11. Apr, 2016

irgendwo in Damaraland

"So habe ich mir als Kind Afrika vorgestellt !" -- "Ehrlich!":es scheint sie zu amüsieren.
Das Kind ? Es ist weggeflogen . Afrika auch . Ich höre polyphone Melodien aus einer der Hütten.
Traditionelles Handwerk wird vorgestellt .Traditionelle Lebensweise .Traditionelle  Kutlur .
In kurzen verdaulichen Portionen .

11. Apr, 2016

irgendwo in Damaraland

Die Ausläufer der Namib erreicht. Sieht gar nicht aus wie eine Wüste ...aber..
Im Wassertank sind 40 Liter, Lebensmittel für 4 Tage ( Hühner) und im Haupt - und Zusatztank
140 Liter Diesel.
Es ist gleich Mittag und grottenheiss. Die 3.2 Liter Maschine brummt ruhig vor sich hin.
Die Piste schnurgerade und ich habe nicht viel mehr zu tun als ab und zu den Schlaglöchern
auszuweichen.Ich ziehe 'ne Staubfahne hinter mir her wie 'ne Horde Mongolen.
Das Gebiet hier ist grösser als ganz Süddeutschland und hat höchstens die Bevölkerung einer
Kleinstadt. Na zu Tode quatschen werde ich mich hier bestimmt nicht. Oder doch ..?
Sieht aus wie 'ne Strandbar. Es gibt sogar markierte Parkfelder. Na so was?
Hmm .. so ein dampfender Kaffee wäre jetzt nicht schlecht.
"Kaffe .. nee haben wir nicht!" "Möchtestet du unser Museumsdorf anschauen?":Lächelt.
Sie macht mit der Hand eine einladende Geste. Am liebsten würde ich mich gleich vom Acker machen.
Museum! Ok.warum nicht.Sie gibt sich Mühe und ist eine charmante Moderatorin.
Immer wieder schaut das unbeschwerte Mädchen aus ihr hervor. Es fällt leicht sie  zu mögen.

27. Mrz, 2016

Gute Jagd ...5

Langsam gehen wir zum Ufer hinüber. Ich betrachte seine Waffen.Er hätte sich auf 10 Meter
heranschleichen müssen. Dann hätte sein Pfeil die Haut und das Muskelfleisch durschlagen
können.Das Gift einmal in der Blutbahn brächte den Kreislauf nach 2 - 3 h zum Stillstand.
Er selbst müsste das Tier auf der Flucht verfolgen,um vor den Löwen zur Stelle zu sein.
Unser Özi hätte bereits ab 20 - 30 Meter Erfolg gehabt. Ulme oder Eiche sind ganz einfach das bessere Material. Die Bogen grösser und leistungsfähiger .Sein Pfeilgift (Lauskraut) hat etwa dieselbe Wirkungszeit.Seine Konkurrenten waren Wölfe und Bären. Ob ihn dieses Gift getötet hat?
Seine Mörder hatten ihn offensichtlich nicht bestohlen.Der Treffer war nicht sofort tödlich.
Er sitzt da und hält den Kopf der Antilope hoch.Ein schönes Geweih.
Mit gebührendem Respekt nähern wir uns seiner Beute. Befühlen die noch warmen Muskeln.
"Gutes Fleisch!" Die Bauchhöhle mit einem geschickten Schnitt geöffnet lässt die Eigeweide
herausquellen. Ich betrachte die Leber. Sie ist ziemlich gross. Sie riecht gut. "Hast Du Hunger?"
"Esst ihr die Leber auch zuerst?" Ich erkläre ohne Antwort:"Sobald bei uns der Muni etwa 200 kg auf die Waage brachte liessen wir den Hausschlachter kommen!" "Am Abend wenn ich aus dem Stall oder vom Feld zurück kam roch es so wunderbar nach gerbratener Leber aus der Küche!" Sie verstehen.
"Riecht irgendwie vertraut ... nach zu Hause!"
Er lädt ein ganzes Bein hinten rauf.Seins ! Er sieht zufrieden aus. Ein Teil seines Lohnes.
Später vor der Abreise habe ich einen San - Pfeil aus etwa 4 Meter Abstand auf die Hotelzimmertüre
abgefeuert. Blieb stecken und hinterliess kaum sichtbare Spuren beim herausziehen.
Gefährliches Spielzeug!

