Der Auftrag .. ein kleiner Auszug
Yuri Antanov kontrolliert seine Instrumente.
Reine Routine beim Rückflug.Keine seiner Bomben
wurden gebraucht.Für ihn sind die militärischen
Handlungen am Boden für deren Unterstützung er zugeteilt
ist nur
eine abstrakte Handlung.Kein Blut,kein Schmutz nur
das Dröhnen der Turbinen seines Sukhoi T50 Tarnkappen Bombers
und das Gezwitscher aus dem Funkgerät dringen zu ihm durch,
dass er an einer militärischen Operation beiteiligt ist.
Etwas enttäuscht hatte er den Befehl hingenommen nicht am
Hauptangriff beteiligt zu sein.Nur zweite Welle in Reserve.
Er ist jetzt vierundzwanzig und Jet Pilot bei der achten
Bomberstaffel.Er ist stolz darauf eines der modernsten Kampfjets
zu fliegen. Seine Jugend ,sein ganzes bisheriges Leben nur für
diesen Traum.In seiner Erinnerung tauchen immer wieder die
von Stolz erfüllten Augen seines Vaters auf als er nach der
Brevetierung das erste Mal nach Hause kam.Er umarmte
ihn und
rief die Nachbarn herbei"Seht her ,mein Sohn ist jetzt Kampfpilot."
Trunken vor stolz und Freude zeigte er ihn den Arm um seine
Schultern gelegt allen Ankömmlingen wie eine Trophäe.
Jetzt fliegt er zum Stützpunkt
zurück ohne zum Einsatz gefordert
worden zu sein."Sein Empfänger blinkt plötzlich auf.Er meldet sogleich
seiner Einsatzleitstelle die Koordinaten."Warten sie",kommt die Antwort.
In der Flugleitstelle der Staffel strecken ein Leutnant
und sein Vor-
gesetzter die Köpfe vor dem Schirm zusammen.
"So weit hinten.""Diese Art Markierung ist eigentlich für die lasergestützte
Artillerie gedacht.""Etwas zuweit westlich für den Einsatzbereich des
Aufklärerbatallions."
Der Oberst schaut kurz auf die Tischplatte.
Runzelt die Stirn,"Gut möglich ,dass ein Teil des Tabuns den Angriff
überstanden hat.""Die Signaturmarkierung ist jedenfalls eindeutig
von unseren Leuten.""Wir können nicht riskieren
,dass die mit diesem
Teufelszeug abhauen."Der Leutnant nickt und wendet sich wieder dem
Monitor zu."Nutzen sie das Signal zur Zielordnung.""Gefährliche Fracht."
"Ziel vernichten." Yuri etwas elektrisiert aber dann doch professonell
ruhig bestätigt den Befehl.Der Druck auf seinen Körper als die Maschine
auf den neuen Kurs einschwenkt lässt ihn einen Moment keuchen.
Er kontrolliert nochmals die Instrumente und meldet seine neue Richtung.
Gleichzeitig drückt
ihn nun die Beschleunigung in den Sitz. So etwas
wie Euphorie nun doch noch zu einem Einsatz zu kommen."Noch drei Minuten
bis zum Angriff", meldet er dann aber doch so ruhig wie er kann zurück.
Das Waffensystem zeigt ihm an, dass beide
ZB-500 Bomben zum Auslösen
bereit sind."Es wird im Zentrum der Explosionen so heiss wie auf der
Oberfläche der Sonne sein",und in seinen Gedanken sieht er einen riesigen
Feuerball aufsteigen."Asche und nichts als Asche was auch immer
da unten
sein mag." Die Kontrolle zeigt ihm das die automatische Auslösung kurz bevor
steht.Die harte Ausbildung die er genossen hat zeigt Früchte.Jeder Handgriff
sitzt.Ein kurzes Rucken geht durch die Maschine beim Auslösen
der Bomben.
Unmittelbar danach schwenkt die Maschine auf Heimatkurs.
Yegor sitzt blickt nach hinten als er den gewaltigen Explosionsblitz
wahrnimmt,"Buaahhh ,hast du das gesehen?""Die überlassen aber nichts dem
Zufall was .?
