockdunkel und
brütend heiss.Die Nächte sind in der Regenzeit genau
so heiss wie am Tag.Der Schweiss tritt bei jeder Bewegung
aus allen Poren.Rinnt in Strömen übers Gesicht,über den
Nacken.Wie ein Schwamm der langsam ausgedrückt wird.
Ich kauere am Rand einer kleinen Lichtung.Ich erkenne
deren Ausmasse ganz allmählich.Ich verharre in dieser
Position und warte.Die Dunkelheit sofern man sie nutzt
und nicht fürchtet öffnet die Sinne.Ein Sinnesrausch
gepaart in diesem speziellen Fall mit Schüben von
Adrenalin.Chemie und Bio in Höchstform.Das Gehör,die
Sehstärke,Wahrnehmungen aller Art im Turbomodus.
Schon erstaunlich was es auf dunklen Pfaden zu entdecken
gibt.Langsam zeichnet sich unter meinen Blicken ein
genaueres Bild meiner unmittelbaren Umgebung ab.
Allmählich erscheinen Baumstämme klarer sogar die Borke
ist wenn auch nur ansatzweise zu erkennen.
Ich sehe plötzlich die Blätter an den Büschen und achte
darauf das sie sich mit dem Wind und nicht dagegen wiegen.
Ich nehme Gerüche auf die zum Dschungel gehören oder auch
nicht.Hmmm.. jetzt eine Zigarette. Bloss nicht !
Die Glut wäre weit zu sehen und der Geruch wäre fremd.
Raucher kann man riechen auch wenn sie noch so gut getarnt
sind.Ich habe mich mit Dreck vollgeschmiert um mein Laster
zu neutralisieren.Keine Gedanken ..und falls sie kommen.
Schüttle sie ab wie eine lästige Fliege.Träume sind gefährlich
hier.Ich schaue zurück ich kann meinen Hintermann kaum sehen.
Ich mache ein Handzeichen "Los".Langsam erhebe ich mich.
"Langsam und vorsichtig den Fuss aufsetzen als würdest du
barfuss gehen":hatte er uns beigebracht.Er hatte Erfahrung.
Sie hatte ihn überleben lassen.Wenn auch mit Narben.
Er war ein guter Lehrer.
Ich setze Fuss um Fuss.Weiter am Rand der Lichtung entlang.
Immer wieder umsehen. Der Gewehrlauf folgt den Augen.
Den Finger am Abzug."Aber nicht verkrampfen.. sonst verzögert
das eure Reaktionszeit":noch eine der vielen Belehrungen.
Nicht das .. und nicht das .. usw..Instinktiv nicht bewusst.
Das erhöht deine Chance am Leben zu bleiben .
Nicht denken nur funktionieren ,dass lässt dich später auch
ruhig schlafen.Ich träume nie .. so glaube ich jedenfalls.
Nie .. ? Sie zupfte mich am Arm:"Alles in Ordnung?"
"Du hast irgendwas geflüstert ..habe ich aber nicht verstanden."
Sie sprach thai und englisch ..deutsch nicht so gut.
Mein Hand spürte ihre Haut .. wie Seide. Ich konnte mich
nicht erinnern geträumt zu haben.Weder gut noch böse.
Jeden Schritt langsam aufsetzen.Falls da ein Ast oder die
Schnur einer Sprengfalle ist kann ich den Fuss noch rechtzeitig
zurück ziehen.
Die Nächte hier sind laut nicht leise.Unablässig schreit und
pfeifft etwas.Man muss schnell lernen welche Geräusche als
Gefahr und welche harmlos sind.
Wie ein Storch im Gemüsebeet stacke ich voran.
Ich bleibe stehen und senke mich in die Hocke das Gewehr im
Anschlag den Lauf in Blickrichtung .Ich hebe die Hand um meinem
Hintermann zu verständigen,dass ich entweder dass Gelände
sondiere oder etwas entdeckt habe. Das Zeichen wird weitergereicht
an die ganze Gruppe. Rundum Verteidigung. Jeder der Gruppe hat
eine für diesen Fall eine definierte Aufgabe zugeteilt bezüglich
des Abschnitts welchen er zu überwachen hat.
Ich mache das vereinbarte Handzeichen zur Erkundung.
Ich erhebe mich wieder aus der Hocke und schreite weiter .
Eine enge Stelle vor mir.Ein idealer Hinterhalt.
Langsam taste ich mich vorwärts.Sehe mich um und schreite weiter
in die Dunkelheit.Man erledigt das mit der Zeit als Teil einer
Aufgabe.Wie irgendeine Arbeit.Darüber nachdenken ist lebensgefährlich.
Man nennt das zum Beispiel: vielleicht "Koller" oder "Panik"?
Es gab noch weniger höfliche Ausdrücke.
Es äussert sich verschieden wie:"Chef ich kann heute nicht ...
keine Ahnung .. ich weiss nicht..! ich .. Hilflosigkeit.
Ich habe mich immer abgewandt.Ich wollte das nicht sehen und
nicht hören.Als wäre es eine ansteckende Krankheit.
Er hatte sich das wahrscheinlich nicht so vorgestellt.Eine
einfache Erklärung. Worauf habe ich mich da nur eingelassen.
Ist das labil ? Ich hatte mir diese Frage nie gestellt und habe
deshalb auch keine Antwort.Das Leben ist nun mal ein Weg .
Wer die beleuchtete Hauptstrasse verlässt benutzt die dunklen
Pfade.Das sollte man wissen.
Es ist kein Hinterhalt. Ich winke meinem Hintermann zu.
Ich setze weiter den einen Fuss vor den anderen.
An das Kräuseln im Magen wenn ich einen Widerstand beim
Aufsetzen des Fusses spüre habe ich mich gewöhnt. Ich ziehe den
Fuss zurück.Untersuche die Stelle und weiter.
Die vier Stunden enden kurz vor Sonnenaufgang.
Ich winke meinem Hintermann.Er weiss schon.

Die Stille danach .....

War das die Letzte? Frage ich mich.Fragen sich wohl alle.
Erst jetzt wieder bemerke ich mein Hemd , wie es klebrig an meinem
Rücken haftet.Schweiss der über das Gesicht rinnt und in den
Augen brennt.Hastig wische ich mit dem Ärmel über mein Gesicht.
Reibe kurz und heftig meine Augen mehr genervt als störend
empfindend. An Beschuss mit Granaten gewöhnt man sich wohl
nicht.Diese Ungewissheit und Panik während man das kurze
Pfeifen vor dem Einschlag hört.Falls man es noch hört.
Der Knall und die zugehörige Druckwelle falls ein Einschlag
in unmittelbarer Nähe erfolgt, betäubt das Gehör und lässt die
Wahrnehmung ähnlich eines Vollrausches erscheinen.
Störfeuer wird von beiden Seiten zu unterschiedlichen Zeiten
über eine imaginäre Frontlinie abgefeuert um den Feind beim
Einsickern ( infiltrieren so der Fachausdruck) ins eigene Gebiet
zu stören.
Hier im Niemandsland. Der unsichtbaren Zone zwischen den
Reihen zweier Feinde. Das Gebiet der Sprengfallen, Späher
der Artillerie, der Scharfschützen ..und Patrouillen.
Die Salven des Sperrfeuers werden häufig in der Dämmerung
abends oder morgens eröffnet. Diese Zeitspanne, so nach
militärischen Regeln (hier) soll am Günstigsten sein,
Kolonnen zwischen die gegnerischen Linien zu schleusen.
Günstig deshalb, weil auch die Natur in dieser Spanne
geräuschvoll erwacht. Oder in der Regenzeit (zumindest hier )
häufige Schauer zu erwarten sind. Wie ein akustisches Tarnnetz
wirkt das Brasseln des heftigen Regens. Wie eine Decke breitet
es sich über das Scharren der Stiefel, das leise Knacken der
Verschlüsse, jegliche menschlichen Geräusche. Es ist schwierig unter
diesen Umständen auf grössere Entfernungen mit einzelnen
Spähern etwas auszumachen. Die Patrouillen bewegen sich bis
auf die Höhe dieser unsichtbaren tödlichen Grenze und manchmal
auch weiter.In Schützenlinie oder - kolonne je nach Bedarf des
militärischen Zwecks oder von den Bedingungen des Geländes
gefordert. Schützenlinien/-kolnnen entspringen der militärischen
Geometrie. Eine weit auseinandergezogene Zickzacklinie, die
bei überraschendem Beschuss gewährleistet, dass nicht alle Soldaten
gleichzeitig getötet werden können.
Noch vor Kurzem hatte ich mich während einer Rast in die Nähe eines
grossen Baumes gekauert. Der Regenguss hat alles aufgeweicht.
Die Haut meiner Hände sind runzlig und trotz der weiter anhaltenden
Hitze fast gefühllos. Hinsetzen - Fehlanzeige.

Match und bei jedem Schritt hat man das Gefühl als würden tausend
Hände nach den Stiefeln greifen um sie festzuhalten.
Meine Kleidung klebt aus einer Mischung Wasser und Schweiss an
jedem Winkel meines Körpers.Bei jeder Bewegung fühle ich den klebrigen
Stoff.Hier unter "meinem" Baum versuche ich während der Rast all
dem für einen Moment zu entgehen.Zerre etwas Trockenfleisch aus der
ebenfalls von Wasser triefenden Tasche meines Hemdes. Wickle die
spärlichen Streifen aus dem ölig anfühlenden Papier und schiebe
etwas davon zwischen die Zähne.Das Kauen der zähen Fleischstreifen
wirkt etwas euphorisch auf mein Gemüt. Lässt die brennenden Muskeln
der Oberschenkel kurze Zeit vergessen. Mein Vordermann winkt .. Weiter !
Nicht lange ! Das kurze schrille Pfeiffen warnt meist zu spät vor dem ersten
Einschlag.Flach auf den Bauch.Du kannst nichts Anderes tun.
"Nicht jetzt.., oder Sche.... ",je nach Laune. Kultur und Selbsterhaltungs-
triebe lassen sich wahrscheinlich grammatisch  nicht so gut vereinen.
Du presst dich förmlich in den weichen Boden.Oder verharrst zwischen
Baumwurzeln.Wähnst dich sicher.Bis zum nächsten Einschlag.
Laut und kurzer Knall ganz Nahe. Dumpf und etwas grollend wenn weiter
weg.

Es ist jedesmal gleich und doch nicht so wie das letzte Mal.
Einmal versuchst du dich in den weichen morastigen Boden
zu verkriechen.Hälst die Mütze mit einer Hand fest und
senkst den Kopf so flach es geht gegen den Boden.Sicher ?
Ein trügerisches Gefühl der Sicherheit vermittelt auch eine
Bodensenke oder Mulde,Graben oder was auch immer tiefer in die Erde geht.
Man duckt sich da in die tiefste Stelle.Embronial oder flach.
Gedanken oder Ähnliches ? Keine Erinnerung !Du bist zu beschäftigt
das Leben fest zu halten.
"Du bist sicher !""Dich trifft es doch nicht!" Und doch fährst
du bei jeder Detonation zusammen als hätte dich ein Schrapnell getroffen.
Die Muskeln sind unter Dauerspannung.Du öffnest den Mund um den
enormen Druck zu ertragen.Hilft nicht immer.Der Knall ist einfach
zu laut.Die Druckwellen schmettern dir entgegen und setzen Dir
zu als hätte dich eine Riesenfaust getroffen.Du ringst um Luft
als würde dir jemand sein Knie mit seinem ganzen Gewicht auf den
Brustkorb setzen.Selbst wenn sich jemand in deiner Nähe aufhält bist
damit allein.
O. k. ist es wirklich vorbei? Ich höre nicht gut.Ohrensausen ,es wird
mich für den Rest meines Lebens begleiten.Hmmm , schlafen tue ich
trotzdem gut. Man gewöhnt sich wahrscheinlich an Vieles .Ich stecke
den Zeigefinger in den Gehörgang und versuche durch leichtes Vibriren
dieses dumpfe taube Gefühl weg zu kriegen.Ob das wirklich hilft weiss
ich nicht.Manchmal ist der Zeigefinger blutig.Ich sehe mich um und
kontrolliere die Funktion der Waffe.Fast instinktiv,das Resultat
intensiven Waffendrills.Das Magazin sitzt noch fest in der Verriegelung.
Das etwas verdreckte Visir ist schnell gesäubert.Einmal kurz über die
Kimme gezielt... alles in Ordnung.Und immer wieder einen Blick in alle
Richtungen.Ich liege immer noch auf der selben Stelle als der Beschuss
begann.Tief geduckt, ein schlechtes Ziel.Ich hebe etwas den Kopf. Ich spüre
jeden Muskel.Muskelkater vom Hals bis zu den Zehen. Meine Diagnose.Die
anderen? Er hält den Daumen hoch. Er hat scheinbar einen guten Platz.
Wirkt fast fröhlich.Mein Daumen geht ebenfalls hoch.Und dann nochmals
fünf Finger und gleich anschliessend drei. Ich bin die Nummer acht .
Nummer acht lebt und ist gesund.

Ich drehe mich etwas auf die Seite. Die Kleidung ist
von Schmutz und Nässe durchtränkt.Die aufgeschnallte
Ausrüstung und der Stoff von Hemd und Hose tragen fast
dieselbe Farbe.Das helle Braun des aufgeweichten Bodens,
wie Chokoladencreme.Sogar die Konstanz ist ähnlich.
Ein kurzer Versuch den gröbsten Schmutz zu entfernen.
Was machst du da? Hast du keine anderen Sorgen?
Im Moment nicht.Ich lebe ja noch.Der starke Regen und
das rythmische Klatschen der Wassertropfen auf das
Blattwerk der Büsche und Bäume ringsum rückt wieder ins
Bewusstsein.Die Sicht ist schlecht.Dichtes Gebüsch und
schwerer Regen erlauben gerade mal auf maximal fünfzig
Meter etwas zu erkennen.Der Geruch von Phosphor und Graphit
liegt in der Luft.Als hätte jemand ein riesiges Streichholz
entzündet.Kein Vogelgezwitscher oder andere Laute von Tieren.
Die sonst so typisch permanente Geräuschkulisse.Nichts zu hören.
Alles geflohen. Panisch vom unerträglichen Lärm vertrieben.
Und doch.Es wird nicht lange dauern bis zurückkehren und ihre
Reviere,ihre Welt wieder in Besitz nehmen werden.Mit ihren Rufen
und Brüllen jedem sich nähernden verkünden:Dass ist mein Wald.

