Die Scheinwerfer des Unimogs durchpflügen die Dunkelheit. Leicht fröstelnd versuche ich dem Fahrtwind auszuweichen indem ich nah an das Führerhaus rutsche. Es ist knapp am Gefrierpunkt. Die Nacht in meinem Zelt war aber o.k. . Ich habe gut geschlafen. Wie immer! Röhrend wühlt sich der Allrader durch den sandigen Untergrund unserem Ausgangspunkt entgegen.

Ein Ruck reisst mich aus dem Halbschlaf. Der Wagen hat angehalten und ich strecke alle meine Viere bevor ich runterspringe. Ich sehe mich nach markanten Geländepunkten um und sehe auf die Uhr für den Rückweg. Macht der Gewohnheit! Im fahlen Licht der Sterne kann ich die Umrisse eines Hügels ausmachen. Links in Gehrichtung .. das reicht. Dichtes Buschwerk vor uns.

Urlaub, auch für die Sinne und Instinkte: Alles , Gebote, Gewohnheiten, Umstände ,alles was du kennst oder für richtig hältst .. abgestreift wie ein schmutziges TShirt. Eine neue Seite , unbeschrieben ,offen für etwas völlig Neues.

Er geht voraus. Wählt seine Schritte mit bedacht. Er trägt keine Schuhe. Das ist sein Alltag … ich folge ihm gern dahin.

«Nein, ist schon in Ordnung!»  Er sieht sich noch mal das Schussbild auf der Scheibe an.

Nickt . Ich hatte die Mauser Büchse M96 gewählt. Sie liegt gut in der Hand . Schiessprüfung ist Pflicht.

Meine Ohren sausen und mein Gesicht brennt leicht und riecht nach verbranntem Pulver.

Warum ich jetzt doch nicht selbst auf die Jagd gehen will , fragt er nicht.

Ich habe noch genug Vorräte .. also kein Bedarf. Ausserdem, es ist nicht billig . Ein «Springbok» 100 $ usw..  Nicht vorgesehen in meiner Reisekasse. Aber die Nähe …. Reizt einfach zu sehr.

 A…. zeigt mir seine Trefferquote.

«Klar kannst du morgen mitkommen. Wo hast du denn schiessen gelernt? Er, ein Bure  ,stämmig ,bäuerlich ..grinst zufrieden. «Er hat schon einen guten Platz gefunden» deutet auf den San der im Schatten der Scheune hockt. Er ist hager, fast zerbrechlich sein Gesicht freundlich und scheu zu gleich. Es ist schon tief zerfurcht und gezeichnet vom entbehrungsreichen Leben. Nur seine Augen forschend, klar verraten sein wahres Alter. Seine Jagdwaffen liegen neben ihm und wirken wie Spielzeug. Er winkt kurz zur Begrüssung. «Ein Vollblutjäger» blitzt es anerkennend, bewundernd in mir auf als er sich geschmeidig erhob und sich in unsere Richtung bewegt. Zehntausende Jahre Erfahrung und Geschick habe sein Volk in dieser Wüste überleben lassen. Nur die Pfeilspitzen sind jetzt aus Eisen. «Versteht er meine Anerkennung?» als ich ihm die Hand reiche ,den Kopf leicht nach vorne neige . Hält die Hand an die Büchse .. Lacht als hätte er im Lotto gewonnen und klickt etwas.

«Nein, nicht meins!» grinse zurück.

Bis morgen: «Gute Jagd!»

Abendstimmung im Camp … ein kleines Feuer vor dem Haus .

Würstchen und .. natürlich Fisch ,wenn es gereicht hat.

Gegrillter Barsch … nicht schlecht, ausser er ist von mir 🙂

Würstchen, Hühnchen und Steaks kriege ich aber bombenmässig hin.

Was soll’s !

Sambesi …. Einfach ‘ne Wucht! Ein nächstes Mal? .. Bestimmt.

Auf dem Weg zum Fluss immer wieder mal verlassene Siedlungen.

Schattenspender für die Nachmittagshitze … Mietfrei ist doch was!

Schon krass, wie sich der Fluss durch die Landschaft bahnt. Mutet stellenweise an wie ein Delta.

Um ans Ufer zu kommen muss man manchmal ganz ordentlich trampen hier. Selbst mit dem SUV

meist unmöglich. Flusslandschaften wie man sie bei uns kaum noch sieht.

Die Fänge na ja …. ohne Guide und Boot eher mässig. Aber ‘n Mordsspass hatte ich.