Ich muss ein wenig üben.Ich habe mir dafür die Schweiz
ausgesucht.Keine Sorge nichts über Antilopen heute.
Minderheiten haben Pause.
Ich bin hier geboren und aufgewachsen.Ich wollte am liebsten
weit weg sobald ich
den fürsorglich einschränkenden Händen
Mamas entwischen konnte. Weit weg auf Stanleys Spuren oder den
Raubzügen der Konquistadoren folgend ,wenn auch mit beachtlicher
Verspätung.Hierbleiben von wegen.Das Gold vom Yukon.
Viel zu weit
weg um da jeden morgen hinzufahren. Der Mato Grosso? Nicht zu sehen
selbst wenn man die höchsten Gipfel unserer Alpen erklimmt.Obwohl du
dir im dicksten Schneetreiben auf dem Schulweg den Hintern abfrierst,
kriegste nicht
mal 'nen Eisbär zu sehen.
Nase rümpfend bin ich an meiner Heimat vorbeigerauscht wann immer sich
eine Gelegenheit bot.Alles besser anderswo -- falsch.
Alles interessanter, exotischer anderswo ! Kommt hin .
Natürlich gibt
es bei uns 'ne Menge zu sehen. fragt mal die Touristen.
Oder eure ausländischen Geliebten. Das macht tatsächlich Sinn !
"Was, du warst noch nie in Ascona?",sie wohnte Düsseldorf und sah
süss aus wie sie ihren Kopf schüttelte
. Ihr blonder Pony wedelte
dazu wie der Schwanz eines deutschen Schäferhundes beim Anblick eines
T Bones." Was gibts da zu grinsen ?" Nicht das was sie dachte aber
mir hatte es in Arequipa damals besser gefallen.
Natürlich hat
mich mein Jagdfieber nach Forellen immer wieder an
malerische Plätze geführt.Mehr der guten Fangquote wegen ,denn der malerischen
Umgebung.
Hier Exotik ? Ich habe mich heimlich und laut über sie lustig gemacht.
Trotzdem
wenn man genauer hinsieht stimmts!
Wir haben vier Landesprachen oder besser Sprachregionen.Inzwischen
sind viele mehr dazugekommen.Befremdlich? Eher nicht. Nicht wenn ich
mit der gleichen Neugier wie ich die Kalahari quere die Göscheneralp
durchschreite.Durch Geneve mit der gleichen Lebensfreude wie Bogota
oder Lüderitz.
Welsch ,so bezeichnen wir unsere Mitbürger im Westen. Welsch steht
für fremd. Ist es für mich auch. Ich mag nicht lügen. Aber
es hat
für mich auch nichts Negatives.Geschichten, Ansichten hört man auch
über anderswo. Ich bin trotzdem hingegangen und habe es nicht bereut.
Dawson City, Lubumbashi,Johannesbourg oder La Paz. Ich würde es bereuen,
hätte ich es ausgelassen.Fremd war es jedesmal.Faszinierend fremd.
So nahe es auch ist, so wenig zieht es mich dahin.Fremde , ja aber sie sind
Schweizer durch und durch.Klingt vertraut auch wenn ich nur die Hälfte
verstehe.Meine
Französischkenntnisse sind so zwischen grottenschlecht
und total beschissen.Es reicht um sich durchzumogeln.
"Sie sind anders ?",sagt man. Das sind meine Nachbarn auch,sage ich.
Wir nennen sie Welsche .Sie nennen uns ..? "Bosch" habe ich
schon mal
gehört.Klingt gut. "Hey Bosch park deine Scheisskarre woanders oder
ich rufe die Bullen!"Hmm klingt doch irgendwie nach uns - oder nicht?
Sie sagen ja.Wir sagen nein. Die häufigste Situation
nach einer Volksabstimmung.Das
Verhältnis ähnelt einer
Affäre mit einer launischen Geliebten.Je nach Temperament.
Verhalten oder mit Leidenschaft wird argumentiert und gefochten.
Verbal natürlich .Auch nicht schlimm Leute. Meiner persönlicher
Erfahrung nach führen solche Konstellationen zu wildem, guten Sex.
Ich glaube ,das sagt man uns aber nicht nach !
"Wir sind pünktlich,fleissig,sparsam,zuverlässig,
höflich.d,d,d,d .. schon gut Alter.Ich hab mir mal
von 'nem Eskimo in einer Kneipe in Inuvik die
Tugenden seines Volkes erklären lassen."Wir sind
pünktlich,fleissig,sparsam,zuverlässig,höflich..
ich glaube auf der Höhe "höflich" bin ich kurz
eingenickt.Ob
er sauer wurde weiss ich nicht mehr.
Er war Stock besoffen und hielt sich wohl für einen
Schweizer.Sachen gibt's !
Aber es gibt aber ja auch noch andere Dinge mit
denen man Dicke auftragen kann.
"Wir machen den Käse mit
den grössten Löchern drin!"