Dazu ist keine Zeit !Die Antwort auf die Frage
was mit der Nummer zwölf geschehen soll.Kein Grab für
die Nummer zwölf.Auf dem Bauche liegend im Gebüsch hat
ihn jemand gefunden.Die Gesichtszüge völlig entspannt.
Der Tod kam schnell zu ihm,Seine leblosen Augen scheinen
den Boden vor sich zu betrachten.Der Sanitäter sieht auf.
Macht eine Handbewegung.Tot !Durchsucht die Taschen nach
Dingen die seine oder unsere Identität verraten könnten.
Äussere Verletzungen sind fast nicht zu erkennen.Ein
kleiner Splitter hat seinen Rücken durchbohrt.Nummer 12.
Noch nicht mal dreissig Jahre alt ,wie wir alle.Nicht
einmal seinen richtigen Namen,den man aussprechen könnte.
Ein anonymer Kadaver,der irgendwo im Dschungel verrottet.
Seine Familie wird nie erfahren was mit ihm passiert ist.
Nicht einmal die Nachricht seines Todes.Wir bedecken seinen
leblosen Körper mit Laub und sonstigem Grünzeug.Er soll von unseren
Gegnern nicht entdeckt werden.Die Tiere des Waldes werden
ihn trotzdem finden.In spätestens zwei Wochen wird nichts
von ihm übrig sein.Nichts für Romantiker.Wir schleichen uns
davon.

 

Im Halbdunkeln

Der Rauch von selbstgedrehten Zigaretten gemischt mit
dem Geruch von abgestandenem Bier durchzieht die Kneipe.
Es ist schon fast zwei Uhr.Durchs Fenster sieht man
eine gespenstisch anmutende Szenerie des Grenzübergangs
Bornholmersrasse .Mitten in der Nacht ist alles ruhig die
Grenzer schlendern oder stehen etwas gelangweilt erscheinend
am Schlagbaum herum.Der Übergang hier ist nur für Bürger der
BRD und Westberlin.Für Ausländer wie mich gilt Check Point Charlie.
"Woran denkst du ..?",sie kichern,"träumst du von uns?"
"Klar ..!",ich bin fast abgedriftet.Ich bin jetzt fast schon
drei Monate hier und die Dauer meines Aufenthalts neigt sich
dem Ende zu."Das war das letzte Mal für dich..",hat Karl gestern
zu mir gesagt.Es war im Ernst."Die kennen dich jetzt langsam.."
Fraucke und Lee sitzen gemütlich am Tisch gegenüber.
"Müde ..?"Kopfschütteln war die Antwort auf meine Frage.
"Dachtest du, du könntest hierbleiben ?",sie zieht an ihre Zigarette
und sieht dem aufsteigenden Rauch nach."Es fällt mir schwer dazu
etwas zu sagen.. weisst du",erkläre ich.Eine treffende und gleichzeitig
schlechte Antwort.Es ist nicht stockdunkel im Raum. Sie mag es so.
Genug Licht um alles schemenhaft zu erkennen.Mir gefällt das leichte
Schimmern ihrer Haut unter dieser Beleuchtung.Sie dreht sich auf den Bauch.
Sie wartet.Ihre Nähe ,die Geräusche und Erschütterungen die sie bei
jeder Bewegung verursacht.Ich ziehe die Luft tief und langsam durch
die Nase um möglichst viel von ihr zu erwischen.Lehne mich zurück.
Blackfeets nennt man uns wegen der Kleidung. Alles in Schwarz oder
Grau.Damit die Farbe unseres Lebens besser kontrastiert.
Apolitisch,antireligiös,ohne Regeln.Das Leben selbst als Droge.
Keine festen Grenzen.
"Was war der Grund ihres Besuches in der Volksrepublik .." Der Grenzer
bückt sich und verzieht etwas das Gesicht.Das Motorengeräusch stört
ihn glaube ich.Ich murmle eine Entschuldigung lasse den V6 nochmals
kurz aufheulen bevor ich ihn ausschalte.Der Grenzer sieht kurz zur
Motorhaube und grinst,"Ist das der Dreiliter?"Grinse zurück,"Hmmm,
Ghia V6 ..'ne Spitzenkarre."

Sein Blick streift begehrlich über die Konturen
des Wagens."83 er Modell nicht ?"Ich nicke
anerkennend."Das Standlicht vorne links funktioniert
nicht",er ist plötzlich wieder Grenzer.Er weisst mit
der Hand auf den Parkplatz."Da können sie die defekte
Birne austauschen ,während ich ihre Papiere kontrolliere."
Innerlich erleichtert parke ich den Wagen ein.
Ich öffne die Motorhaube.Er steht dicht neben mir und
mustert den Motorraum."Das ist neu in der Baureihe 83",
weisst auf den Motorblock."Sie hatten wohl ein Studium bei Ford?",
scherze ich.Ich begebe mich nach hinten zum Kofferraum.
"Prägt dir jedes Detail deines jeweiligen Fahrzeugs ein"
Karl, so nenne ich ihn,meinte es Ernst."Manche von den
Grenzern sind wahre Autonarren und studieren das spärliche
Material aus dem Westen bis ins kleinste Detail."
"Die könnten so 'ne Karre wahrscheinlich blind auseinander
nehmen und wieder zusammensetzen. Kapiert ?"
Der Grenzer drängt sich fasst an mir vorbei,"Hier sind die
Ersatzteile und der kleine Werkzeugsatz drin."Ich weiss nicht
so recht ob ich mich über seine Neugier freuen oder fürchten soll."
Aus Karls Repetoire,"Bautzen wenn sie dich erwischen.""10Jahre ..oder."
"Weissensee und dann ..",er hält sich den Zeigefinger ins Genick.
Der Grenzer öffnet die Werkzeugtaste,"Einfach gut gemacht,alles
schön sortiert."Diese Leutseligkeit wirkt so gar nicht bedrohlich.
"Wenn 's mal brenzlig wird, denk an was Schönes.. dein Mädel
vielleicht",Karl zwinkert."Das bändigt die Nerven."Karl muss ein
alter Hase sein.Er sieht eher wie ein Zuhälter aus und seine
Aussprache unterstreicht diesen Eindruck auch noch.Mehr weiss
ich nicht von ihm.Ob Karl sein wirklicher Name ist ? Wer weiss?
"Wer nichts weiss kann auch nichts verraten",sein Credo.
"Was machst du eigentlich ?",sie fragt es eher nebenbei.
Beide studieren und versuchen sich als Designerinnen.
Kleine Jobs mal hie und da.Es reicht gerade mal zum Leben.
"Transport Logistik ..",antworte ich. Ich mag  ihre
leichte Ironie ,"Meinst du 'ne Taxe kutschieren ?"
Der Gesicht des Grenzers erhellt sich,"Da sind die Birnen und
schön aufgereiht."Er klaubt eine aus der Transporthalterung und
hält sie triumphierend vor meine Nase,"Die hier brauchen sie.."
Natürlich ist mir nicht entgangen, dass er die ganze Zeit den
Boden des Kofferraums fast beiläufig abgeklopft hat.
"Schwein gehabt..!", ich fahre weiter in den amerikanischen Sektor.
In der Tiefgarage wartet schon Karl.Kurze Begrüssung.Meine achthundert
Deutsche Mark in die Hände gedrückt."Ich ruf dich an",Karl dreht sich
nicht mal um.
Sie dreht sich zu mir,"Raus.. du schläfst auf der Couch."Höflich aber
bestimmt und drückt mit der Hand gegen meine Schulter."Du schnarchst und
bist unruhig wenn du zurückkommst."Ihr helles Lachen füllt den Raum.
Ich wälze mich absichtlich über sie. Sie lächelt zufrieden und kriecht
tiefer unter die Decke. Mit ihrer Blume schläft sich angenehmer auf
der Couch.Als würde sie immer noch neben mir liegen.

.......................................................................

Diese Kurzgeschichte ist bereits fertig. Ich hoffe ihr mögt sie.
So kurz vor der Veröffentlichung gibts 'ne Menge zu tun.
Das artet richtig in Arbeit aus.

Gänsemarsch ist ein typisch deutsches Wort. Es bezeichnet den Gang
einer Gruppe, die "geordnet", den es ist deutsch, hintereinander in
gemessenen, gleichmässigem Abstand "marschiert". Mit Betonung
auf "marschiert".
Im Ort wo ich aufgewachsen bin gab es ein Grundstück dessen Besitzer
Gänse hielt. Jeden Samstag schickte mich meine Mutter zu einem Dorfladen
um Brot und sonstigen Kleinkram zu kaufen. Der Weg führte an diesem
Grundstück vorbei. Häufig waren wir zu zweit oder zu dritt unterwegs.
Das hatte einen speziellen Grund. Mit geradezu diebischer Vorfreude
registrierten wir, dass ab einer Entfernung fast exakt auf den Meter genau  
die Gänse uns bemerkten. Diese starteten sogleich ein infernalisches
Geschnatter. Stoben in einem wilden Durcheinander Richtung Grundstücksgrenze
um eben weit hörbar unser gewolltes oder ungewolltes Durchschreiten ihres
Reviers zu quittieren. Da die Tiere nur ihren Instinkten folgten und diese
wiederum kalkulierbaren festen Regeln unterstanden, starteten wir jeweils
immer geschicktere Manöver um den Lärm der Tiere zu steigern.
Nur, einen Gänsemarch hatte ich nie beobachtet. Vielmehr einem eigenen Gesetze
folgenden Bewegungsablauf, der die ganze Gänsemeute steuerte. Wie ein wohl
trainiertes Ballet wurden Schwenker und Kreise gezogen, die Schnäbel
immer in Richtung des vermeintlichen Eindringlings.
Der Erfinder des Wortes "Gänsemarsch" war kein Biologe. Da würde ich einen
Eid drauf schwören.

Es war keine angenehme Reise zur Miskitoküste.( Ende 70 er) Die Strassen
wurden immer schlechter und in der Regenzeit manchmal kaum passierbar.
Aus vielen Stunden konnten schnell mal viele Tage werden. Die Bänke sind
bretterhart in diesen ausrangierten amerikanischen Schulbussen. Das
am häufigst eingesetzte Transportmittel in die Aussenposten. Wie der Name
schon sagt, es sind eigentlich Schulbusse. Ausgelegt für 66 Kinder oder
Jugendliche. Also eher nicht für Leute über eins vierzig. Ausserdem scheint
man hier eine andere Mathematik zu praktizieren. Zur Zeit so schätze ich
ist der Bus so ungefähr mit etwa hundertzwanzig Passagieren belegt. Nach
hiesigen Verhältnissen aber noch nicht so voll. Erst halbvoll nach Ermessen
des Fahrers. Die Luft ist heiss und durchzogen von den Düften der Menschen
und ihrer Habe. Das ganze Land in dieser sumpfigen Tiefebene scheint unter
der Sonne zu glühen. "La terre oubliee", nannte es die Französin in Leon und
ich sehne mich nach dem kühlen Schatten im Innenhof des kleinen Hotels.
Nach den bequemen Stühlen und dieser sinnlichen Ruhe. Der Geist im Halbschlaf,
die Wahrnehmung gelassen. Die Unterhaltung leise, fast flüsternd. Die
Lehnen der Stühle sind weit nach hinten gerichtet und es ist leicht in einen
kleinen Schlummer zu fallen.
Die Fahrer geben alles. Sowohl die Ladung betreffend als auch der Geschwindig-
keit existiert ein ständiger Wettkampf ohne Regeln. Zur Zeit humpelt der Bus
aber eher mühsam den grössten Schlammlöcher ausweichend seinem Ziel entgegen.


Ich sitze aussen.Jede Bank für drei Personen.Manchmal auch mehr.Irgendwann
oder früher erfasst einem dieser spezielle Rhytmus des Reisens. Die Zeit
passt sich dem Rucken und sporadischen Aufheulen der Detroit Motoren an.
Vielleicht morgen ,, vielleicht.Dankbar für jeden kurzen Schlummer, wenn es
die Beschaffenheit der Strasse erlaubt.Zufrieden steige ich aus dem Fahrzeug
wenn der Fahrer fünfzehn Minuten ruft. Fünfzehn Minuten die geschundenen
Knochen bewegen. Vielleicht ein Kaffee in den improvisierten Kneipen. Einfach
etwas herumspazieren und das klebrige Hemd vom Rücken lösen.
Es ist Nescafe, natürlich. Aber wenigstens dampfend heiss und riecht nach Kaffee.
Mein Sitznachbar hat sich mit wankendem Gang an meinen Tisch gesellt. Sein
Kanister mit einem Ruck auf den Tisch gestellt. Sein Blick zu meinem Kaffee
mit Verachtung gewandt als hätte ich mir Kuhpisse vorsetzen lassen.Mit einem
lauten Schnaufen nimmt er Platz.Der Kanister anfangs Reise wohl randvoll mit
billigem Rum. Jetzt ist er schon um einiges erleichtert. Na ja schwere Sachen
rumtragen schadet dem aufrechten Gang.
Er nuschelt und stammelt was in gerade beschäftigt. Auch mit hervorragenden
Spanischkenntnissen wahrscheinlich nur schwer zu verstehen.
Er hat einen kleinen Hof sehr nahe an der Küste. Er ist Miskito. Dieses Land
ist sein Land.Für mich ein riesiger Sch.. sumpf. Für ihn seine Heimat. Hier wurde
er geboren, hier wachsen seine Kinder auf. Hier hat er etwas was ihm gehört.