27. Mrz, 2016

Gute Jagd ...4

Er weisst uns an zurückzubleiben. A.... nimmt seine Remingtonrepetierer mit Zeissoptik auf.
Überprüft nochmals kurz und greift zum Patronengurt.
Ich wähle einen Busch mit ausladenden Ästen nah über dem Boden.Der Schatten wird meine
Konturen auflösen. Ich lege mich auf den Boden,stütze den Oberkörper etwas auf die Elbogen und
winkle das rechte Bein so an ,dass das Schienbein auf die linke Kniekehle zu liegen kommt.
Dreipunktauflage ... alte Gewohnheit. Der San ( ich kann mich an seinen Namen nicht erinnern)
hockt sich hinter den Stamm. Es scheint ihn nicht weiter zu interessieren.
Durchs Glas sehe ich wie die Beiden etwa hundert Meter vor uns ihre Position beziehen.
Gut. Deckung und ein weites freies Schussfeld.Ich nehme etwas Sand in die Hand und streiche
damit das Gesicht und Hände ein. Raucher wirken als Witterung fremd/ungewohnt.
Beobachtet mal eine Katze... sie verhalten sich anders in ihrer Gegenwart.
Ich suche durchs Fernglas die Buschränder ab. Ausser Springböcke und 2 Zebras nichts zu sehen.
Zuerst sehe ich nur seine Beine.Ein Kudu! Ist er das?Ich unterdrücke meine Unruhe mit langsamen
tiefen Atemzügen. Dann tritt er aus der Deckung. Mayestätisch fällt mir ein. Mindestens 200kg.
Die Schulterhöhe etwa 1.50 Meter. Trotzdem wirkt sein Gang leichtfüssig wie bei einer Ballerina.
Wie würde ich es tun? Ich kann nicht anders .. es ist meine Natur.Ich lasse ihn nicht einen
Augenblick mehr aus den Augen.Ich versuche seine Bewegung voraus zu ahnen.Seine Breitseite
jetzt das Korn dem vorderen Schenkel hoch bis zur Einbuchtung.Der Zeigefinger drückt den Stecher
bis zum Anschlag dann ... Er hat sich noch nicht entschieden.Er ist am Drücker.
Der Knall ist laut und dumpf.Ich sehe durch das Glas ein wenig Rauch aus der Seite aufsteigen,
er taumelt und fällt zur Seite.Er zappelt noch kurz mit den Läufen aber das sind nur noch die Nerven.
Es ist vorbei.

27. Mrz, 2016

Gute Jagd ...3

Manchmal verschwindet er fast in der Dunkelheit.Dann bleibt er plötzlich stehen. Scheint zu lauschen.
Sieht ,hört er was,was wir nicht wahrnehmen im Dunkeln? Ich bin mir dessen sicher und ich vertraue
voll auf seine Kunst.Geräusche von Tieren verursacht kann er richtig zuordnen,richtig deuten.
Wir sind die, die Unruhe bringen.Die Gefahr.Man sieht es am Verhalten der Tiere.Aufmerksam mustern sie uns.
Zucken zusammen,rennen manchmal weg.Trotzdem ... es gibt hier auch Tiere ,die nicht weglaufen werden.
Weiter.Ich habe fast nichts gefrühstückt.Auch wenn der Fussmarsch dahin etwa 2 h dauern wird.
Etwas Hunger kann nicht schaden.Weckt die Instinkte zum Beute machen.Der Rest erledigt das steigende Adrenalin.
Im kleinen Gepäck : etwas Wasser,Biltong und Kracker.Das muss reichen für zwischendurch.
Das frühe Licht goldfarben wirkt friedlich ,weckt das Gefühl der Erste zu sein.
Die Wasserstelle ist in Sicht. Unser Ziel.
Er untersucht den Boden.Nach einer Weile deutet er auf eine Stelle im Gebüsch."Hyänenkacke": der Bure.
Er drückt auf den Haufen und grinst: "2 Tage alt,ungefähr !" Man lernt im Busch durch nachahmen und
strecke den Finger in den Haufen. Ein bestimmter Druck lässt in auseinanderfallen,das Innere schon fast
trocken. Ich bin zufrieden. Führe den Finger vor die Nase. "Na,schmeckts?":er runzelt die Stirn.
"Hmmm ja,wie 2 Tage alte Hyänenscheisse!" Er wiehert .