Die Bulldogge darf nicht jagen
"Still halten ..",Lydia versucht ihre Stimme möglichst
barsch klingen zu lassen.Archimedes folgt den Anweisungen
von ihr mit ängstlich mürrischer Miene.Er hasst diese
medizinischen
Untersuchungen.Dieser kahle unterirdische
Raum.Ehemalige Sanitätsstation des Kommandobunker der
Feuerleitstelle des Raketengeschwaders Süd.Es ist kühl,
riecht muffig und die kahlen Betonwände verstärken diese
depressiv,trostlose
Stimmung noch.Das fahle Licht der
Glühbirnen zeichnen die Menschen die sich in den Räumen
aufhalten als blasse ausdruckslose Ungeheuer.Archimedes
Blick wandert vom Arm weg als Lydia die Nadel auf seine
Vene setzt.Er begegnet
den spöttisch ,seltsam gut gelaunten
Augen der Bulldogge.Nie lässt er ihn aus den Augen.Seine
Anwesenheit ist für ihn fast die grössere Strafe als all
diese Pillen und Spritzen.Kahle Wände oder die mehr einer
Tortur
gleichenden mütterlichen Fürsorge von Lydia.Auch
sie kennt seine wahre Natur.Einmal ,die Bulldogge war zu
einer Besprechung abberrufen wagte er einen Fluchtversuch
auf Kosten Lydias Leben.Was er bis dahin nicht wusste ,die
vermeintlich
unscheinbare Person als leichtes Opfer seiner
Triebe gedacht,ist nicht nur Krankenschwester.Ein gebrochener
Arm und endloser Spott war die Ernte seiner Pläne.Denkt die
Bulldogge jetzt gerade daran? Seine Gesichtszüge haben jedesmal
diese für ihn hämische Ausstrahlung .Keine Möglichkeit
für Archimedes ein achtbares Dasein zu erlangen solange diese
beiden Personen in ständig daran erinnern.
Bulldogge ist aber in Gedanken woanders.Die Anwesenheit
Archimedes
in Freiheit ist für ihn eher das Versagen jeglichen Rechts an das
er bisher geglaubt hat.
Durch die provisorisch gestützte Ausstiegslucke zwängt sich
die Bulldogge ins Freie.Archimedes hinter ihm und zwei
Infanteristen.Der ganze Stützpunkt oder was davon übriggeblieben
ist wird vom Widerschein der brennenden Gebäudereste erhellt.
Die Gruppe hastet Richtung vereinbartem Evakuierungsplatz.
Die beiden Soldaten haben Archimedes in
ihre Mitte genommen.
Die Bulldogge sieht sich unschlüssig um scheint zu überlegen.
Getrappel von schweren Stiefeln,das metallische Klirren der
Waffen,Motorengeräusche aber fast kein menschlicher Laut ist
zu hören.Das
Ausmass der Schäden durch die Bombardierung ist
in dieser Situation nur zu erahnen.Rauch und der Geruch nach
verbranntem Holz und Plastik oder Treibstoff reizt die
Lungen bei jedem Atemzug.Archimedes sieht sich verstohlen um.
Eine
Gruppe rennt an ihnen vorbei.Archimedes erkennt das Labor-
personal und Lydia.Sein Versuch den Arm zu heben wird von einem
seiner Bewacher unterdrückt und als er sich nach diesem umdreht
stösst dieser in kurz und heftig an.Eine Anweisung
sich ruhig zu
verhalten.Aus dem Dunkeln lösen sich die Konturen eines Soldaten.
Kurz vor der Bulldogge stoppt er und salutiert.Sie stecken ihre
Köpfe zusammen und tauschen sich aus.Archimedes starrt angestrengt
in ihre Richtung
versteht aber nichts.
Bulldogge dreht sich und weisst in eine Richtung."Der Sammelpunkt
ist doch da drüben",wirft Archimedes ein als er der Bulldogge näher
kommt.Akim dreht sich um und steht ihm wortlos gegenüber.Genauso
wie
am Tag seiner Verhaftung in seinem Büro in Kiev.Wie ein Hund
seine Beute.So betrachtet er ihn auch jetzt.Archimedes stockte,"sie
sind doch für meine Sicherheit verantwortlich."Akim sieht ihn mit
ausdruckslosem Gesicht an,"aber natürlich
bin ich das",fast sanft.
Beinahe ...
Yegors Blicke überfliegen nochmals hastig die
Positionen seiner Leute in ihren Stellungen.
Er bedeuten mit Handzeichen seinen Schützen
ruhig zu bleiben.Die Wagenkolonne nähert
sich
schnell.Den Fahrzeugtypen nach zu urteilen ein
hoher Offizier mit Tross.Er bleibt an der Einfahrt
zum Gehöft stehen,stemmt seine Fäuste in die Hüften.