Das Restaurant ist typisch für diese Gegend. Ein Blechdach auf langen
Stützen. Etwas Sichtschutz bietet eine fast gänzlich umrundende Bambusmatte.
Tagsüber wird es hier glühend heiss. Jetzt mit der Dämmerung sorgt
die kühler werdende Luft für einen angenehmen Zug.
Die Kellnerin bringt mir einen Teller mit etwas Reis und gebratenes
Hühnerfleisch. Sie zündete lächelnd ein paar flache Kerzen an.
Schenkte meinem Mitreisenden einen verächtlichen Blick bevor sie zurück in
die offene Küche verschwand.Er winkte mein Angebot ab als ich den Teller
zwischen uns schob. Ich betrachtete kauend die lebhafte Szene auf der Strasse.
Durch den Eingang zwängte sich Maria mit ihren beiden schweren Taschen. Warf
nochmals einen verächtlichen Blick auf die Strasse und steuerte direkt auf
unseren Tisch. Maria war die Dritte auf unserer Bank im Bus. Ich hatte
insgeheim gehofft sie würde bleiben und unsere Sitzplätze verteidigen.
Ich schätzte sie um Mitte Dreissig. Trotz ihrer stämmigen Gestalt war sie äusserst
beweglich. Die Last ihrer Taschen brachte sie jedenfalls nicht ins Schwitzen.
 "Keine guten Leute auf der Strasse", während sie sich zu uns setzte.
Der plärrende Fernseher zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die Junta war Sieger.
Die Junta präsentierte und feierte ihre ersten Erfolge. Ein junger Europäer
preist die Vorteile der kollektiven Landwirtschaft. Assistiert von einem ganzen
Trupp von seinen Freunden erklärt er revolutionäre Anbaumethoden mit Hilfe
von Projektoren und Beispielen aus Kuba, der DDR und der Sowietunion.
"Die sehen aus wie Evangelisten", bemerke ich.Tatsächlich wirkt dieser
maskenhaft anmutende Optimismus wie die Predigt eines Missionars.
Ob es eine Hölle für Nicht-Kollektivos gibt? Sie dreht ihren Kopf, "Die Wissenden
sind alle weiss." War das Spott? Ihr Gesicht wirkte fröhlich.Die Dinge mit einem Satz zu nennen. So dass jeder sofort versteht.
Das ist eine Kunst. Dabei gilt Einsilbigkeit als Seltsam. Ernst als
Kälte.
Ihre Helden sind alles gute Unterhalter. Des Caudillos Reden
dauern manchmal zehn bis zwölf Stunden. Flammende Begeisterung nicht
Statisten - Applaus wie in Ost-Berlin. Auch nach zwölf Stunden.
Leon ist das egal. Schläfrig mit glasigen Augen lehnt sein Kopf auf
dem Tisch. Er will nicht Collectivo werden. Sein Land gehört ihm. Er
hat es von seinem Vater und es ist ein Teil von ihm. Er liebt es wie
seine Kinder auch wenn diese Liebe mit schwerer Arbeit und einem kargen
Leben erwidert wird. Freiheit auch wenn der Rücken schmerzt.
"Trinkst du?",ihre dunklen Augen haften auf den meinen. Ich tippe auf
die Flasche vor mir, "nur ganz wenig." Ich habe allerdings nicht Leons
Alltag und mein Rücken schmerzt nicht sehr. Nur flüchtig würdigt sie Leon
und mit Verachtung so scheint mir.Sie hat keinerlei Verständnis für seine
Schwächen.
Mit einer Hacke früh morgens auf die Zuckerrübenfelder. So etwas kenne ich.
Der Zucker wurde maschinell gesät aber von Hand gepflegt. Sobald die Sprosse
aus dem Boden schiessen zeigte sich die Natur in ihrer Lust am Wuchern.
Unkontrolliert trotz Pestizide machen sich fremde Pflanzen breit. Tanzen
Setzlinge aus den sonst schnurgeraden Reihen. Mit gebeugtem Rücken die
Natur regulieren war eine Knochenarbeit. Eine Knochenarbeit im gemässigten
Klima und eine Tortur in den Tropen. Ein paar Schlucken aus dem Kanister mit
Rum lassen dies wohl für einige Augenblicke vergessen. 

Maria holds out apple half to me. To finish a gesture around the silence.
She has wide and strong hands with deep furrows not elegantly and has maintained
how of my (ex) lovers. Lay a track to hard work from childhood.
"Your harvest?" Your smile is infectious. She says no. She pulls her hand fast
back. Whether she has unnerved my curiosity I do not know. I would not want,
the fact that she is ashamed for it.
If she does not act. She supports her elbows on the table and bites with relish in
her half. "Are you married?" With some fruit between the teeth.
"Maria, I am Just 21. " She chews and eats noisily the apple leftovers
from the lips. "The best age to the marriage. "
"Are you sure? Seems to me a little bit early. "
"I was Twenty. " Bites again in apple half. She has their dark eyes
fixes on me. How one looks at a child after the school with the dinner.

"In Europe does not marry we so early. "She briefly stops with masticating.
"Early? "I want to explain to her, however, she further bubbles. "Why early?
What you do if you love each other? How since her together?
What do say the parents?"
Maria not so fast. Maria i needs in Spanish some response time.
She ignores it. Chats cheerfully further. The answer to theirs seems to me
She does not want to know questions really.

she swallows somewhat of her bites. A chance at least one
To pay part of my guilty answers.

Maria hält mir eine Apfelhälfte hin. Eine Geste um das Schweigen zu beenden.
Sie hat breite und kräftige Hände mit tiefen Furchen nicht zierlich und gepflegt
wie die meiner (Ex-) Geliebten. Spuren harter Arbeit von Kindesbeinen an.
"Deine Ernte?" Ihr Lächeln steckt an. Sie verneint. Sie zieht ihre Hand schnell
zurück. Ob sie meine Neugier verunsichert hat weiss ich nicht. Ich möchte nicht,
dass sie sich dafür schämt.
Tut sie nicht. Sie stützt ihre Ellbogen auf den Tisch und beisst genüsslich in
ihre Hälfte. "Bist du verheiratet?" Mit etwas Obst zwischen den Zähnen.
"Maria, ich bin gerade mal Einundzwanzig." Sie kaut und schmatzt die Apfelreste
von den Lippen. "Das beste Alter zum Heiraten."
"Bist du sicher? Scheint mir etwas früh."
"Ich war Zwanzig." Beisst wieder in die Apfelhälfte. Ihre dunklen Augen hat sie
auf mich fixiert. Wie man ein Kind nach der Schule beim Abendessen betrachtet.
"In Europa heiratet wir nicht so früh." Sie stoppt kurz mit Kauen.
"Früh?"Ich will ihr erklären aber sie sprudelt weiter. "Wieso früh? Was tut ihr
wenn ihr euch liebt? Wie seit ihr zusammen? Was sagen die Eltern?"
Maria nicht so schnell. Maria meine spanisch braucht etwas Reaktionszeit.
Sie ignoriert es. Plaudert munter weiter. Mir scheint die Antwort auf ihre
Fragen will sie nicht wirklich wissen.
Sie schluckt etwas von ihren Bissen hinunter. Eine Chance wenigstens einen
Teil meiner schuldigen Antworten zu begleichen.

"You have two sons and a daughter right?" She nods eifirg and waits
only not at all on the last gulps. With affectionately seeming voice
if she mentions to me her names. Their eyes shine.
"Maria how long you were away?" As if it was torn from the sleep it lifts
the head. She laughs something move. " I have driven off around 04:00. "
An eternity for her world. An eternity away to her children.
I fancy like she will return tonight.
In the schumrigen light of the only electric light bulb, flickering like a candle him
Space illuminates and weird shadow plays with few pieces of furniture to them
Wall does magic.

"Wenn ich beide Motoren gleichzeitig starte habe ich 60 PS zur Verfügung." Er
klopft auf die Haube als wären es Pferde. Die motorisierte Lancha ist sein
Arbeitsgerät. "Sie ist die Königin des Flusses." Sein ganzer Stolz das merkt man.
Jeden Tag ist er hier und überprüft die Motoren. Er kann es hören, wenn die
"Mercuries" etwas Oel oder sonst eine Hilfe brauchen.
"Und die Patrouillen?" Er winkt gelassen ab. "Zuviel denken schadet nur."
Ich halte ihm eine Schachtel hin. "Amerikanische?" Mit Genuss inhaliert er
den ersten Zug. Mit einem Wink bedeutet er mir zu folgen. Wir steigen ins Boot.
Der mittlere Teil ist mit einer Plane bedeckt. Die Plane ist über halbkreisartig
angeordnete Streben gespannt. Sie können genauso schnell abgebaut wie neu bespannt
werden. Ob nun ein Regenguss oder ein Patrouillenboot naht. Je nach Bedarf.
"Natürlich wissen sie was wir hier tun." Er macht ein ironisches Gesicht.
Er ist "Unternehmer" im Transportgeschäft. Er transportiert grundsätzlich alles.
Es ist nur eine Preisfrage. Er ist auch Händler.Ein vielseitiger Mensch. "Nenn
mich Luiz, wenn du willst." Ich glaube er passt sogar seine Namen an die Geschäfte
an.
"Weisst du, das Regime ist neu. Die Verwaltung ist neu. Die Gehälter bleiben gleich."
Er wackelt etwas mit Kopf. "Nur die Forderung ihres Anteils steigt etwas an." Er verzieht
etwas den Mund als ob er Chilli zwischen den Zähnen hat.    


"If I both engines start at the same time I have at disposal 60 HP. " He
knocks on the bonnet as these would be horses. The motorised Lancha is be
Working device. "She is the queen of the river. " One notices being whole pride this.
Here every day he is and checks the engines. He can hear it, if they
"Mercuries" some oil or, otherwise, a help need.
"And the patrols?" He declines calmly. "Too much think damages only. "
I hold out a box to him. "American?" With pleasure he inhales
the first train. With a sign he indicates to me to follow. We rise in the boat.
The middle part is covered with a tarpaulin. The tarpaulin is about semicircle-like
arranged braces tense. They are able as fast diminished as anew horse-drawn
become. Whether now a downpour or a patrol boat approaches. According to demand.
"Of course they know what we do here. " He makes an ironic face.
He is "an enterpriser" in the transport business. He transports basically everything.
It is only one prize question. He is also a trader. A many-sided person. "Call
me Luiz if you want. " I believe he fits even his names to the shops
in.
"If you know, the regime is new. The management is new. The salaries stay the same. "
He wobbles something with head. "Only the demand of her portion rises something. " He pulls
a little bit the mouth as if he has Chilli between the teeth.

He is a "man of honour", says Bill. I have never heard this expression
and if then he had released a laughter. But here this is important.
He is reliable. He quotes his price and puts no questions.
Loyalty measured in dollars.
I can recognise by it nothing bad. It is computable and not from mood
steered. He has a good name in this business and he is anxious of it
to receive him. Otherwise, I know nothing about him. It was not sure be light
To build up business and to receive. He has come for his relations far on top
and also wants to remain up there.
"Presents of our Friends?. " The runs shine in the light of the flashlight.
"Heavy presents. However, you have many friends!" He grins back. I open
the fastener of the carbine. "Gdansk 1898" is stamped. A Mauser
from the emperor's shieldmakers. In big number of pieces produces. Enough
for many wars. Prey weapon! Now a present of friends. I pinch an eye
to and puts the run before the open eye. He holds the flashlight in
other end. Cleanly, flatly and brilliantly. This weapon still became likely
never fired.


"We have no oil. " If he explains nearly apologetic. "Otherwise, would be the presents
certainly of far better quality. " To fight only for the freedom appears to him
Not to seem to friends profitable enough.
"The moult carbine still has on 400 metres a high carbon copy strength and them
fired ball an exact stable flight path. Only the cadenza does not come
the modern battle weapons near. " In other words: In order to kill it is enough all spot.
I weigh the Beretta automatic. She is moulder of type. She well lies in the hand.
With quick shot delivery it is easily to be held the run on the aim.
The cartridge sledge must be cleaned only regularly and be oiled.
Better than the Glock or SIG.
"Is your country during war?" For a long time no more. Since the civil war in 1848.
"In 1848?" He looks pensive. More than hundred years of peace.
"But why do you know a lot so well about weapons?"
We are peaceful and armed. We shoot ourselves rather than others.
He likes this. However, this was no joke.

Maybe laughter is the right thing, however, exactly also. At the sight of these presents.
We have got also which. They are called Pershing and SS-20.
The running around the world domination is already almost at full.
The exercises of our infantry division become more violent from year to year.
Aerial landings in the East of switzerland and tanks hunting fight in the Jura.
Prospective losses 90 percent. Shit! My life has only just started.
The table is covered richly and they want to shoot off to themselves the pear.
Worries? For what? With these yuppies equipped with jute bags on the Freidensmarsch
do go? To philosophise with vegetarian tussies on the world peace?
To have sex without ejaculate? Thats was only joke.
We are blackfeets!
The rumbling of V8 engines and AC/DC. Hot parties in Quito,
Buenos Aires and west Berlin with the disco ladies. From Cuszco to Macchu Picchu trampen.
Namely before they have the world atomized.

"What do you want then with it?" Amused I look at the flower arrangement in his
To hands. This simply does not fit to this old smuggler. "Leva!" he answers only.
It seems to him to be disagreeable anyhow. What wakes up my interest again.
"Leva?" "Hmmm, the little one of the bar?" He lifts the eyebrows.
"No, I go to the Shamane." He explains fast and looks in the direction of where
to itself possibly the bar considers. In the other hand he weighs a little bottle
of rum. "Also for Leva?" He laughs at my visible scepticism. "Leva is the goddess
of the river." "Oh!" Any more does not occur to me in addition. Religion is not so my thing.
These constant admonitions and threats of punishments are eerie to me.
Or even better they irritate only.
A river goddess the paper flowers and cheap rotgut loves? Paint what new.
"You must come with me because of the other. "
"Because of the other? Hmmm?"
"Yes, everybody goes to her and asks them for her blessing. "
He twitches with a shoulder.
"If a bit passed they believe it is because of you. Because you you no respect
has given and has made her no presents. " Hes face says "Please".
"Well!" He turns to go and I follow him. Presents? I have nothing.
Maybe some money or cigarettes?
"Does this run off thus like with the Maximon?" Now he looks a little bit fond of damage almost.
"You?? You has visit the Maximon?"
" Jaaha! On the way in Santiago de Atitlan. "
He pushes some air by the nose. "You know him here?" He nods.
"And?"
"What do you mean?" He rolls something the lower lip. "Tell me."
Narrative? I am an atheist and give to be before Jew. I use the religion
as a camouflage or to annoy the turnip eaters. However, I also may not about that
follow. Here the people are deeply religious. I respect this.
I have gone there from curiosity. A pastime up to the dinner.

"Wenn etwas passiert glauben sie es ist wegen dir. Weil du ihr keinen Respekt
gezollt hast und ihr keine Geschenke gemacht hast." Sein Gesicht sagt Bitte.
"Gut!" Er wendet sich zum gehen und ich folge ihm. Geschenke? Ich habe keins.
Vielleicht reicht etwas Geld oder Zigaretten?
"Läuft das so ab wie beim Maximon?" Jetzt wirkt er fast etwas schadenfreudig.
"Du?? Du warst beim Maximon?"
" Jaaha! Auf der Durchreise in Santiago de Atitlan."
Er stösst etwas Luft durch die Nase. "Ihr kennt ihn hier?" Er nickt.
"Und ?"
"Was meinst du ?" Er rollt etwas die untere Lippe. "Erzähl mal."
Erzählen? Ich bin Atheist und gebe vor Jude zu sein. Ich benutze die Religion
als Tarnung oder um die Rübenfresser zu ärgern. Ich mag aber auch nicht darüber
herziehen. Die Menschen hier sind tief religiös. Ich respektiere das.
Ich bin da aus Neugier hingegangen. Ein Zeitvertreib bis zum Abendessen.