Das ist doch typisch wieder mal für uns!
"Versteckt ihr eure Kohle da drin?"
Immer diese Ausländer... und behaltet den Käse im Auge!
Ein gereiftes Ehepaar ,die kleinen und grossen
Schwächen
kennend.Keine Liebesheirat eher vom Schicksal verbunden.
Nicht die grosse Leidenschaft vielleicht, aber Vernunftehen
halten sich länger.Es mag da wohl begehrliche Perspektiven
anderseits geben.Sehnsüchtige Blicke
nach anderen Bindungen
zuweil vielleicht.Aber .. wir bewohnen immer noch dasselbe
Haus.Weil dieses Haus auch unsere Heimat ist? Ein Teil
unserer Identität? Sicher vor grossen Stürmen? Gewähr für
Kontinuität? Ein
sicherer Hafen für unsere liebevoll gehegten
und gepflegten Kulturen.Es fällt mir schwer etwas Falsches
daran zu finden.
Die Früchte dieser Beziehung ? Erkennen ,Schätzen
wir sie ? Sauberkeit ,Wohlstand , soziale
Sicherheit..!
Das Resultat aus "Pünktlichkeit,Fleiss,Zuverlässigkeit..."
Das eine nicht ohne das andere ? Stolze Worte.Aber nicht
die einzige Bilanz aus dieser Beziehung ? Da ist noch mehr
wenn auch selten gehört.Von aussen
betrachtet fallen diese
Stiefkinder eher auf mit gewisser Begehrlichkeit. "Redefreiheit ,
Glaubensfreiheit,..-freiheit,, über hunderfünfzig Jahre keine
Kriege.Hundertfünfzig Jahre Frieden.Eine kleine Ewigkeit.
Nicht sehr
oft erwähnt.Fast scheint es, wir schämen uns dafür.
Vielleicht gehört es auch zu unserem Selbstverständnis und
findet daher keine besondere Beachtung.
Im Westen jedenfalls huldigen sie diesen Errungschaften öfters
als im Nordosten. Nicht diesselbe Sprache aber die gleichen Ziele?
Die Sicht auf das Ding ,das wir hier machen hat viele Winkel.
Aber ohne Zögern bekennen wir uns dazu - mehrstimmig.
Viele Winkel ? Viele Perspektiven? Viele Impulse?
Das ist anstrengend.
Ich liege auf dem Rücken.Ich geniesse diese Mattigkeit
danach und ziehe zufrieden an meiner Zigarette.
Es riecht nach ihr.Ich höre mit Begehren nach den Geräuschen
die sie zwischen den Kissen und Leintüchern
macht.
"Eigentlich ist das ein Scheiss - Liberaler - Staat!"
Sie hat sich zur Seite gedreht und sieht mich an.
Es ist dunkel im Raum aber ich weiss es."Mist !"
Vor wenigen Augenblicken noch hat sie lustvoll gestöhnt.
Hat alles
empfangen was sie wollte und wie sie es wollte.
Ihre sanften Seufzer liessen mich in Sicherheit wähnen.
Voll daneben.Nicht mal mit Leidenschaft verdient man sich
eine Pause.Dabei riecht sie so gut! " Ja Süsse haste schon recht!"
Eine Dauerbeziehung geschmiedet aus Vernunft. Pragmatisch ?
Vielleicht ein Wesenszug von uns ? Sicher bei uns hatten
die seltenen Revolutionen eher den Charakter eines lauen
Sommerwindes .Eher verwundert bestaunt - keine wirkliche
Leidenschaft.
Der Sommer 68 glich eher einer Tupperware
Präsentation. Eine billige Kopie des Originals.
"Klar mein Heini,du darfst auch Butterblumen statt Geranien auf
den Balkon stellen." Dann wurde Heini Zahnarzt und bekam einen
Herzinfarkt.
Ruhe und Beständigkeit die sich in unseren typischen Landschaften
spiegelt mögen wir.
"Die Polizei kommt gleich, bleiben sie bitte hier!" Er wedelt mit seinem Pony
wie ein Pudel beim Anblick eines Knochens. Ich muss
hier stehenbleiben. Frauke
hat mich darum gebeten. Jammernd beugt er sich über die Überreste seines
Fahrrades. "Das wird sie teuer zu stehen kommen." Der Pony sagt das zu einem
anderen. Er hat einen BMW. Einen 7 er wie mein Vater.
Ein sympathischer Mensch.
Na gut er hat die Mütze eines Oberst auf der Rückbank.
Weniger sympathisch ist dieser Pony Mensch. Er hat ein Fahrrad und ein
Peace TShirt oder so was ähnliches.
Der Wagen der Polizei fährt
vor. Wo trödelt Frauke nur wieder rum? Warum brauchen
Frauen zum Pippi machen immer so lange? Was gibt es danach so viel zu tun?
Man sollte das mal dringend wissenschaftlich untersuchen lassen.