Die beiden Motorradfahrer bremsen kurz vor ihm ab.
"Wer seit
ihr ..?", brüllt er mit fester Stimme und
schielt nach dem Wagen welcher den Beiden folgt.
Einer der Soldaten salutiert,"Begleittross des Generals
Koslov ,Kommandeur der 12. Infanterie-Division."
Mit einem gleichmütig wirkenden
Nicken quittiert Yegor
die Meldung."Mist .. hoffentlich muss er nur pinkeln",
er versucht ruhig zu bleiben.Die Wagentür öffnet sich
und zu seiner Beunruhigung steigt eine dynamisch anmutende
Gestalt aus dem Fahrzeug.Dieser Kommandeur
wirkt sogar
äusserst jugendlich."Diese dicken,korrupten Flintenheinis
gibts eh nur in Hollywood",beruhigt er sich.Er eilt zu ihm
hin,"Leutnant Smirnow 2.Abteilung Feldpolizei 2.Korps."
Dieser grüsst wortlos zurück und sieht
sich in aller Ruhe um.
"2.Korps ?",brummte er und sieht sich weiter um."Was tun sie
hier ?"baut sich vor ihm auf."In Yegor beginnt es zu arbeiten.
Was jetzt? Er sieht kurz auf den Tross des Generals.Zu seiner
Erleichterung sind es mit
den 4 Motorradfahrern nur noch zwei
weitere Leute aus dem Wagen."Wir bereiten uns auf die
Nachtpatrouille vor."Der General hebt kurz etwas ungläubig den
Kopf."Es ist früher Nachmittag",halb scherzend.Yegor nickt,
"Das Gehöft
ist unser Schlafplatz bis heute Abend."
Der General nickt kurz."Wie geht es General Iwanow ?"
Yegor zuckt mit den Schultern,"Ich weiss nicht .."
"Sie wissen nicht ..?",er wiederholt im gelangweilt wirkendem Ton.
"Ich bin Leutnant,ich erhalte
meine Befehle von meinem Regiment."
"Im Stabsquartier war ich das letzte Mal vor einem Monat."
Heimlich vergewissert er sich ,dass die Kalaschnikow entsichert ist.
Mit einer lässig wirkenden Bewegung hebt er die Waffe an als müsste
er deren Gewicht verlagern.Der General mustert in dabei schweigend,
"Ich muss mal scheissen.. wie sind die Toiletten hier?"Yegor verzieht
die Lippen etwas und weisst mit dem Gewehrlauf auf das kleine
Häuschen neben der Scheune. Dieser
verzieht das Gesicht,"das habe ich
befürchtet."
Yegor verkneifft sich ein Grinsen als er den General
aus der Toilette tritt.Mit schlecht gelaunter Miene
schrammt er die wacklige Türe mit einem Fusstritt fast
aus den Angeln.
Während er wieder auf seinen Wagen
zusteuert betrachtet er mit angewiderter Miene seine
Hände. "Schon gut ..!",antwortet er mit überraschend
milder Stimme auf Yegors Angebot nach Wasser. "Von so
einem Ort habe ich bisher
nur gehört",brummt er gut
gelaunt und reibt sich die Hände an den Hosenbeinen.
"Von der Hölle?",Yegor zieht seine Brauen hoch um
möglichst ironisch zu wirken.Der General unterdrückt
einen Lacher.Er dreht sich
zu Yegor,"Wissen sie Leutnant,
vorhin als ich angekommen bin hatte ich für einen Moment
den Eindruck, dass sie mich erschiessen wollen." Yegor
dreht sich vor ihn hin.Aber der General winkt ab .
Vor der geöffneten Wagentüre
hält er nochmals inne,"Seit
auf der Hut, meine Freunde. Die Russen führen was im Schilde."
Salutiert und steigt ein.Yegor salutiert zurück und sieht
der wegfahrenden Wagenkolonne erleichtert nach.
Dann dreht er sich um
und hält seinen Daumen hoch .Er sieht
wie Carol seine MG Stellung verlässt und sich nervös umsehend
auf ihn zusteuert. Yegor stösst heimlich ein Stossgebet aus.
"Was hat er gesagt..?",Carols eifrige wirkende Stimme
stösst
Yegor noch mehr auf als sonst."Er hat gefragt wie das Arschloch
heisst ,dass hinter dem MG an der Strasse liegt." Carol kassiert
das Gelächter von Yegor und Kyril mit nachsichtig ironischer Miene.