For myself I have decided without religion to life. But not about them
to mock. Quite strangely. Torah, the Bible and the Koran are based on
to the same roots. Christians and Muslims only reform Jews are looked neutrally.
It does not stop these common characteristics, however, to herself from hating mutually.
Does one become a better person if one instead of God only his curiosity has?
Must I look überhaubt an answer? Instead, I am just able to drive with
full power my street  and enjoy the journey


The Plaza of Santiago de Atitlan looks sordid. Some traders offer theirs
Stuff. Others enjoy the declining heat and talk or
fall dawn in the half sleep.
Two small girls have appealed to me. "Want you to visit the Maximon?"
Maximon? No idea! It would be not far away. Thus they explain. They work
happily. It is still early. To food and for sleeping go too early.
I follow them through the narrow lanes. They talk. It is not
in Spanish. I understand no word. They hop lighthearted before me and turn
itself sometimes after me around. I still am here. No worry.
The location looks similar to a garage. One single space. Openly to the street.
With an iron shade thelocation can be closed.
Here an important personality resides? The little ones stretch to me her hands
against. The agreed amount is called. With empty stomach one can give away nothing. I still see to them shortly after like they happily laughing disappearing around the next corner.
Two shapes crouch down in the rear part of the dusky space. They rise
while I enter. They are small-grown and from stocky stature. Mayas!
Hmmm? How does one visit God? I mean, I have no experience. Does one fancy there? With name and date of birth?
If he is a God, he would already have to know, actually who I am. He would have to know everything. "Hello, Hans my old Fellow? No nice train of you the tax authority to swindle. " I believe God if a disagreeable interlocutor could be.
Here this sits in the middle of the space on a chair. Smart suit with pinstripes. A hat and sunglasses. He has no cat on the arm.
Maybe I should appeal to him, however, with "Don Maximon" and kiss his hand.
"Are you a tourist?" My insecurity is taken from me. The shaman, the medium of the Maximon comes up to me and welcomes me.

So this God is quiet too. He drinks with pleasure and smokes a lot. Best cigars. These are already two qualities for him speak. Two qualities him brings near the humans. He expects presents. The greater your wishes so greater the presents. Very uncomplicated and humanely.
We are created after his image. Written in the first book of Moses.
Is this called that our weaknesses and strengths are also his?
Are we with it with him on eye level? Equally? Do the Sozies believe this? They play with pleasure God.
What distinguishes, however, us still from him if we as are as he.
He can transform water into wine! For example.
Hmm! So I know there a black distiller in the Jura. He does magic himself from him
the worst fennel a miraculous absinthe. Power him this heavenly?
After the consumption of his product maybe.

 "What leads you to us?" The shaman looks at me examining. He speaks with quiet voice. Authentically and friendly. Certainly the curiosity has me hierhergeführt. He looks at me during me me in the space looks around. On the ground around Maximon augebreitet there lie the presents. Coins, marks, bottles with rum and things from the everyday life. He gives time to me. I am unsafe. "I do not know. "
"Do you have wishes?" He knows with outstretched arm in the direction of Maximon. "You can ask him everything. " Wishes? If I have enough. Many even. Mostly material nature. The shaman smiles. "Of only material nature?" This God is new for me. He does not look for my soul. He also does not call them. He expects respect. He promises assistance. Assistance for everyday things. He lives here among the people and not somewhere far away. A God give a hand to?
If one can touch him he is also vulnerable with it? One single push and he falls from his chair. Would his people forgive for this weakness him?
The God of the white, as they call him here, is untouchable. He is unapproachable and invisible. There is no base from one him could fall. A sign of strength? Is the God of the Jews, Christian and Muslim desshalb so successful?
By his unapproachableness?
The shaman clears the throat. He waits for my wishes.
Not at all so simply as I have understood. I must stroke Ferrari probably from the list.
Back to the wishes. I am at the beginning of Twenty from Europe and I am full. I am insured against everything and it is to be fallen almost impossibly. I am full and contented! Contently! The word Luck and love is rare in the everyday use. "Your people do not smile a lot if they in the church go. Your God is angry as well as her. " Ayumi is not from here. Her training period year is almost to an end. Their return belongs home to her firm plan. The hotel lies on half a distance between us. It is Sunday morning the church bells have woken up us. In her religion there is no word for sin. Harmony, luck and desire very often, however, uses them.
"I wish a happy trip. " The shaman nods contently. I rummage about in my pocket. I lay a few small notes Quetzal and some "Luky Strike" in his outstretched hand. He murmurs something during him my gifts under the others mixes. He lights one of my cigarettes, takes a few trains and blows the smoke in the space before he them Maximon between the teeth pushes.
The shaman nods to me and wishes me a good trip.
An easy arrangement between me and the spirituality. I want only one
good trip. The Maximon gets for it some money and cigarettes. No more. No purgatory or everlasting damnation. I remain in possession of my soul and my conscience.
Luiz nods only. Looks at his presents during us to us by the darkness trip. The dwelling of the shaman lies something outside. He is famous for
his pig-breeding. Fat and tasty should be they. We meet some of them on the way to him. They freely walk around and search her food themselves. Only in the evening they return in the fence. He feeds them every evening on some maize. They like this. They seem good moved. The shaman must be rich if he maize to the cattle feed merchant can use. Their occasional grunt is well audible in the bushes. The house of the shaman is a save place. Where the pigs of the Schamanenen are there are no snakes. The pigs would track down them with her fine odour sense immediately and kill. With loud squeak announce every predator. However, with spirituality this has nothing to do.
We further trip by the wood. It is as if a black cloth about this country had lain down. At night in all small places on this continent there is only scanty light. Some candle light in the houses maybe, however, no more. I have learnt to handle with this unusual darkness. I have got used fast to it. For example, as a camouflage and for my protection. Only today we use flashlights. The shaman should see us. He should see who comes from the darkness. The rotary light in the wood says him that we come in good intention.
The weak flickering light by the trees and rattling the generator reach us almost at the same time and our steps become faster.
A clearing of the forrest and in the middle a house. Typically for this area. Low and single-storey. A preroof about the whole length of the front of the house. Very practically to do works or subjoin themselves. A light cone fed from a lamp illuminates this porch and the closer surroundings. Looks like an oasis, a save place. The smell of pork fertilizer from the close fence rises to me in the nose. "This is not the Peter's cathedral or a church. " Jokes Luiz. A shape waith to us. Luiz calls a greeting and mentions his names. The appealed has a little bit plump stature. His face has a wide smile. He wipes his hands in his greasy working trousers before he to us with a strong handshake welcomed. He answers my greeting with a short nod and exchanges with Luiz into his language a few words. "He only wanted to know whether it are a "Narco" or "Sandalista" ". Luiz explains to me later.
We sit down on the porch. I cannot follow the following conversation. I understand only a few lumps Creolic. I accept thankfully the offered water. Only when Luiz his hand after me stretches I am involved again. The presents are apparently due. He briefly looks at my packet of cigarettes the enclosed bank note holds in the light and nods a little later contently.
"How have they fancied this?" He speaks English? A good question.
"I have fancied nothing!" He seems to consider a moment.
"I do not have so much ideas in the matter of gods", I add fast.
He laughs at the top of the voice and says something on kreolisch to the other.
Eine Lichtung und in der Mitte ein Haus. Typisch für diese Gegend. Niedrig und einstöckig. Ein Vordach über die ganze Länge der Front des Hauses. Sehr praktisch um Arbeiten zu verrichten oder sich hinzusetzen. Ein Lichtkegel gespeist aus einer Lampe leuchtet diese Veranda und die nähere Umgebung aus. Sieht aus wie eine Oase, ein sicherer Ort. Der Geruch von Schweinedung aus dem nahen Gatter steigt mir in die Nase. "Das ist nicht der Petersdom oder eine Kathedrale." Scherzt Luiz.  Eine Gestalt winkt uns zu. Luiz ruft einen Gruss und nennt seinen Namen. Der Angesprochene hat eine etwas rundliche Statur. Sein Gesicht hat ein breites Lächeln. Er wischt sich seine Hände an seiner speckig wirkende Hose ab bevor er uns mit einem kräftigen Händedruck begrüsst. Er erwidert meinen Gruss mit einem kurzen Nicken und tauscht mit Luiz in seiner Sprache ein paar Worte aus. "Er wollte nur wissen ob du ein "Narco" oder "Sandalista" bist." Erklärt Luiz mir später.
Wir setzen uns auf der Veranda. Dem folgenden Gespräch kann ich nicht folgen. Ich verstehe nur ein paar Brocken Kreolisch. Ich nehme dankbar das angebotene Wasser an. Erst als Luiz seine Hand nach mir ausstreckt bin ich wieder beteiligt. Die Geschenke sind offenbar fällig. Er betrachtet kurz meine Packung Zigaretten hält die beigefügte Banknote ins Licht und nickt etwas später zufrieden.
"Wie haben sie sich das vorgestellt?" Er spricht englisch? Eine gute Frage.
"Ich habe mir nichts vorgestellt!" Er scheint einen Moment zu überlegen.
"Ich habe nicht so viel Ahnung in Sachen Götter", füge ich schnell hinzu.
Er lacht aus vollem Halse und sagt etwas auf kreolisch zu den Anderen.
The mood is good. It has become chiller a little bit.
"My wife is an excellente cook. " He knows with a hand on the other end of the porch where two pork halves hang. Does belong to the ceremony?
"Fresh slougthed the brain tastes Best. " He explains and opens the big pot in the middle of the table. He holds out the pot to me and pulls the air by his nose. With an appreciative sound he demands me on the smell of the stew to do the same. It smells really hellishly good. He pokes around something in the pot and passes two big pieces on my plate. Rice, cooking bananas and various vegetables in addition. A substantially big heap, all in all. I could get used to this form of the religion. However, the grace is as Catholic as it even the pope would like. I keep quiet and bend my head down. I have never prayed before food. Mostly I trust the cookeries blind.
His wife really cooks excellent.We jokes a lot during food. Finally I have eaten three thick servings and must reject with stress an other offer. Creolian kitchen is fantastic.
"You have never found to God?" The Brujo further chews with full cheeks.
"My parents sent me to the religious lessons. "
"Catholic?"
"No, zwinglian Protestant. " He wrinkles something the forehead. "And?"
"He had cold eyes!"
"Who? God?" He seems to something amused.
"The priest!" I find no fallen in this subject. "He worked on me as if no life was in him. Do you understand?" However, he says nothing. He pokes around in his plate. "These were the only lessons them has played truant. "
It was not only this experience. In French Switzerland I had to do this
Religious lessons also visit. This priest was even stranger. He acted thus as if was the God's best friend. He reminded us constantly before our responsibility in On the other side. Besides, we were only sixteen. How one can speak at this age permanently of a responsibility after the death. Absolutely crazy.
"Why have you gone, nevertheless?" He has belonged in silence. Strangely till then I had told to nobody. All the same.
"She was blond and pretty. Their parents have moved from Germany there. I had never met such a woman. I, we everybody were fallen in love in them. "
He swallows nodding the rest of his bites. "A good reason a cracked guy to stand."
 
Noch etwas benommen stapfe ich durch den Eingang. Ich habe geduscht, frische Kleider und 4 Stunden tief geschlafen. Jetzt knurrt mir der Magen. Der Bürgersteig vor dem Hotel ist überdacht. Noch immer plätschert Wasser wie aus einem Bergbach von diesem Vordach herunter.Der Regen scheint nachzulassen. Ich setze mich in einem dieser einfach geschnitzten, aber ausserordentlich bequemen  Stühle. Der Regen nimmt bereits ab. Das rythmische Klopfen auf dem Vordach wird langsamer. Vielleicht noch eine Zigarettenlänge. Der Regen geht hier genauso schnell wie er kommt. Er diktiert hier nur ein wenig den Rythmus des Tages. Wer also  etwas im Trockenen erledigen  muss stellt seine Tätigkeit ganz einfach ein und nimmt sie wieder auf wenn der Regenguss vorbei ist. Nichts geht verloren. Nur eine kleine Verzögerung. Nicht einmal eine Silbe wert.
Niedrige Häuser ihm üblichen zweckgebundenen Styl aufgebaut. Diese Stadt hat keinen kolonialen Charakter wie die Städte im Hochland. Viel Blech und nicht für die Ewigkeit gebaut. Selbst der Bürgerkrieg hatte sie wenig beachtet. Die Stadt hatte ganz einfach die Seiten gewechselt als es an der Zeit war. Ohne Strassenkämpfe. Ohne Siegesparaden. Es scheint sich nichts geändert zu haben. Der Triumpf der Revolution hat die Leute kurz aufschauen lassen bevor sie wieder zu ihrer Beschäftigung hin wandten. Gelassen abwartend hörten sie die Versprechen der neuen Junta. Auf die Versprechen der Politiker zu warten wäre ein Fehler. Das Essen für den nächsten Tag kommt nicht von alleine.Dass sie die neuen Herren sind, das muss man wissen. Sie tragen jetzt oliv grüne Uniformen und kubanische Mützen. Sie tragen Bärte aber rauchen keine Zigarren und sie sind zumeist weiss.
Notiz aus einer vergessenen Provinz.
Der Markt üppig und sinnlich wie die Kurven der Mulattas. Es riecht nach frischem Fisch, Früchten und scharfen Gewürzen. Der Handel ist nach dem Regen wieder in vollem Gange. Es sind nur noch wenige Stunden ,dann folgt die schnelle Dämmerung. Wer noch etwas verdienen will, muss sich beeilen. Die Atmosphäre ist jetzt von diesem einen Charakter geprägt vom nahenden Ende des Tages. Aufbruchstimmung! Ich folge dem Geruch nach frisch zubereiteten Mahlzeiten. Ich habe das Essen aus den kleinen Garküchen auf den Märkten schätzen gelernt. Billig, frisch und von ausgezeichneter Qualität. Diese Mini - Restaurants meist von Frauen geführt lassen sie sich in die Kochtöpfe blicken und manchmal davon kosten.
"Meine Fischsuppe ist die Beste hier!", laut und fröhlich. Zwei am Tisch sitzende Gäste nicken eifrig.
Ich spüre kurz den Druck ihrer Brüste in meinem Rücken und eine Haarsträhne streifft meine Wange. Es scheint als befände ich mich in einer Wolke von Parfüm und Kokosöl. Sie hält kichernd die Hand vor den Mund. Die Beiden betrachten mich mit unverhohlener Neugier.
"Mögt ihr Fischsuppe?" Sie sehen sich an und nähern sich den Töpfen.
Sie ignorieren die Schimpf Tiraden der Köchin. Diese scheint über die Einmischung der Beiden nicht gerade glücklich zu sein. Ihr Gesicht erhellt sich aber als ich drei Finger hochhalte. Ich habe den Eindruck als geniessen die Zwei nicht gerade den besten Ruf. Mir ist das egal. Sie sind hübsch und gut drauf. Die ideale Gesellschaft. Derselben Meinung sind offenbar auch meine Tischnachbarn. Einer von ihnen verabschiedet sich augenzwinkernd, "Geniess den Abend und viel Glück, Gringo."
"Das sind nicht die Hände eines Fischers." Sie hat meine Hand an ihre Nase geführt und betrachtet sie jetzt wie ein Gegenstand zu dessen Kauf sich noch nicht entschlossen hat. Nun es hat wahrscheinlich keinen Zweck ihr zu erklären das Fischen auch eine Freizeitbeschäftigung ist und eigentlich nichts mit Nahrungsbeschaffung zu tun hat. Die Fischer wie sie sie kennt führen ein karges gefährliches Leben. Kehren müde von einem langen Tag vom Meer zurück und riechen nach ihrer Beute. Ihr bescheidener Fang reicht zu einem bescheidenen Leben aber nicht weiter.
"Erzähl mir von Europa!" Sie rückt etwas näher. Sie ist etwas enttäuscht, dass ich Miami nicht kenne. Gerne würde sie dahin ziehen.
Wie viele von ihnen. Saubere Strassen, saubere Häuser, saubere Lacken und eine saubere Zukunft.
"Alles besser als hier. Verstehst du?" Sie schwenkt kurz ihren Arm.
Europa ist so was von abstrakt. "Ist es so wie in den Staaten? Wie in Miami?"
"Das sind schlechte Frauen!", raunt mir die Köchin beim Bezahlen zu.
"Keine Sorge Mamasita, ich bin ein schlechter Mensch!", flüstere ich zurück. Sie wirkt besorgt. Mir geht es gut. Was soll von einem besseren Leben zu träumen schlecht sein. Wer bin ich, dass ich beurteilen oder verurteilen kann über das Leben von den anderen.
Ich sehe nur zwei fröhliche süsse Frauen. Süss und sinnlich wie die Früchte hier. Die Sinne beflügelnd wie die Hitze der tropisch feuchten Nächte. Ich kann und will nichts Schlechtes sehen.
 