"He , ich hab sie was gefragt?" Wo kommt jetzt
bloss diese Uniform her.
"Ach sie meinen mich?"
"Ja, bitte schildern sie uns was sie gesehen haben."
"Was denn?" Ich sehe einem verdutzten Polizisten ins Gesicht.
"Ahem, dieser Fahrradfahrer sagt aber sie müssten alles gesehen haben."
So , hat er! Na gut ich habe gesehen wie er auf dem Bürgersteig entlangfuhr.
Ich habe mich nach meiner Freundin umgesehen und dann hats gekracht"
Der Polizist dreht sich nach dem Pony um und fixiert ihn wie ein Löwe seine
Beute.
"So, so auf dem Bürgersteig." Dieser klappt nur den Kiefer etwas runter.
Ich finde jetzt wirds Interressant.
"Kein Wunder hat der Fahrer sie nicht gesehen!" Folgert der Polizist.
"Er ist einfach auf die Strasse gefahren. Ich konnte ihn
gar nicht sehen."
Der Fahrer etwas abseits aber in Hörweite. Er scheint seine neue Lage zu
begreifen. Für einen Oberst der Schweizer Armee hat er eine erstaunlich schnelle
Auffassungsgabe. Ich bin beeindruckt.
"Was ist passiert?"
Frauke steht plötzlich hinter mir. Die Haarnadel zwischen den
Zähnen. Die Hände zwischen ihren glatten, braunen Haaren. Ich sehe ihr zu.
"Hast du was angestellt? Ich war nur ein paar Minuten weg."
Das ist meine Schöne. Die
Schönste aller Schönen, die Liebste aller Geliebten.
Ich finde bei all dieser Verehrung sollte sie mir etwas mehr vertrauen.
Der Pony Mensch zeigt auf mich. "Der hat mich abgelenkt. Er ist an allem Schuld!"
Der Polizist fragt sich
laut wie das wohl möglich wäre.
" Der hat ...... zu mir gesagt als ich an ihm vorbeifuhr und dabei hat er mich
in meiner Konzentration beeinträchtigt." So ein Scheiss!
"Herr Wachtmeister bei allem was mir heilig ist, solche Ausdrücke
sind mir völlig
fremd." Der Polizist ist zufrieden. Allerdings mag ich nicht wie Frauke mich dabei
ansieht. Ich finde sie sollte bei solch feierlichen Momenten etwas mehr Würde zeigen.
Wie auch immer wir können gehen. Ich frage
mich ob es gut für eine Beziehung ist, wenn
ein Partner glaubt den durchschauen zu können. Beim Gehen berührt mich ihre Hüfte.
"Manchmal habe ich den Eindruck du bist weit weg. Woran denkst du?" Ihre Oberschenkel
reiben
sich an meinen. "Hamra!"
"Hamra? Was ist das?"
"Ein Stadtteil von Beirut. Mit französischem Flaire aus den Zwanzigern."
"Und?"
"Fantastisch! Teils mit Einrichtung aus dieser Epoche. Fast so wie das Hotel in
Prag. Erinnerst
du dich?"
"Ja!" Nicht mehr als ein Hauch. Sie riecht gut wenn sie erregt ist.
"The driver them not has seen no miracle!" Concludes the policeman.
"He has simply gone on the street. I could not see him at all. "
The driver a little bit apart, however, in hearing width. He seems his new situation to
understand. For a colonel of the Swiss army he has astonishingly shoots up
Perceptive facility. I am impressed.
"What has happened?" Frauke stands suddenly
behind me. The hairpin between him
To teeth. The hands between her smooth, brown hair. I watch her.
"Have you done what? I was away only a few minutes. "
This is my beauty. The nicest of all beauties, the darling of all lovers.
I find with
all this admiration it should trust me a little bit more.
The pony person points at me. "He has deflected me. He is in all guilt!"
The policeman asks himself according to like this would be quite possible.
" He has said. . . . . . to me as me
in him drove past and, besides he has me
in my concentration interferes with. " So a shit!
"Mr. Wachtmeister with all what to me is holy, such expressions are complete to me
strange. " The policeman is contented. Indeed, besides, I do not like
each other like Frauke
considers. I find them a little bit more dignity should point with such ceremonious moments.
However we can go. I ask myself whether it well for a respect is, if
a partner believes him to be able to see through. With the
walking her hip touches me.
"Sometimes I have the impression you are a long way off. What do you think of?" Your thighs
rub themselves against mine. "Hamra!"
"Hamra? What is that?"
"A part of town of Beirut. With French atmosphere from
the Zwanzigern. "
"And?"
"Fantastically! Partly with equipment from this epoch. Almost as well as the hotel in
Prague. Do you remember?"
"Yes!" No more than one breath. She smells good if it is excited.
Uuups! I have almost forgotten
this. To the BMW it goes well. He was repaired
and again in traffic sedate.