*************
Early in the morning it is cold in Creel. It is a small ranch in
Outskirts. A little bit sleepy I take the first impressions like
by a windowpane was. It smells of horse and I hear to her
Snorting and neigh.
Last night I have come. The train "Secunda Classa" from him
glow-hot lot Mochis in the Pacific needed for the distance almost him
whole day.
Nevertheless, I do not regret it, that I the cheaper variation electively
has. The train crept without any hurry by the canyon del Cobre. Snorting
, whistling like a tired traveller he crept higher and higher and stopped
every still so small station. As if one had here all time of the world
if goods and news were exchanged. A small community
there originated and after some hours journey one became a full one
Member of this great family.
The conductor is a "Blanco" with comfortable farm face. He knows
nods two fingers on his eyes and. I simply trust him.
I want to represent to me a little bit the legs during the stays. Dive
in this vividly life on the platform. The offers of the done kitchens
if cost which local specialities offer or simply in the shade
sit and smoke a cigarette.
Der Innenhof der Busstation wirkt selbst im fahlen Licht schäbig.
Die Schatten von Menschen und Marktständen werfen bizzarre Muster
an die nackten Backsteinmauern. Was jetzt? Alle haben den Bus
verlassen. Die nicht so Müden unterhalten sich, die Erschöpften
dösen an die Mauer gelehnt. Ich mustere unseren alten Bus.
Selbst er wirkt müde. Turmhoch stapelt sich das Gepäck auf dem
Dach. Unser Gepäck. Mit einer übergeworfenen Plane, ein paar
moderig wirkenden Stricken und wohl etwas Gottvertrauen zu
einem unförmig und riesig wirkenden Balg zusammengeschnürt.
Der Bus wie er so da steht wirkt wie ein müder Ackergaul nach
einem langen harten Arbeitstag. Ich ihn beinahe Schnaufen zu
hören. "Keine Ausnahmen!" Der Bewaffnete weisst uns an zu warten.
Das Gepäck wird später wie alle ankommenden Busse nach Waffen
durchsucht. Die Reisenden in langen Listen registriert.
Der Bürgerkrieg oder die Revolution ist noch nicht zu Ende.
Das kann lange dauern. Eine treffliche  Unterhaltung nach
fünfzehnstündiger Fahrt auf holperigen Pisten.
Der Fahrer grinst mich an und hält zwei gestreckte Finger vor
seine Augen. "Geh essen oder amüsiert dich etwas. Ich pass schon
auf." Warum nicht! Ich habe seinen Fahrkünsten die ganze Zeit
vertraut. Also kann ihm auch mein Gepäck anvertrauen.
Hmm ..! Viel zu bieten hat dieser schäbige Hinterhof aber nicht.
Oder doch? Aus einem scheunenartigen Verschlag dringt Lärm .
Eine johlende Meute versperrt mir erst die Sicht auf die Ursache
ihrer Begeisterung. Ein Hahnenkampf neigt sich scheinbar seinem
Höhepunkt entgegen. "Nimm den Weissen.. er wird gewinnen."
Er heisst Pablo oder Paolo. Der Lärm ist zu gross um alles zu verstehen.
Pablo so heisst er, ist der Moderator und Buchmacher hier.
Lebhaft schwingt er ein Bündel in der linken Hand und seine rechte
Hand landet auf meiner Schulter. Sanft drückt er mich in die Richtung
der Arena. Der Blanco sieht schon ziemlich mitgenommen aus.
Es scheint auch so, dass seine Halsschlagader getroffen wurde.
Seine Bewegungen wirken unkoordiniert oder eher taumelnd.
Sein Gegner, ein grosses braunes Tier hackt erbarmungslos weiter
auf ihn ein
"Bist du sicher, dass der Blanco gewinnt? Sieht eher aus
als wäre er in den nächsten 5 Minuten in der Bratpfanne."
Pablo kräuselt kurz seine vollen Lippen. " 10 zu 1 dagegen!"
Ich mag diesen Schlag Leute, die aus jeder Situation ein
Geschäft entwickeln können und stelle ihn auf die Probe.
Ich bin einfach zu müde für Amüsements  jeglicher Art.
Zuoberst auf meiner Wunschliste steht jetzt eine Dusche, etwas Seife
und etwas zu Essen. Die Reihenfolge ist nicht wichtig.
"Hier die Strasse runter." Pablo bleibt freundliche auch wenn sich
kein Geschäft für ihn entwickelt hat. Oder doch?
Das Hotel gehört seiner Schwester und ihrem Ehemann.

Der Ast oder Stein drückt unangenehm gegen die Rippen.
Der leichte Schmerz lenkt mich von meiner eigentlichen Aufgabe ab.
Langsam rutsche ich etwas zur Seite. Bloss keine schnellen Bewegungen.
Keine Geräusche. Ein Teil meiner Umgebung werden und nicht auffallen.
Überleben Strategien in der Praxis.
Man ist dermassen damit beschäftigt unentdeckt zu bleiben ,dass der
Grund dieses Verhalten fast nebensächlich erscheint. Lebensgefahr!
Wir sind auf Spähtrupp. Unser Gegner sendet Spähtrupps.
Sie liegen aus dem gleichen Grund wie wir auf der Lauer und halten
ihrerseits nach gegnerischen Feindbewegungen Ausschau.
Trotz diesem Hintergrund richtet man sich möglichst bequem und sicher ein.
Einsätze dieser Art dauern lange, manchmal Tage.
Diese kleine Mulde im Gebüsch empfand ich für meine Zwecke ideal. Die tief hängenden Äste bieten Schatten und Deckung zugleich. Meine Silhouette hebt sich nicht ab
vor dem Hintergrund und unterbircht keine Kanten. Die Mulde selbst, eigentlich mehr eine kleine Senke ist halbvoll mit etwas Regenwasser. Bis zur Hälfte meiner Rippen liege ich
in einer Mischung von Wasser und feuchter Erde. Wenigstens muss ich mich
diesmal nicht eingraben. Ausserdem füllt sich hier spätestens nach dem nächsten
Wolkenbruch jedes Loch und jede Grube schnell mit Wasser.
Entweder durchtränkt vom eigenen Schweiss oder vom nächsten Regenguss
aufgeweicht. Extreme Feuchtigkeit als Dauerzustand. Es greift Kleidung,
Ausrüstung und zuweilen Gemütsverfassung gleichermassen an.
Mit der linken Hand taste ich nach dem Störenfried. Ein Stück Holz nichts
weiter. In spätestens 2 Stunden aber wäre dieses leichte stechen zur Qual
geworden wie ein kleiner Stein im Schuh.
Ich habe einen festen Bereich zur Überwachung zugewiesen bekommen. Über die
Kimme suche ich langsam immer wieder den Streifen meines freien Schussfeldes
ab. Alles was verdächtig erscheint wird ins Visier genommen. Ein sich plötzlich
bewegender Ast. Ein vermeintlicher oder tatsächlicher Schatten. Minutenlang wird
abwechselnd durch und über das offene Visier des Karabiners die verdächtige
Stelle fixiert. Man versucht trotz Anspannung ruhig zu atmen.
Wächst aus dieser Stelle ein Schatten oder wird eine Gestalt sichtbar muss der erste
Schuss treffen. Langsam wie eine Schlange krümmt sich mein Zeigefinger über den Abzug.
Ein kleiner spürbarer Widerstand signalisiert mir, dass der Anschlag zur Auslösung
erreicht ist. Die Atmung ist jetzt flach und langsam. Kurz vor der Schussabgabe stoppe
ich sie ganz. Nun ist das Visier exakt auf dem Punkt ausgerichtet wo ich eine Gestalt erwarte.
Dieser Moment ist zumindest aus meiner Sicht mit nichts zu beschreiben. Es erscheinen keine Skrupel oder Fragen. Die völlige Abwesenheit emotionaler oder moralischen Bedenken. Ein Vakuum?
Nach deinem ersten Schuss ist deine Position bekannt. Das Überraschungsmoment wäre vorbei.
Das Mündungsfeuer deiner Waffe hat dem Feind deine Position verraten. Einen zweiten
gezielten Schuss abzugeben ist danach viel schwieriger.
Aber nichts weiter! Ein Insekt oder ein kleines Tier hat vielleicht das Wackeln des Blattes
ausgelöst. Ich kann nicht sagen wie lange ich mich in dieser Starre gehalten habe.
Der Griff meines Zeigefingers lockert sich. Ich atme langsam und öffne mein rechtes Auge.
Über dem Verschluss des Karabiners streift mein Blick wieder auf mein zugewiesenes
Schussfeld. Keine Lehm Krümel oder sonstige Verschmutzung zu sehen. Noch ein Verhalten ,
dass so selbstverständlich wurde wie Zähneputzen. Der Zustand deiner Waffe.
Das aussergewöhnliche Klima mit seiner klebrig schmutzigen Feuchtigkeit Bedarf einer
ständigen Pflege aller beweglichen und starren Teile des Gewehres.
Krieg eine schmutzige Angelegenheit? Reinigung als Freizeitbeschäftigung zwischen
den Gefechten und Einsätzen basiert eher auf der  Sorge um die Einsatztauglickeit
der Ausrüstung weniger der Hygiene.
Ein ungeliebte Beschäftigung dazu. Von verantwortungsvollen Vorgesetzten strengstens
kontrolliert. Denn die Waffen dürfen im Ernstfall nicht versagen.
Weiter beobachten von links nach rechts und umgekehrt. Am besten ohne Gedanken .
Gedanken lenken ab und Ablenkung macht unaufmerksam. Die 200 Meter vor dir und 50 Meter links und rechts erfordern deine ganze Aufmerksamkeit. Dein Flügelmann und dein Kommandeur verlässt sich darauf. Es geht nicht nur um dich. Sondern um alle.
Nachdenken und Sinnesfragen konzentrieren sich nur auf dein Schussfeld.
Mit etwas Glück ist man zu zweit im selben Schützenloch. Ein alles erlösender tiefer
Schlaf zwischendurch ist möglich. Wirklich tiefer Schlaf .Traumlos. Tief.
Als hätten sich die Sinne darauf eingestellt. Vielleicht ahnungsvoll, dass  es lange
Zeit die letzte Möglichkeit ist.
 
Theorie und Praxis
Volkskrieg hat Nguyen Giap es genannt. Guerillakriegsführung Che Guevarra.
Das Volk ist aber nicht hier von einigen Ausnahmen abgesehen.
Das Volk in dieser Gegend versucht sich aus diesem Schmutz herauszuhalten.
Sie bauen auf ihren kleinen Farmen Gemüse an für ihre Familien und erhoffen sich einen
kleinen Überschuss, den sie auf den lokalen Märkten verkaufen könnten.
Vielleicht etwas Geld für die Ausbildung der Kinder, eine Kuh oder ein Schwein.
Etwas Wohlstand, ein wenig Hoffnung.
Volkskrieg hat seine eigene Bedeutung. Ich habe diese Bezeichnung nur als Krieg gegen
das Volk wahrgenommen.
Volkskrieg, ist hinter die gegnerischen Linien gelangen
und grösstmöglichen Schaden anzurichten. So schreibt Giap.
Zuschlagen und zurückziehen und den Gegner zermürben, rät Che.
Das wenden hier beide an. Beide erhalten dafür reichlich Material.
 
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Ich ziehe den Verschluss nach hinten. Ein kurzer Ruck und er löst sich aus dem Schlitten.
Ich betrachte kurz meinen Handrücken. Vier tiefe Kratzer ziehen sich kreuz und quer
darüber wie Spuren von Schlittschuhen auf dem Eis. Die Wundränder haben sich vernarbt aber deren Ränder zeigen eine rötlich blau gefärbte Schwellung.
Ich bemerke , dass er meinem Blick gefolgt ist als ich mich wieder dem Verschluss widmen will.
"Hier wuchert einfach alles. Sogar die Krankheiten und Verletzungen neigen zur Üppigkeit."
Ich versuche gleichgültig zu wirken. Etwas Sorgen mache ich mir schon. Selbst kleine
Wunden eskalieren in den Tropen schnell zu einem Riesenproblem.
"Dornen?" Er sieht auf.
"Hmmm, mitten drin gelandet." Ich bestreiche den gereinigten Verschluss mit Fett.
Mit etwas Übung ist ein Gewehr schnell gereinigt. So auch jetzt.
"Heisses Wasser", brummt er. "Ich glaube das Jod ist alle."
Ist das Fürsorge oder sucht er ein Thema? Ich bin zwar müde aber ich könnte noch nicht schlafen wenn ich mich jetzt hinlege.
Es ist einfach noch zu viel im Kopf und nichts davon ist abgebaut. Mir ist nach einer Tasse Kaffee, Zigarette und wenn ich Glück habe noch ein wenig Quatschen. Einfach runterfahren.
Er spricht mit Heiner über Gott. Meine Hand hat ihre Unterhaltung nur kurz unterbrochen.
Ich stochere noch etwas in den kalten Bohnen herum.
Na gut er ist Pfarrer. Katholischer Pfarrer. Wahrscheinlich sprechen die immer von Gott.
Ich kann mich eigentlich an nichts anderes erinnern. Unsere Priester waren Protestanten.
Bei ihnen erschien Gott als persönlicher Freund oder Kumpel.
Ein Vorfall hat mich besonders geprägt. Der Priester neigte sein Gesicht zur Decke des Raumes.
Zeigte auf die Person, die seine ( des Priesters) Geduld herausforderte und rief aus:
"Hast du diesen Sünder gehört?" Hey Leute . Damals gab es noch keine Mobiltelefone!
Gott wohnt im 1.Stock im Pfarrhaus?
"Gott wohnt im Haus eines jeden Gläubigen!" brüllte der Angesprochene.
Einfach nur zum Kopfschütteln. Das geht denen so richtig ans Leder.
Dabei wäre es jetzt eigentlich erst so ein richtig spannendes Gespräch geworden. Oder nicht?
Man hätte zum Beispiel eine tiefgründige Diskussion darüber führen können wie so etwas in Punkto Mietvertrag aussieht. Ich meine wenn der schon bei mir wohnt ist rein rechtlich eine Untermiete fällig. Oder was sage ich dem Einwohnermeldeamt? Bei uns hat da alles seine Ordnung. Da gibt's keine Ausnahmen.
Na ja, das Gespräch wurde aber einseitig abgebrochen.
Er scheint etwas lockerer drauf zu sein. Sie unterhalten sich über Lebensinhalte und so.
Gott ist das Zentrum seines Lebens. Er ist Priester. Gott hat ihn hierher geschickt.
Das sagt er. Das glaubt er. Aber er erwähnt es wenigstens nicht dauernd.
Gott als Zentrum seines Lebens? Wie kann man etwas ins Zentrum seines Lebens stellen das man weder sehen noch anfassen kann? Das man nie mit dir spricht. Ausser man hat ein zweistöckiges Pfarrhaus.
Irgendwie juckt es mich bei den Beiden ins Gespräch zu fallen
"Dies ist die Antwort für jeden der unsere, eure Heimat bedroht!", oder so
ähnlich. Ich erinnere mich nicht mehr so genau.
Deutlich vor Augen habe ich noch wie er den Halbautomaten mit einer Hand über
seinem Kopf schwenkte. Eine Begegnung  mit der absoluten Macht. Nicht die Erste.
Die Wirkung kannte ich schon. Einem Stromschlag gleich der Schmerz wenn die
Kugel durch dein Fleisch fährt.
Aber davon wusste er wahrscheinlich nichts und blickte nur bedeutend nickend in
die Runde das Gewehr immer noch hochhaltend wie eine heilige Reliquie.
Der Pontifex hat seine Ferula. Der Kaiser sein Zepter. Den  Soldaten ihre Gewehre.
Alles was Macht ausstrahlt ist ein etwas länglicher Gegenstand.
Und jeder hat was zu verteidigen und sucht mit fast identischen Gesten
seinesgleichen.
Durch das Gestrüpp kann man einen Teil des Dorfes gut erkennen. Sogar Geräusche
dringen bis hierher. Gackernde Hühner, quietschende Schweine, die hohen Stimmen
von rufenden Frauen..
Das hier ist nicht meine Heimat und die Mauser neben mir ist nicht mein Gewehr.
Das Dorf gilt als nicht sicher. Nicht sicher im Sinne seiner politischen Correctness.
Es fällt mir schwer etwas Feindliches zu erkennen.
Ein Ort wie es viele gibt in diesem Gebiet. Die Leute arbeiten in der Landwirtschaft.
Versuchen etwas von der schmalen Ernte beiseite zu schaffen. Wenn das Geld reicht
ziehen sie noch ein oder mehrere Schweine auf, die sich gut auf dem nächsten Markt
für bares Geld lassen. Zwei oder drei Schweine sind schon fast ein Sechser im Lotto.
Bargeld hat hier eine fast magische Bedeutung. Schulgeld für die Kinder .
Medikamente oder Arzt falls in der Familie jemand erkrankt.
Alles was sie haben befindet sich auf ein paar Quadratmetern. Ihre Welt. Ihre Heimat!
"Feinde sind oft schwer als solche zu erkennen!" Das habe ich unterdessen auch schon
paar Mal gehört. Es ist wirklich schwierig einen Feind als solchen zu betrachten wenn
man ihn näher kennt. Wenn man Zeit Gemeinsamkeiten zu finden. Zeit hat seine Stimme
zu hören. Von seiner Welt mehr zu erfahren.
"Ein guter Kundschafter beobachtet nur! Er lässt das persönliche aussen vor!"
Bin ich ein guter Kundschafter?
 
24. Jul, 2016

Blüten aus dem Garten der Sozis

"Ist schon eine komplizierte Sache diese Polizei".
"Sozialistisch geführt.. erfolglos."
"Ein neues Verbrecherbild (..der geht arbeiten ),
ein neues Aufgabenprofil ( du heiratest unsere Nutte...),
neue Einstellung zu Arbeit ( wir machen nichts ...),
unsere Freunde ( herzkranke Zuhälter..) brauchen Schutz.
Ein paar lustige Blüten aus dem Sozi - Garten.
Letzten Herbst .. anlässlich Kundeneinsatzes ein kurzes
Gespräch über Systemausbau,Upgrade usw.
Zwei Polizisten aus dem Rotlichtmilieu in Hörweite.Geben
sich als "Geschäftsleute" aus."Geheimauftrag der Zürcher
Polizei.Kommentieren hinter ihren inaktiven Laptops jeden
Satz den sie hören.Das soll unauffällig sein?

Das erklärt sichdadurch,dass isolierte Kreise wie
die Linke ,Sektierer,Presse,Kriminelle und eben
diese Behörde kaum noch wahrnehmungsfähig ist für das was
ausserhalb ihrer Kreise kommt.Kurz sie halten uns für blöd!
Arbeiten ist verdächtig.. so offensichtlich bei den Sozi-
Bullen.
Beide sind nicht unbekannt.
Der eine etwas älter ( über 30 sieht man nicht mehr so klar ..
.. seine Überzeugung).Er selbst nicht sehr ehrfolgreich trotz
zweistelliger Dienstzeit hat er ausser einem Tripper und ein
paar Falschparker nie was erwischt.Sportlich siehts auch nicht
so gut aus.Bei einer seiner Observierungen im Gebirge musste er
wegen völliger Erschöpfung umkehren.In den Bordellen ist er
wegen seiner Impotenz nicht sehr beliebt.Er sieht das Problem
nicht bei sich ... unfehlbar .. hört sich Links an.
Schlechte Ernährung,zuwenig Bewegung und zuviel Alkohol ..
so die Diagnose.
Sein Kollege ,auch so 'ne Tränentüte.Seine "berufliche Bilanz"
ähnelt seinem Vis a Vis.Nicht besonders helle,ein Angeber.
Während seiner Milieustudien gibt er jeweils mit seinen
sogenannten "gefährlichen" Einsätzen" an (Falschparker sind
gefährlich ???) seine bevorzugten Sexualpartner sind allerdings
Transvestiten.( Alles Schwule ... so,so ) Er ist nicht der einzige.
Nun die haben also die schwere Aufgabe uns(mich) beim Arbeiten
zu überwachen.
Was qualifiziert die bloss dazu? Solche Einsätze kosten einen
Haufen Geld ? Wir zahlen das... ?
Na ja , viel zu tun haben sie ja nicht .. Ich meine zehn Prozent
.. erreicht man mühelos vor 10:00 montags wenn man zeitig aus
den Federn kommt.

Klassenfeind :

Ich geniesse diese Titel."Klassenfeind","Büezer","Malocher"
"das niedere Volk"und wie auch immer sie ihre Verachtung
zum Ausdruck bringen.Im Schulmeister-Ton kommentieren,
kritisieren sie unsere Existenz und unsere Lebensweise.
Einfach alles.Was nicht von Links kommt,kann nicht gut sein.
So die Überzeugung des sozialrevolutionären Autismus.
Wie sehr diese Karrikaturen einer überlebten Weltanschauung
uns hassen/verachten erkennt man in den Darstellungen der
Rollenspiele in ihren Sendungen ,die kaum  noch einer sehen
will.Da sitzt der Malocher mit einem Kasten Bier vorm Fernseher
im Trainigsanzug und nennt seine Frau "Schnecke"usw..
Das haben die bei uns beobachtet ?
Sie mit neonfarbenen Haaren und Küchenschürze und leiern
die üblichen Beziehungsprobleme runter wie ein Küchenrezept,
dass man eigentlich schon kennt.
Unterhaltungswert ?? Hmmm .. vielleicht für geistig behinderte
Hamster ?
Ist das der Grund ,dass ihre Bücher,ihre Filme,ihre ganze
Unterhaltung vor dem Bankrott steht?

Ja und was macht der Klassenfeind ? Was er-
laubt der sich nur? "Was der da schreibt hat
doch nichts mit Kultur zu tun.Hat nichts tief-
sinniges .. oder was.
So 'n Quatsch . Kultur .. suche nach dem Lebens-
sinn.Hört sich an wie Sex kombiniert mit Kotzen.
Völlig bescheuert..und langweilig.
Wahrscheinlich sind diese Kultursendungen deshalb
immer nach Mitternacht.Komma Therapie für Schlaflose
und Schlafwandler ? Wenn möglich auf Krankenschein ?
Natürlich habe auch ich mich mal auf die Suche nach
Sinn des Lebens gemacht ! Hmmm... echt wahr hey !
Aber ich habe zum Glück den FC Bayern Fanschal schon
nach kurzer Zeit gefunden.Kurz vorm Anpfiff ..Buuhh.
Habe das gute Stück in der Wäschetonne vergessen.
Glück gehabt. Man stelle sich vor - das wichtigste
Ereigniss des Jahres und man ist nicht mal richtig
angezogen.
Aber eben nichts passiert.. das Universum war wieder
im Gleichgewicht ..

Die Bekämpfung des Klassenfeindes.

Da gibt es verschiedene Stylblüten ihrer isolierten
Weltanschauung.
Die üblichste von allen: Gerüchte.
Wie Strassenprediger hausieren sie lauthals in unmittelbarer
Nähe über angebliche Greueltaten ,wie kriminelle Elemente
( das ist unmoralisch ?) überführen,mein angebliches baldiges
Ableben ( Klartext: Mordrohungen ..ziemlich dilettantisch) ,
Einschüchterungsversuche ..wir wissen wo ihr alle wohnt!
(Man bedenke das sind Polizisten,selbsternannte Journalisten,
übliches Fussvolk der Linken wie Menschenrechtler,Lehrer,Um-
weltschützer und zuletzt Kleinkriminelle.Nicht sehr klug.
Wir sind ein kleines Land ,das heisst man weiss auch bald wo
solche Schreihälse arbeiten und wohnen.
Der Höhepunkt dieser phantasievollen Auswüchse:
Kinder dazu anstiften mir vor den Wagen zu springen.Zum Teil
haben sie diese Kinder ( meistens um die 5 -6 Jahren) von den
lokalen Kinderkrippen ohne das Wissen ihrer Eltern abgeholt.
Oder die Eltern selbst haben ihre eigenen Kinder dafür "zur
Verfügung" gestellt. Keiner der Politker,Polizisten oder sonst
irgendwie "verantwortlichen Stützen" unserer Gesellschaft hat
obwohl in Kenntnis dieser "genialen Aktionen diesem Unsinn
Einhalt geboten.Erst ein Anruf bei gewissen Eltern hat die Sache
etwas abgeschwächt.Natürlich erschwert diese Kenntnisnahme einiger
Eltern auch den Zugriff von zwölf - bis vierzehnjährigen Schülerinnen.
Eine weitere begehrte Trophäe dieser Kreise.
Noch eine raffinierte Bekämpfungsmethode : die lokale Presse
( Einschaltquote 0.9%).Auch Klinkenputzer von Reifenhändler,ver-
haltensgestörte Möbelvertreter oder schlicht Furzkissen der Linken.
(Mein Lieblingsausdruck ..)
Hier kann man sich tatsächlich über unliebsame Zeitgenossen auslassen.
Ein öffentlicher Hexenprozess ohne Anwalt .( Nicht weiter schlimm.Siehe
Enschaltquote)Hmm .. 0,9% schon beruhigend ,dass diese Pfeiffen nicht mehr
Angehörige haben.Aber .. Schwamm drüber!
Das schwere Verbrechen?
O.k. ich habe ihn ein paarmal Schlappschwanz genannt.Das steht soweit ich
weiss sogar in seiner Geburtsurkunde.Naja wusste nicht, dass in das so
hart getroffen hat.Ich bin mir aber sicher ,dass er diesen Ausdruck schon
öfters gehört hat.Weitere Titel wie dummschwätzender Dorftrottel,Nutten-Adi,
Bordelli usw. haben ihm auch nicht gefallen.
Naja man kann eben nicht immer gewinnen.

"Führer" mit Charisma 

"Charismatische Führer " ,so was mögen sie.
Mystifiziert in religiös anmutender Dimension.
Ob sie nun Nacktfotos verschicken oder SUV's
verdammen in unserem Lande oder anderswo Leute
in Lager verschicken und die Goldreserven klauen
bevor sie den Shutthaufen, den sie angerichtet haben
verlassen.Ihre ihnen günstig gestimmte Presse
benutzt diese Bezeichnung häufig angedeutet oder
direkt.(Muss man mit energischem Kopfnicken und
erhobenen Zeigefinger aussprechen ..Sozi Vorschrift)
Sie sind alle so weise und unfehlbar,erhaben über
alle Kritik.
So 'n Charisma-Scheiss hab ich tatsächlich mal
mitgekriegt.War voll beeindruckend..
1.Mai ich wollte mit der Karre wegfahren aber alles
zu.Der Polizist deutete auf den Umzug der "Verdammten
dieser Erde"."Sorry ,dauert etwa eine Stunde."
Na gut. Strassencafe und Sportzeitung lesen. Muss ja
auch mal sein.
Allerlei Gruppen haben sich unterdessen um den Platz
versammelt.Freiheit für Kurdistan,Tod dem Staate Israel,
bezahlter Urlaub für Wanderameisen... so,so ..ist das
spannend.

Die charismatische "Führerin" spricht!
Spätere Polizeipräsidentin dieser Stadt.
Hochgelobt von der einschlägigen Presse .
Sie erzählt von den armen Frauen ( dieses
schräge Trudi Bezeichnung weibliche Linke
ist steinreich) die von allen Kerlen unter-
drückt und ausgebeutet werden.Ich glaube sie
verkehrt in den falschen (linken) Kreisen.
Musste wohl immer das Kriegergen ihres Mörenariers
polieren.Wie alle hat's sie es auch von den
bösen Banken.Da kämen die Frauen nur weiter
wenn sie die Röcke höher ziehen würden .
Meine liebe Tussi,was für billige Pornos haste
dir da wohl reingezogen ?
Ich dachte da arbeiten nur Karo tragende Homos.
Selbst wenn die die Röcke zum Fenster rausschmeissen
würde in deren Hosen doch nix passieren.
Sehr charismatisch das alles.
Steht charismatisch vielleicht für "zum ersten Mal
ohne Mami ausswärts"? Werde gelegentlich mal in den
Duden gucken.

Die Presse stand erwartungsvoll vor den
Gefängnistoren.Sartre war zu Besuch bei
Andreas Baader.Mystifiziert verklärter
Revolutionär bei den Linken.Unser Befreier
vom kapitalistischen Joch.Wahllos Leute
abknallen mit politischem Hintergrund.
Charismatisch eben.Ehemaliger Autoknacker,
Dokumentenfälscher und Fotomodell eines
Schwulenmagzins.Wie auch immer,das passende
Persönlichkeitsprofil für die Volksbefreiung.
"Er ist ein Arschloch!",Sartre zitiert, kurz
und schmerzlos.
Seltsam, so berichtet wurde das aber nicht in
allen Zeitungen.
Zum Glück haben sie sich schlussendlich von
uns befreit.

Seltsame Verbündete ....

Meine Region ,wo ich arbeite und wohne bietet ein weites
Feld seltsamer Charakterien.Wie in allen Regionen mit
grösseren Städten ist die Häufigkeit der Antilopen
( Linke und gewöhnliche Zuhälter) weit höher als in den
touristisch attraktiveren ländlichen Regionen, die unsere
Besucher aus dem Ausland so mögen.
Keine Spur von falschen Polizisten, korrupten Politikern ,
pädophilen Pfarrern und Lehrern,durchgeknallten Bordellneurotikern
aus dem Bundesparlament oder verhaltensgestörten Kinokritikern
aus den Medien die uns ihre seltsame Welt unbedingt aufzwingen wollen.
Hier wird man zu deren Erstaunen nicht von Sonderschülern und Gelegen-
heitsprostituierten oder Radio- und TV-leuten auf Geheiss des Staatsschutzes
überwacht .Keine Mordrohungen seitens Dorfpolizisten und deren Klientel
( vielleicht besser Kollegen).
Ja ,schon allerhand was die sozialistische Polizei in ihrem Dienstleistungsbereich
anbietet.Personenschutz für selbstmordgefährdete Zuhälter,Uniformen - und
Fahrzeugverleih für sozial benachteiligte (Ex ?) - Knackies.Personenüberprüfung
und Androhung der Bekanntgabe der Personalien an ihre Freunde.( Damit diese
ungestört ihre Morddrohungen,Androhungen von sexueller Gewalt gegenüber Frauen
lautstark verkünden können - grün - sozialistisches Machtgebahren.)
Wohlgemerkt, wir sind mitten in Europa.Umgeben von linken Minderheiten.

Meine armen autistischen Antilopen!Ihr braucht wirklich Hilfe !
Es gibt ein Angebot aus den USA ( weiss schon Klassenfeind und so..)
für instabile Regime.Diese Behörde gibts wirklich!Da werden die
Grundregeln der Demokratie vermittelt.Römisches Recht und all den Kram..
Na ja ,nicht so wie früher bei Mielke ,Honey und Co. Aber es ist nie zu spät
was Neues auszuprobieren.Echt.. Und noch einen kleinen Tipp.
Nichts klauen auf dem Flughafen oder anderswo .. da drüben gibts 'ne richtige
Polizei.Fragt besser mal euren Kumpel bezüglich seiner Erfahrungen in Konstanz
oder die "supergeheimen" Geheimagenten unserer Botschaft in Südafrika.
In eurer schulfreien Zeit könnt ihr dann mal eure neunmal alles besser
wissenden Hofschranzen auf 'ne Slumtour begleiten. Sind ja aktuell gerade Wahlen
da drüben .Nebenbei bemerkt,die Amis interessiert das Gezetter eines Klinkendrückers
von Reifenhändlern einen Scheiss.Euren postpubertären Quatsch hört sich ja noch
nicht mal hier jemand an ( Einschaltquoten zw. 0,9 - 3 %  ).Eigentlich beruhigend,
dass ihr nicht mehr Verwandte habt.

Sozi's mediale Sicht

Trump ist Präsident! Ja ,was denn nun?
Macht euch nicht ins Hemd er wird Realpolitik
betreiben wie alle.Nicht wie alle andern.
Aber genau so.
Bürgerkriege,Aufstände,Mobilisierung der Reserve,
3.Weltkrieg und ... die Apokalypse?
Also eines stimmt, in den USA finden Wahlen statt.
Demokratische Wahlen in einem demokratischen Land.
Also kein Grund zur Sorge.
Bei Wahlen geht es darum die eigenen Vorzüge und die
Nachteile des Gegners anzupreisen.Trump ist der Schönste
und Hillary ist 'ne Flasche oder umgekehrt.Hahnenkampf eben.
Aber deswegen werden die Amis nicht aufeinander schiessen.
Tun wir ja wegen so 'n bisschen wählen auch nicht.
Stimmt schon die USA waren unsere Kolonien aber sie verwalten
sich seit 2 Jahrhunderten erfolgreich selbst.So erfolgreich ,
dass wir schon zweimal ihre Hilfe bedurften um uns nicht selbst
zu zerfleischen.Schon vergessen? Schon etwas unangenehm die
eigenen Unzulänglichkeiten.
Diese Horrorszenarien sind reines Wunschdenken und zeugen von
eher schlechtem Charakter.Oder sprecht ihr so über Freunde ?
Er passt nicht in die Kultur der westlichen Politik !
Politik hat was mit Kultur zu tun? Seit wann? Und wo ?
Bei uns vielleicht? Mal sehen:
Verschickt Nackfotos aus dem Amtszimmer - Haben die Amis nicht.
Heisst da Spinner.
Füllt aus Versehen hunderte eigene Wahlzettel aus - Haben sie
auch nicht.Nennt man dort im allgemeinen Betrüger
Ist mit dem Rotlichtmilieu verheiratet -  Hm,hm darf dort noch
nicht mal den Müll aus dem Repräsentantenhaus kehren usw.
Tiefes durchatmen - Ganz schön kultiviert was ?
Also ich bin mir da nicht so sicher, ob die Amis mit uns
da für ein bisschen Kultur tauschen wollen.Sie sind die Nummer eins.
Wir nicht !Wir aber gerne mit ihnen.Wir würden gerne so sein wie sie.
Wir kopieren alles von ihnen.Die Kunst( von der Talkshow bis zum
erfolglosen Spielfilm),die Medien( jeder Lokalsender macht auf CNN)
und nicht zuletzt unsere eigene Sprache.( o.k. usw.)
Chears

Linker Pressespiegel :-)  ..oder wer hat Angst vorm Nikolaus

Rüstet die Waffen und wetzt die Messer. Die haben doch
tatsächlich Trump gewählt.
Diese Amis haben doch tatsächlich die göttlichen Ratschläge
unserer Linken und ihren Furzkissen missachtet.
O.k. wir tun's ja nicht und bei den mickrigen Einschaltsquoten
ist es auch naheliegend ,dass die Amis definitiv keine
Stammkunden sind oder werden.
Und jetzt warnen uns diese Schleimis und Polizeispitzel vor dem
"bösen,bösen Nikolaus",ähem ..Trump !
Die Qualität dieser Warnung? Tjiaa , das sind dieselben Quellen
die uns seine Niederlage prophezeit haben? Die gleichen Quellen
die uns von den sauberen,"kultivierten,lieben Linken berichten.
Billiger geht's nicht !Ein quängelndes Arschloch wäre vielleicht
die bessere Bezeichnung.Täglich bombardieren sie uns jetzt aus
dem Reich der Finsternis."Tausende" protestieren gegen Trump.
Fakt : Millionen haben ihn gewählt ... oder nicht ?
Minderheiten schreien laut ,Mehrheiten schweigen !
Objektivität .. nirgends zu sehen.Euer Problem sinkender
Aufmerksamkeit.Spinner und realitätsfremde ,schräge Ansichten.
Das sind keine Nachrichten..ihr armen Häschen und dafür gebe ich
auch keine müde Kröte aus.
Und sonst ..? Machts gut Nachbarn da drüben.Alles Gute für die
Zukunft.
P.S Auch bei uns sind Schreihälse eine nicht ernstzunehmende
Minderheit.

 Seltsame Vögel ... diese Antilopen

"Wie hat er mich bloss erkannt?" Fragt sich unser allwissender,
bester und (natütrlich ) schönster Bulle aller Zeiten.
Ganz einfach mein Häschen! In der Regel sind die Staatschützer ob
nun von der Presse ,allgemein Linken oder zwinglianischen Sittenwächter
die grössten Arschlöcher in der Umgebung. Sein Quoten-Trudy ? Auch nicht
viel besser.Da zumeist beide die Rotlichtszene frequentieren ist es nicht
schwierig.Authistisch wie gehabt und laut und gewöhnlich.
Quartierkneipen - Weisheiten verbreitend. Entsprechend dem Unterhaltungswert
ihrer Sender.Die aktuelle Anti-Atomenergie Initiative präsentiert von
Dorfpolizisten,LehrerInnen und minderjährigen SonderschülerInnen weckt
selbst bei senilen Meerschweinchen Skepsis.Kurz die Tarnung ist total Scheisse.
Möglicherweise ist das der Grund ,dass unser sozialistischer Trachtenverleih
höchstens mal 'nen Tripper oder einen Schnupfen erwischt.
Es könnte auch daran liegen,dass man für Geld zum Beispiel Dienstpläne oder
sonstige Informationen von gewissen zur Korruption neigenden Stellen erhält.
Korruption ? Natürlich: http://www.nzz.ch/data/noch-nicht-integer-genug-1.18196979
Und hier ein kleiner Ausschnitt aus der Quelle :
"In der Schweiz blieben weiterhin Vetternwirtschaft und die Grenze zwischen
zulässigen und unzulässigen Geschenken im öffentlichen wie auch im privaten
Bereich ein Problem. Exponiert seien insbesondere das Beschaffungswesen,
das Baugewerbe und die Polizei."
Na ja ,wo viel Geld 'rumliegt ist die Versuchung auch grösser sein Gehalt
etwas aufzupolieren.
Da kann man ja schon mal Uniformen und Dienstfahrzeuge ausleihen .
Woher sollte auch ein gewöhnlicher Streifenspezie  Geld für eine russische
Edelprostituierte für einen ganzen Tag hernehmen.Kleine Geschenke halt.
O.k. während der Dienstzeit mit Pfarrerinnen noch ein ein wenig für die
Atom - Abschaffungs - Initiative zu werben könnte man übersehen wenn es
nicht so auffällig wäre.Die Wirkung? Der Sinn ? Hmmm , ich bin deswegen nicht
tot umgefallen.Tat ich noch nicht mal als unsere Justiz -Tussie am Flughafen
zum Ganoven knuddeln vorbeikam. Wie ist der bloss in die Sicherheitszone gelangt?
Etwa wie alle andern ? Etwa wie immer ? Na ja macht ja nix! Die fliegen so wieso jedes Jahr
durch den internationalen Sicherheitcheck.Schon fast filmreif das alles.Oder nicht?

Fröhliche Weihnachten

Wenn sich die Morddrohungen und falschen Polizisten häufen
weiss ich, dass sich Weihnachten nähert.
Es sind die üblichen kranken Reaktionen meiner Antilopen.
Sie stehen auch nach wie vor unter Polizeischutz,was den Steuerzahler
teuer zu stehen kommt. Die Kosten für Polizeischutz belaufen sich
auf 25'000 pro Tag. Schon 'ne stattliche Summe auf die letzten
25 Jahre hochgerechnet. Bei gewissen Engagements sind unsere Linke,
Kirchen -, Presseheinis usw. schon recht grosszügig.
Die anderen Gelder beziehen unsere neurotischen Menschenrechlter und
Umweltschützer aus Spendengeldern.Denn Dorfpolizisten, evangelische Pfarrer,
Lokalsender-Fuzzies usw. stehen nämlich eher in der unteren Liga der
der Gehaltsbezüger.Die Ausgaben insgesamt belaufen sich aktuell zwischen
17 und 18 Millionen. Eine stattliche Summe.Unsere Menschenfreunde
hätten damit auch ein paar Krankenhäuser, Schulen oder sonst was
Brauchbares auf die Beine stellen können. Aber ein grosser Penis war
ihnen wichtiger. Na ja man lässt sich für seine Prio 's was kosten,wenn
man nur genug bescheuert ist.25 Jahre und keinerlei Erfolg.
Das ist wahrer Sozialismus.
Man muss so 'ne Ausdauer schon etwas bewundern.Das beste Beispiel liefert
unsere Einschaltquoten - Schwindsüchtige Presse.Also, die wollten die
Clinton im Weissen Haus sehen. Das schon mal vorausgesetzt.
Aber die Ami's hörten nicht auf Kaninchenzüchter Sender oder auflagenschwache
linke Kotztüten.
Mit dem langen Atem eines Irren wird weiter "recherchiert" und spekuliert.
Trump wäre eigentlich gar nicht gewählt. Dabei haben sie selbst noch vor
kurzem uns Dummchen das Wahlsystem erklärt. ( Besser in Wikipedia nachlesen)
Fast täglich Verschwörungstheorien.Trump ist schon (fast) ein russischer
Spion. Das wird die nächsten vier Jahre so weitergehen. Die nächsten vier
Jahre? Ja eben, meine armen Pfeiffhäschen. Weil Trump gewählt wurde.

Schweizer Antilopen habens schwer

"Eure Behörde scheint nicht sehr wählerisch zu sein!"
Lacht etwas. "Ich weiss, in der Schweiz ist es diesselbe Sorte."
Er wirkt verwundert. "Was auch immer, zu  befürchten haben sie nichts."
Auch das ist mir nicht neu. Ich war überrascht was da die Botschaft zur
Einschüchterung oder Überwachung aufgeboten hat. Einfach lächerlich.
Der Typ von gestern Abend wirkte schon von weitem wie kleiner Zuhälter
oder Hühnerdieb. Er gab sich noch nicht mal die Mühe nicht aufzufallen.
Laut und lärmend ,wie man unsere Antilopen eben kennt. Einen Grund weshalb
ich meine Landsleute in der Fremde meide. Klein Heini zum ersten Mal ohne
Mama unterwegs.Nimmt keine Notiz von der Umgebung und hebt sich damit von
ihr ab.Wahrnehmungstrübung im Endstadium. Auch seine Begleitung. Trudy devot,
typisch für Linke und Bordellszene. Schräg ,keifend,laut.

Schräges Trudy und schräger Adolf stehen für spiessig - eben Links.
"Aber Hohn und Spott allein kann doch nicht der Anlass dieser "Kampagne"
sein. Ich meine der Knirps hat uns eine Riesenliste ausgespuckt."
"Ein Wunder ,dass sie noch frei 'rumlaufen." - "Ach..?" "Was? Ach?"
Ich erzähle ihm von unserem Geheimpolizisten. In Konstanz enttarnt und
verhaftet. Er kennt die Geschichte .. quittiert er schmunzelnd.
"Nun dieser ebenfalls Obergeheime hatte eine ähnliche Liste aufgetischt."
Er sah auf seine Liste auf dem Tisch. "Ist es in ihrem Land verboten Jude
oder Zigeuner zu sein?" Natürlich nicht. "Antisemitismus vor allem ,aber
auch Rassismus ist in diesen Kreisen überdurchschnittlich verbreitet."
Man wird zumindest da wo ich wohne dafür vom Staatsschutz registriert.
"Aber sie sind gar nicht Jüdisch?" Nein damit habe ich die nur mal ein wenig
geärgert. "Damit kann man die ärgern?" Und wie!
Ich nenne die Ursache "Grosser Penis!" Er brustet,"Grosser was ...?"
Die Mehrheit der Mitbewohner unseres Landes unterscheiden sich kaum von
Eurem. Es handelt sich hier ,wie schon gesagt um eine laute, geltungs-
süchtige Minderheit.Mit "Grosser Penis" ist eigentlich nichts gemeint.
Jedenfalls nichts was einen durchnittlichen Menschen aus der Fassung bringt.

 Ich nenne die Ursache "Grosser Penis!" Er brustet,"Grosser was ...?"
Die Mehrheit der Mitbewohner unseres Landes unterscheiden sich kaum von
Eurem. Es handelt sich hier ,wie schon gesagt um eine laute, geltungs-
süchtige Minderheit.Mit "Grosser Penis" ist eigentlich nichts gemeint.
Jedenfalls nichts was einen durchnittlichen Menschen aus der Fassung bringt.
Eine hübsche blonde Kellnerin hatte vor etwas über dreissig Jahren eine
Bemerkung bezüglich eines Vergleichs des Körperbaus gegenüber dem
Polizeichef,dem damaligen Stadtpräsidenten und noch einigen anderen
Kulturträgern meines damaligen Wohnortes gemacht.

"Und dann?" Vorerst nicht viel. Ausser ,dass ich für ein halbes Jahr keine
öffentliche Toilette mehr benutzen mochte. Nickt mit dem Kopf,"Ich habe da
eine Ahnung." Na ja war schon ein wenig peinlich. Jedesmal wenn ich musste
mit 'ner Horde Grüner im Schlepptau.Er grölt los.
"Das ist gut!" Kann man laut sagen. Unsere Möhrenphilosophen als Supermachos.
Der Rest hat später ausgeartet. Die Kulturträger steigerten sich bis ins
Absurde. "Wie dass denn?" Nun die Kulturträger waren/sind der Ansicht ,dass
sexuelle Handlungen ausserhalb ihres Niveaus als Anomalie zu betrachten sind.
"Wusste nicht ,dass so was nach Vorschrift funktioniert." Ich auch nicht.
Unsere Kulturträger aus Politik, Medien, Kirche ,Polizei usw. hatten dafür
eine nach ihrem Geschmack entsprechende Methodik.
Zuerst die Verkupplung mit einer ihrer Kollektivtussies. "Sie meinen ?"
Hat aber nur bei ihrem Nuttenhitler funktioniert.
Die nächste Aktion. Sie schickten ihre Kollektivtussies bereits bezahlt für
Liebesdienste frei Haus. Der Sinn der Aktion. Amtsdeutsch : Die  gemessene
Dauer des Geschlechtsakts sowie die Anzahl der Orgasmen. - Und die Länge
des Geschlechtsteils im erigierten Zustand. Die Hauptaufgabe.
Er runzelt ironisch die Stirne. "Haben sie kooperiert." Wieder unterbrechen
für ein entspannnendes Gelächter.
Na ja ,etwas zu Bunt für mich alles in allem . Lehrerinnen, Pfarrerinnen,
Ehefrauen von Polizisten, Menschenrechtlerinnen. Kurz schräge Trudies - nicht
mein Geschmack . Drei weitere  waren allerdings .... sehr auskunftsfreudig.

Ich hatte mich bemüht etwas kooperativ zu sein. Da wo die Geschmacksnerven
nicht malträtiert wurden.
Die meisten folgenden Schläge bewirkten  eher ihre Selbstvernichtung.
Die Presse legte sich wacker ins Zeug und ritt sich dabei fast in die Pleite.
Angebliche Frauenhelden aus Kirche und Polizei entpuppten sich als Homosexuelle.
Völlig durchgeknallte LehrerInnen mit Beziehungen ins Rotlichmilieu.
Bordellbetreibende Polizisten ,Illegale Prostitution, Drogenhandel usw.
Genies mit abgebrochener Schulbildung und krimineller Vergangenheit.
Schon erstaunlich für so ein kleines Kaff.
Ein paar Beulen hier ,ein paar gelegentliche Zusammenstösse dort. Mir
ist nichts passiert. Keine Kratzer ,keine Schäden und ich bin immer noch so unschuldig wie ein neugeborenes Lämmchen.

 

Die Medien oder der treue Hofhund

Die Zeit der Medien ist vorbei. Das Internet hat sie abgelöst.
Ihre Glaubwürdigkeit ist noch tiefer als die der Politiker.
Ihre Quoten sinken zur Bedeutungslosigkeit.( kaum einer erreicht 10%)
Ihre eigene Schuld. Ihr eigenes Versagen. Ihr Unvermögen sich
der neuen Zeit anzupassen. Die Zeit hat euch ohne zu hupen überholt.
Dies ist das Zeitalter der sozialen Medienund ihr seit nur noch
jämmerliche Statisten. Hofnarren eurer Poloitiker.
Ein Blogger mit 100000 Follover erreicht mehr Menchen als die
gesamte Presse in unserem Land.Macht das etwa neidisch?
Ihr habt die Hosen voll! Ruft ihr deshalb den Staatschutz zu Hilfe?
Deshalb die 24 h Überwachung? Glaubt ihr Häschen, ich bevorzuge diese
Bezeichnung für Feiglinge,ihr könntet damit die Zeit aufhalten?
Ihr seit zu feige, zu phantasielos um das Rad der Zeit zu stoppen.
Zuerst musstet ihr nur vor den ( linken) Politiker knieen, jetzt vor jedem
Reifenhändler und Bordellbesitzer. Erbärmlich.
Armes Häschen bist du krank, dass du nicht mehr hüpfen kannst ..

... geht noch weiter

 

 

The revenge of the comrades


That's crazy. People I guess I'm guilty.
I really did with my money children
To school. Many Years.
Now the left has attacked with all hardness.
Transfers blocked. Thus the answer of all observing
comrades. One makes oneself suspicious when one
School fees financed? I did not know! My word of Honor
Is it the same in other countries?
In my opinion there are three hot meals at the
Day and some money for the school a good starter for life.
A good starting aid especially in countries where a smaller
Incidents threatened existence.
Fifty Swiss francs each month and for each family.
A huge sum? Suspiciously high?
Here in Switzerland you get two modest meals.
Not where the comrades are. There they cost on average between
Fifty and a hundred. They can afford that. A union-
They earning 250,000 to 300,000 every year. Likewise the
Comrades, who served as founding councilors in charitable organizations, or
As "consultants" for media and so on.
Hmmm .. willingness to help can pay off already. If one is comrade.
Do not worry comrades. The little ones just want to learn something. they have many
Dreams. They want to be teachers. Maybe opening a small restaurant.
In the administration or tourism find a job. You can read and write.
They have a more robust health through regular meals.
What's wrong with that. Because they will not have to beg?
Do you like it? A little god play?
Is the leisure activity for cowards?
You also donate my comrades.
You support Hezbollah, you support Sendero Luminoso.
Mugabe or Ousman Sonko, your friends.
Formerly the Khmer Rouge, the RAF and other spinners.
I admit drug trafficking, weapons and ammunition is an elaborate thing.
A Kalashnikov or plastic explosive is on the black market extremely
Since Russia is no longer your ideological home.
I admit drug trafficking, weapons and ammunition is an elaborate thing.
A Kalashnikov or plastic explosive is on the black market extremely
Since Russia is no longer your ideological home
I have to savor your victory unfortunately.
I have already found a new channel.
I would like to see how those children live their dreams.
I would like to see how they become upright free people.
And just like I do not have to kneel before every asshole.
Hey comrades you can not do anything about it.
Because you are socialists cowards.
11. Jul, 2016

von der richtigen Polizei erwischt...

Die Antilope ( in der Schweiz ist sie Polizist) sitzt
völlig verunsichert "seinen " Kollegen gegenüber.
Sie machen sich über seine Argumente lustig.
Sie ist sich das nicht gewohnt,schon gar nicht im
Umgang mit Profis.Er hat alles ausgeplaudert .Zwischen-
durch wurde er immer wieder durch Gelächter unterbrochen.
"So,so .. alle Frauen haben sie gefragt ¨" "Ist das die
Hauptaufgabe eurer Behörde ?"Der Spott ist nicht zu über-
hören.Sie halten ihn für einen labilen Irren.
"Das wären gut 4 Milionen.""Die haben ihnen alle geantwortet?"
"Mein Guter ,das würde Monate dauern bis die Auswertung erfolgt
wäre.""Selbst wenn ihnen die ganze "Puffszene" (Radio..,Tele.. ,
Lehrer und die Kirche geholfen hätten .. nicht wahr?."
"Das macht dann immer noch keinen Sinn für mich."
"Diese Überwachung mit bis zu 50 Beamten und ihren "Helfern*"
diese angemieteten Wohnungen mit Kameras und Mikrophonen bestückt."
"Das muss Summen in Milionenhöhe verschlungen haben."
"Dieser Autohändler und "seine"Lehrer - und PfarrerInnen ,die
haben bestimmt nicht so viel Geld.""Ach ja .. richtig die wurden
von ihrem Sozialamt vermittelt."
"Hmmm ,sagen sie mal zur Zeit werden etwa ein Drittel der Bevölkerung
von diesem Kanton überwacht ?" "Ich meine .. wer arbeitet eigentlich
noch bei Euch ?" "Diese Radio - und TV -Leute ,Drogendealer und Sonder-
schüler... sind die wirtschaftlich so enorm wichtig?"
"Mann hey , von Euch kann sogar die DDR noch was lernen."
Antilopes vorgesetzte Dienststelle gibt sich irritiert,weiss an-
geblich nichts von allem ... wie immer.
Nach fast einer Woche ist die Antilope völlig gebrochen.

Schon beachtlich was da alles nach oben gespült wird.
Man möchte glauben das ist der Lagebericht eines Irrenhauses.
Polizisten (" die die 10 % Prozenthürde nicht finden")
Linke ( "die den grossen Penis suchen")
Bordellszene mit eigenen Radio - und TV Sender
Freier mit Bundesrats - Ambitionen
Lehrer und Pfarrer ,die kleine Jungs mögen,mit seltsamen Überzeugungen
Na ja ... zum Glück Antilopen.. wenn auch mit "Krieger-Gen"
"Krieger-Gen" .. find ich gut.. da wo ich herkomme nennt man so was
"hat den Arsch offen".
Leute ihr übersteigt jede Phantasie .. eure Verblödung literarisch
zu Verarbeiten ist allerdings ein reines Vergnügen.
Stoff für die nächsten 20 Jahre.

"Sagen sie mal ..Antilope .""Ihre Hauptätigkeit ist das
wirklich Polizeiarbeit?"Die Antilope rutscht auf dem Stuhl
hin und her.Bei "seiner" Polizei wäre das längst erledigt.
"Wir können nichts machen.."Ihre Standartankündigung für alles.
Hmmm :"Wir machen nie was..!"Wäre bei unter 10 Prozent eigentlich
treffender.Dabei sind sie so beschäftigt mit allen möglichen Engegements.
Ganz besonderer Art.
"Um es etwas einfacher für sie auszudrücken."
"Wissen sie bei dieser Aufklärungsrate wäre ich schon etwas zurück-
haltender mit Sympathien in Bezug auf Kriminelle .""Auch im persönlichen
Umgang.""Verstehen sie ..?"
"Sie haben doch in "ihrem" Kanton wie sie es nennen eine ganze Reihe
von Wohnungen eingerichtet.""Um "dubiose Elemente"(Nicht-Linke) zu
beobachten.. nicht wahr?""Also ich würde mit solchen Mitteln wie sie
es zur Verfügung haben einen Nutzen daraus ziehen."
Die Antilope hat einen verdutzten Gesichtsausdruck.
"O.k. ich erklärs ihnen mal langsam zum Mitschreiben."
"Es wird doch trotz dieser "Beobachtungsposten" immer noch oder erst
recht häufig gerade in diesen Gegenden eingebrochen,geklaut und was auch
immer.""Ich meine da könnten doch diese Reporter,Lehrer,Dorgendealer .. äh
Spitzel ein Auge drauf haben." "Oder nicht .. ?"
"Ich meine 10 Prozent .. da kriegen sie bei uns in der Sonderschule nicht
mal 'n Trostpreis."
"Ihre Presse ..meint.?""Auf die würde ich keine müde Kröte mehr setzen.""Warum ..?"
"Sehen sie sich doch mal deren Einschaltquoten an.""Allein ihr staatlicher
(sozialistisch gesteuerte) Rundfunk erreicht im Schnitt mal gerade noch 30
Prozent.""Das ist zwar etwas mehr als sie .. aber viel ist das auch nicht."
"Finanziell .. runter gewirtschaftet würden die ohne "Zwangserhebung"
keine 2 Monate mehr existieren."
"Die lukrativen Werbeträger sind längst zu RTL und Co abgehauen."
"Bei den lokalen und den Printmedien sieht's noch schlimmer aus."
"Als unrentablen Bestand eines Mischkonzerns sind die meisten gerade
noch ein ungeliebtes Anhängsel.""Die halten ihre Einschaltquoten  
wahrscheinlich deshalb unter Verschluss weil sie sonst befürchten müssen,
dass die Reifen - und Möbelhändler auch noch türmen."
"Dieses Speichellecken bei den Linken kann doch keiner mehr hören.."
"Dieses Anbiedern an extremistischen Kreise mit realitätsfrenden Ansichten."
"Diese Sektierer ,ob Politiker,selbst ernannten Intellektuellen
oder Presse leiden am "Wannsee-Authismus" .. wie DDR - Heinis."
"Eure Drohungen ,euer Gequatsche nimmt doch keiner mehr Ernst."
"40 Stunden Woche für Wanderameisen...SUV Besitzer ins Lager oder was ..?
"Das sind doch alles Spinner und dann tauchen noch so armselige Figuren
wie sie in ihrem Schlepptau auf."
"Können nichts machen.. das ich nicht lache."
"Ist das ein Eingeständnis ,dass ihrem Job nicht gewachsen sind?"
"Wissen sie .. als meinen Untergebenen würde ich sie im Hof auf der
Stelle erschiessen lassen.""Nicht nur weil ich sie für Korrupt halte..nein
weil sie mich für so blöde halten."
"Ein Glück ,dass sie für Sozis "arbeiten" .. versuchen sie lieber nichts
anderes."